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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Rücken zu mir auf der Couch. Ich wusste, dass sie es war, denn ihr silbergraues Haar war wie so oft zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden.
    Bücher und Papiere lagen verstreut auf dem Couchtisch vor ihr. Vielleicht hatte sie ja irgendetwas im Keller gefunden. Irgendetwas, das mir helfen konnte.
    »Hallo?«, sagte ich.
    Meine Stimme klang laut. Zu laut. Und dann auf einmal war auch mein Atmen zu laut.
    Ich trat ganz leise neben die Couch, und als ich um sie herumging, schien alles zu erstarren.
    Es war tatsächlich Mrs Jenkins, die da saß. Aber sie sah völlig verändert aus. Die Haut hing schlaff von dem skelettartigen Körper. Die Augen waren tief eingesunken und ausgetrocknet, und ihr Kopf sah aus, als hätte jemand aus grauem Pappmaschee einen Schädel geformt und darauf eine Perücke gesetzt. Ihre Finger umschlossen den Henkel einer Teetasse, der Unterteller ruhte auf ihrem Schoß und drohte jeden Moment herunterzurutschen.
    »Mrs Jenkins?«, sagte eine leise Stimme. Ich brauchte einen Moment, um zu merken, dass es meine war. Ich hätte sie nie und nimmer bewusst angesprochen, so, wie sie aussah.
    Ich weiß nicht, warum, aber ich nahm ihr die Teetasse aus der Hand. In diesem Moment fiel ihr Körper noch mehr in sich zusammen, und es schien, als wäre der letzte Rest Luft, der ihr noch Form gegeben hatte, entwichen.
    Mrs Jenkins war tot.
    Niemand … schrumpft einfach so zusammen. Vor zwei Tagen war es ihr noch gut gegangen. Da hatte ich sie zuletzt gesehen, oder? Als sie mir Nathanials Orden gab. Irgendwer hatte ihr das angetan. Jemand mit großer Macht. Jemand, der noch hier sein konnte.
    Instinktiv wich ich ein paar Schritte zurück und stieß so fest gegen den Beistelltisch, dass er umkippte. Eins der Figürchen darauf ging auf dem Fliesenboden zu Bruch.
    Ich musste hier raus. Was immer auch mit ihr geschehen war, das hier hatte ihr kein Mensch angetan.
    Ein Unsterblicher vielleicht. Aber kein Mensch.
    Ich stellte die Teetasse hin und fing an, sie abzuwischen, um Fingerabdrücke zu beseitigen, doch dann machte ich mir klar, wie albern das war. Meine Fingerabdrücke waren nirgendwo registriert. Und ich hatte nichts verbrochen.
    Das Geräusch eines Autos, das vor dem Haus hielt, ließ mich erstarren. Der Motor wurde abgestellt, und eine Tür knallte.
    »Mist«, sagte ich leise.
    Ich warf einen Blick auf die Bücher und Unterlagen auf dem Couchtisch. Das war jetzt vielleicht meine letzte Chance, sie mitzunehmen. Ohne groß zu überlegen, lud ich mir die Arme voll, lief dann aus dem Wohnzimmer zur Haustür, riss sie auf … und stieß prompt mit jemandem in einem vertrauten beigefarbenen Jackett zusammen. Alle Papiere flogen durch die Luft.
    Es war Jackson, der Privatdetektiv.
    Unsere Blicke trafen sich, und einen Moment lang überlegte ich, Reißaus zu nehmen. Aber ich hatte nichts getan. Ich sagte mir immer wieder, dass ich nichts getan hatte.
    Jackson packte mich an den Schultern. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich laut gesprochen hatte. »Nikki, alles in Ordnung?«
    »Rufen Sie die Polizei.«

Kapitel Zweiunddreißig
    Jackson blickte an mir vorbei ins Haus und sagte dann: »Bleiben Sie hier.«
    Ich nickte und ließ mich kraftlos auf die Stufe sinken, während er hineinstürmte. Ich sammelte die Papiere auf und stapelte sie ordentlich, als ob sich dadurch alles, was passiert war, leichter fassen ließe. Dann drückte ich mir den Stapel an die Brust.
    Die Straße war still. Leer. Ich fühlte mich wie auf dem Präsentierteller, wie ich so vor ihrer Haustür hockte, aber ich wusste nicht, wovor genau ich eigentlich Angst haben sollte.
    Mrs Jenkins. Tot. Nicht nur tot. Ausgesaugt. Gab es eine andere Erklärung? Nein. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Aber gehört hatte ich schon mal davon.
    Es erinnerte mich daran, wie Adonia angeblich gestorben war: alle Energie so schnell aus dem Körper gesaugt, dass nur noch eine leere Hülle zurückgeblieben war. War Mrs Jenkins das Gleiche widerfahren? Aber wer war zu so etwas imstande?
    »Ich hab nichts getan«, sagte ich wieder. Und trotzdem fühlte ich mich irgendwie verantwortlich. »Cole«, sagte ich laut. »Was ist los?«
    Niemand antwortete.
    Jackson kam aus dem Haus und setzte sich neben mich.
    »Haben Sie die Polizei verständigt?«, fragte ich.
    Er seufzte. »Ja, hab ich.«
    Wir saßen ein paar Minuten schweigend da.
    »Was haben Sie da?«, fragte er und deutete auf den Stapel in meinen Armen.
    Alles, was ich mitgenommen hatte, sah alt aus. Die Papiere

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