EwigLeid

übten alle einen Lehrberuf aus. Kelly Sorenson hatte dunkleres Haar und war keine Lehrerin.“
    „Bleibt noch als Bindeglied, dass Susan Ingram von Cheryl Anderson geleitete Seminare besucht hat“, erinnerte Carrie ihn.
    „Ja, aber ohne weitere Zusammenhänge hat das nichts zu bedeuten. Lass uns mal sehen, was wir sonst noch ausgraben können. Prüfen wir, wo die Opfer sich aufgehalten haben. Was sie gekauft haben. Welche Kinofilme sie gesehen haben. Wir brauchen Kopien von ihren Rechnungen und müssen ihre Kontobewegungen prüfen. Nachschauen, ob in diesem Bereich eine Verbindung besteht.“
    „Okay. Das übernehme ich, sobald ich wieder im Büro bin. Treffen wir uns dort?“
    Als sie keine Antwort erhielt, schaute Carrie ihn endlich direkt an. Er musterte sie mit angespanntem Gesicht, als wollte er etwas sagen. Als wollte er etwas forcieren. Nichts, was mit dem Fall zu tun hatte, sondern etwas zwischen ihm und ihr. Carrie hielt den Atem an, wusste nicht, was sie tun sollte, wenn er auf die vorangegangene Nacht und ihr Zusammensein zu sprechen kommen sollte, doch zum Glück nickte er nur. „Ja. Wir sehen uns im Büro.“

17. KAPITEL
    „Ich sag’s dir, sie ist noch nicht so weit.“
    Special Agent Simon Granger lehnte sich in seinem Schreibtischsessel – im Grunde war es Macs Sessel – zurück und hörte Dr. Lana Hudson mit bemüht ungerührter Miene zu. Es war nicht das erste Mal, dass sie jemandem riet, Carrie Zeit zu lassen. Augenscheinlich hatte sie sowohl Mac als auch Commander Stevens diese Empfehlung an die Hand gegeben, bevor sie beschlossen, Carrie als Leiterin der Ermittlungen im Embalmer-Fall einzusetzen.
    „Ich weiß, was du gesagt hast“, antwortete er. „Doch Carrie versichert, dass es ihr gut geht, und nichts deutet darauf hin, dass es nicht so wäre. Sie ist eine erfahrene Mitarbeiterin. Es liegt kein Grund vor, ihr zu unterstellen, sie würde mit einer Mordserie nicht fertig.“
    Lana beugte sich aggressiv über Simons Schreibtisch und stemmte die Handflächen fest auf die glatte Holzplatte auf. Als sie ihm so nahe kam, spannten sich seine Muskeln an, und ihr vertrauter Duft blähte seine Nasenflügel. Mit Mühe konzentrierte er sich auf Lanas Worte. Er richtete den Blick auf ihre linke Hand, an der sie noch immer den Ehering trug.
    „Aber einen Fall wie diesen hat sie noch nie bearbeitet. Die Akten der Mordfälle, die sie aufgearbeitet hat, waren sämtlich schon geschlossen. Dazu hatte sie den einen oder andere Fall von häuslicher Gewalt. Eine Entführung innerhalb der Familie. Aber nie etwas so Gefährliches, so Krankes wie einen Serienmörder. Meiner Meinung nach ist es ein Fehler, ihr so kurz nach dem Zwischenfall mit Porter einen derart komplexen Fall zu übertragen.“
    „Sie muss weiterkommen, und diese Chance steht ihr zu. Mac und der Commander sind der gleichen Meinung. Ich werde ihr keine Steine in den Weg legen.“
    Lana straffte sich und schüttelte ungläubig den Kopf. „Schön, Captain Granger.“
    Captain Granger, dass ich nicht lache, dachte er finster. Ich habe dich nackt gesehen, meine Liebe. Er ballte die Hände zu Fäusten und verdrängte gewaltsam den Gedanken, dass er sie wahrscheinlich nie wieder nackt sehen würde. „Ich bin nicht mehr Captain, Lana. Ich bin nur noch Special Agent, schon vergessen?“
    Lana stutzte, dann öffnete sie den Mund zu einer Erwiderung. Granger ließ sie nicht zu Wort kommen.
    „Ich habe sie ständig im Auge behalten. Vor ihrem Wiedereintritt hat sie zweimal wöchentlich den Schießstand aufgesucht. Sie schießt so zielgenau wie immer.“
    Lana schien immer noch nicht überzeugt zu sein. „Das mag sein, aber du weißt so gut wie ich, dass es etwas ganz anderes ist, im Einsatz auf der Straße die Waffe ziehen zu müssen. Viele Polizisten ziehen ihre Waffe. Wenige schießen. Wir wissen nicht genau, was sich im Fall Porter zugetragen hat, aber unterm Strich bleibt es dabei, dass er ihr zuvorgekommen ist. Und dann hat sie ihn erschossen. Es ist noch zu früh, um festzustellen, was das in ihr bewirkt.“
    „Willst du mir erzählen, sie wäre deiner Meinung nach dienstuntauglich?“ Gott, hoffentlich nicht. Um des Falls willen. Und um Carries willen. Er kannte sie nicht sehr gut. Hatte sich nicht erlaubt, sie kennenzulernen.
    Lana zögerte sekundenlang. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein. Nein, das will ich nicht sagen. Doch sie hat sich nicht verziehen, dass sie Kevin Porter nicht überwältigen konnte, ohne ihn zu töten. Ja,