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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Unterschied. Aber was hat es zu bedeuten?“
    „Es bedeutet, dass vielleicht niemand gesehen hat, wie sie McGill’s Bar mit jemandem verließ, sie sich aber trotzdem mit jemandem aus der Bar getroffen hat. Mit jemandem, der an diesem Abend dort Gast war. Mit jemandem, den ich gesehen habe.“
    „Mit ‚jemand‘ meinst du den Kerl aus dem Café?“
    „Vielleicht. Ich weiß es nicht. Aber wir müssen Druck machen, damit wir endlich die Aufzeichnungen von Kellys Mobilfunkanbieter bekommen.“
    „Ich bin zum Café gefahren, aber es war geschlossen.“
    „Verdammt. Und ich hatte kein Glück, ich konnte leider nicht nachprüfen, ob Brad Turner hier gewesen ist, nicht ohne Foto. Doch das können wir morgen ändern. Vielleicht stellen wir sogar fest, dass im Café Steam auch eine Schüssel mit Visitenkarten steht.“
    „Genau. Wenn Sorenson ihre Karten hier hinterlassen hat, warum dann nicht auch dort? Und wenn sie es getan hat, warum nicht auch Tammy Ryan? Vielleicht stellen wir auf diese Weise eine Verbindung zwischen Darwins Opfern her. Aber bis dahin … Es ist spät. Was nun?“
    Was nun? Jetzt wollte sie erst einmal ein paar Aspirin schlucken. Ihr Kopf fing an zu dröhnen, und plötzlich erinnerte sie sich an Stevens’ Befehl, sich auszuruhen, damit sie nicht zusammenklappte. Jetzt klang es wie ein sehr kluger Rat. „Fahren wir nach Hause?“ Auch Jase sah ziemlich mitgenommen aus.
    Erst kurz darauf bemerkte sie ihre Wortwahl.
    Nach Hause. Als hätten sie ein gemeinsames Zuhause, in das sie zurückkehren konnten. Abgesehen von der einen Nacht, die sie in Carries Wohnung verbracht hatten, schliefen sie bei Jase. Auch noch nach der Entdeckung von Ryans Leiche, auch nachdem ihr Haus längst wieder bewohnbar war, schlief Carrie auf Jases Sofa. Ihre Sachen befanden sich in seiner Wohnung. In seiner. Nicht ihrer. Niemals in ihrer.
    „Du zu dir, ich zu mir, meinte ich“, stellte sie klar und versuchte, ihre Verlegenheit wie auch ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie wollte nicht zurück in ihre Wohnung. Nicht ohne Jase.
    „Ich weiß, was du meintest“, sagte er ruhig. „Hör mal, ich weiß ja, dass deine Wohnung wieder in Ordnung ist, aber wie wäre es …“
    „Hey, Carrie! Du bist doch noch gekommen! Klasse!“
    Carrie sah Jase an, wollte, dass er das Angebot aussprach, das ihm auf der Zunge lag. Doch er sagte nichts und ließ ihr keine andere Wahl, als sich dem Mann zuzuwenden, der sie angesprochen hatte. „Hi, Bo. Das ist Special Agent Jase Tyler. Jase, das ist Bo Haven.“
    „Hi, Bo. Carrie hält sehr viel von dir.“
    „Ich wollte, ich könnte das Gleiche über dich sagen, Tyler, aber ich habe nie von dir gehört.“
    Jase grinste nur. „Das wundert mich überhaupt nicht. Carrie hält sich sehr bedeckt in Bezug auf alles, was ihr wirklich wichtig ist.“
    Bo lachte, und Carrie wurde rot. „Wir wollten gerade gehen“, sagte sie.
    „Komm kurz rüber und begrüße erst mal die anderen Jungs.“
    „Ich weiß nicht, Bo. Wir sind beide müde.“
    „Zu müde, um kurz Guten Tag zu sagen? Komm schon, Mädchen. Du bist zwar nicht mehr im Team, aber wir sind trotzdem noch Freunde, oder?“
    Sie blickte Jase an. „Du kannst ruhig schon mal gehen …“
    „Nein. Ich würde dein altes Team gern kennenlernen.“
    Die Art, wie er das sagte, machte sie stutzig, aber es war zu spät. Bo ging ihnen voran zu einem Tisch im hinteren Bereich der Bar.
    Die Männer begrüßten Carrie herzlich.
    Und auch Carrie schien sich aufrichtig zu freuen, sie alle wiederzusehen. Jase dachte an das, was sie gesagt hatte, nämlich dass sie sich im SWAT-Team besser integriert gefühlt hatte als in der SIG. Doch er erinnerte sich auch an ihren Ausspruch, dass das SWAT-Team wohl noch nicht reif für weibliche Mitglieder war. Jetzt allerdings entdeckte er nichts, was diese Meinung bestätigt hätte, und er hätte gern gewusst, was sie damit meinte. In der Hoffnung, etwas mehr Einblick in Carries Vergangenheit zu erhalten, beschloss er, noch ein wenig zu bleiben. „Bier?“, fragte Jase sie.
    Sie verzog leicht das Gesicht, dann nickte sie. „Gern. Ein Budweiser Light, bitte.“
    Jase verzog das Gesicht, und die Männer stöhnten über ihre zimperliche Getränkewahl. Carrie zuckte die Achseln. Bier mochte sie sowieso nicht besonders, aber sie hatte gelernt, sich anzupassen, wenn sie mit Männern zusammensaß. Und da sie fast nur mit Männern zusammen war …
    Carrie beobachtete Jase, als er zur Theke ging. Dort fing eine sehr kleine,

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