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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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den Gang hinunter in den hinteren Teil des Ladens, um mir noch einmal die Bodenfliesen anzusehen. Ich war an dem Tag, als das Ewigseits mich freigab, mit der Wange auf dem Boden aufgeschlagen. Ezra konzentrierte sich auf seine Zeitung, und als ich sicher war, dass er nicht in meine Richtung schaute, trat ich ein paarmal kräftig auf den Boden. Er war fest und solide.
    Ich rieb mir mit der flachen Hand die Stirn. Was entging mir hier? Ich wandte mich ab und trat nach meinem Schatten auf dem Boden. Konnten sich hinter etwas so Alltäglichem wirklich irgendwelche Antworten verbergen, vielleicht sogar Antworten, die mir helfen würden? Ich ging in die Hocke und legte eine Hand auf die Fliesen. Kalt. Ich inspizierte meine Hand. Sie verriet nur, dass der Boden mal dringend gewischt werden musste. Irgendetwas übersah ich. Oder vielleicht suchte ich nach Hinweisen, wo gar keine zu finden waren.
    Ich war so darin vertieft, den Fußboden zu untersuchen, dass ich nicht mitbekam, wie die Ladentür aufging, und auch nicht merkte, dass jemand hinter mich trat.
    »Hast du was verloren?«, fragte eine vertraute Stimme.
    Ich schnellte hoch und knallte mit dem Hinterkopf unter Jacks Kinn.
    »Aua.« Ich rieb mir den Kopf und drehte mich um.
    Jack hielt sich das Kinn. Ich hatte ihn voll erwischt. Seine Unterlippe blutete leicht. »Das kannst du laut sagen. ’tschuldige, Becks. Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Schon gut. Tut mir leid, ich meine, das da …« Ich deutete auf sein Gesicht. Ein Tropfen Blut rann ihm über das Kinn, und ich suchte in meinem Rucksack nach einem Taschentuch, fand aber nur einen Teekannenwärmer, den ich gerade fertig gestrickt hatte.
    »Da«, sagte ich. Ich drückte ihm den Teekannenwärmer an die Lippe und legte seine Hand darauf, damit er ihn festhielt. Nach einer Sekunde nahm er ihn wieder weg, um ihn sich anzuschauen. Ohne eine Teekanne darunter sah das Ding ein wenig unförmig aus.
    »Was ist das?«, fragte er amüsiert.
    »Ein Teekannenwärmer.«
    »Ach ja, natürlich.«
    Wir standen einen Moment verlegen da und schwiegen uns an. Ich fragte mich, ob er noch immer böse auf mich war. Seine Miene verriet nichts, und ich konnte den Geschmack der Energie in der Luft nicht deuten. Ich wusste bloß, dass viel davon da war. Aber ich hatte keine Ahnung, ob ich darin jemals besser werden würde.
    Jack drückte den Teekannenwärmer so fest zusammen, dass seine Knöchel weiß wurden.
    Als ich das Schweigen nicht länger aushielt, fragte ich: »Was machst du hier?« Es klang wie ein Vorwurf.
    Jack hob eine Augenbraue und lockerte den tödlichen Griff um den Teekannenwärmer. »Ich hab gehört, der Laden hier hat tolle Fliesen.« Er deutete mit dem Kinn Richtung Fußboden.
    Ich lachte nervös auf.
    »Nein, Quatsch, ich hab deinen Wagen auf dem Parkplatz stehen sehen«, sagte er. Mein Herz tanzte kurz vor Glück. Vielleicht war er mir ja nicht mehr allzu böse. »Also, was ist so interessant an dem Fußboden?«
    »Gar nichts. Ich hab mich bloß …« Ich ging wieder in die Hocke und nahm das Erstbeste aus dem untersten Regal. »… nach dem hier gebückt.«
    Er blickte auf die Packung in meiner Hand und runzelte die Stirn. »Schokorosinen?«
    Ich nickte.
    »Du magst keine Rosinen.«
    Er wusste es noch. »Jetzt ess ich sie ganz gern.«
    Er schaute mich an und trat von einem Bein aufs andere. »Offenbar ändert sich alles.«
    Ich hätte am liebsten geschrien: Nichts ändert sich! Ich kann Rosinen noch immer nicht ausstehen! Aber ich hörte, wie ein lautes Motorrad auf den Parkplatz gefahren kam. Ich warf einen Blick durchs Fenster.
    Es war Gavin, der Drummer der Dead Elvises .
    Was, wenn er mich hier sah? Wenn Maxwell von mir wusste, dann Gavin sicherlich auch, und ich wollte nicht, dass er Cole davon erzählte, dass ich hier herumschnüffelte. Und Jack wollte ich erst recht nicht mit hineinziehen.
    »Ich muss los«, sagte ich. Ich musste hier raus sein, bevor Gavin reinkam.
    »Warte, Becks«, sagte Jack. Er versuchte, meine Hand zu packen, doch ich riss sie weg und zog mir die Kapuze über den Kopf wie ein Gangster auf der Flucht. Dann hastete ich zur Tür. Jack stand da und sah mir völlig verdattert hinterher. »Geh nicht.«
    »Tut mir leid!«, rief ich über die Schulter. »Ehrlich.«
    »Und deine Rosinen?«, sagte Jack.
    Ich sah, wie Gavin die Seitenstütze seiner Maschine mit dem Fuß ausklappte. »Die will ich nicht mehr«, sagte ich. »Du hast recht. Sie sind eklig.«
    Ich war jetzt fast an der

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