Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
Vom Netzwerk:
wie Lacey Greene mich angestarrt hatte und dass Jack mit ihr im Bus saß. Und dass sie das Camp mit einem Wochenende in Las Vegas verglichen hatte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Cole.
    Ich versuchte, das Gefühl abzuschütteln. Jack gehörte mir. Ich hatte keinerlei Grund, mir Sorgen zu machen.
    »Ja, mir geht’s gut.« Ich drehte mich um und folgte ihm in Richtung GraphX . »Du musst mich nicht bemitleiden. Ich bin nicht einsam.«
    »Sei nicht albern. Ich bemitleide dich doch nicht. Du tust mir einen Gefallen, wenn du mir hilfst.« Er zwinkerte mir zu, und ich merkte, dass mich ein Prickeln durchlief.
    »Wo sind denn deine Groupies?«, fragte ich, womit ich das ständige Gefolge meinte, das ihn normalerweise umgab.
    »Die würden bloß stören. Vor allem, wenn ich mit Farbe arbeite. Zu viele Köche … du weißt schon.«
    »Oh.« Ich wurde langsamer. »Vielleicht möchtest du lieber …«
    »Du bist doch kein Groupie«, fiel er mir ins Wort. Er legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich weiter. Das seltsame Verlustgefühl war auf einmal nicht mehr so schlimm.
    Im Innern des Ladens roch es nach frischer Farbe und Entwicklungschemikalien. Der Fußboden und die meisten Wände waren mit Farbklecksen besprenkelt. Zwei Siebdruckrahmen lagen zum Trocknen auf einer Arbeitsfläche. Das Bild auf dem Gewebe war ein eindrucksvolles Porträt von Elvis Presley, nicht unbedingt tot, aber auch nicht lebendig. Die Augenhöhlen waren tief und dunkel, die Wangen hohl und aschfahl, die langen Zähne gebleckt. Aber er hielt das Mikro mit einer Hand umklammert wie ein Baby und hatte mit der anderen soeben einen Akkord auf seiner Gitarre angeschlagen. Es war eine irgendwie ergreifende Darstellung, an der Grenze zwischen Leben und Tod, gefangen zwischen dieser Welt und der nächsten.
    Ich befingerte das Gewebe vorsichtig. »Wow«, flüsterte ich. »Das ist sagenhaft. Wo hast du das Original gefunden?«
    »Das hab ich gezeichnet«, sagte er wie nebenbei. Er wandte sich dem Stapel T-Shirts auf der anderen Arbeitsplatte zu und breitete sie aus.
    »Cole, du willst mich auf den Arm nehmen! Das ist einfach zu …« Er drehte sich zu mir um, und ich schüttelte den Kopf. »Mir fehlen die Worte.«
    Er machte ein paar Schritte auf mich zu. »Ich glaub, das ist die netteste Kritik, die ich je bekommen habe.«
    Und plötzlich stand er ganz dicht vor mir. Das Eisenkügelchen von seinem Zungenstecker glitzerte, und ich starrte unwillkürlich darauf.
    Er lächelte, und ich schaute rasch weg.
    »Okay, los geht’s«, sagte ich und wandte mich den T-Shirts auf der Arbeitsfläche zu, ehe Cole mitbekam, dass ich leicht rot geworden war.
    Wir arbeiteten eine Weile in angenehmer Stille. Mir gefiel die feine Technik; die Abläufe des Siebdruckverfahrens ähnelten fast einem eleganten Tanz.
    »Was habt ihr mit den Shirts vor?«, fragte ich.
    »Die verkaufen wir heute Abend auf dem Konzert.«
    »Die Dead Elvises spielen heute Abend? Wo denn?« Ich hatte bisher nur die CDs der Band gehört, da ich mir eine Eintrittskarte während des Festivals nicht leisten konnte.
    »Im Dead Goat Saloon , passenderweise. Wir wollen neues Material ausprobieren.« Er hielt inne, als wäre ihm gerade ein Gedanke gekommen. »Komm doch hin, Nik.«
    »Ich weiß nicht.« Ich war mir sicher, dass mein Vater dagegen wäre.
    »Du musst nicht einundzwanzig sein.« Offenbar hatte er meinen skeptischen Blick bemerkt, denn er schob rasch nach: »Das gilt nur für heute Abend, weil die meisten in der Band noch nicht volljährig sind. Wir haben Sonderkarten.« Seine Stimme klang jetzt ziemlich überzeugend.
    Ich zauderte, überlegte, warum ich so unschlüssig war. Ich hatte Ferien, ich musste also am nächsten Morgen nicht zur Schule.
    »Außerdem brauchen wir Hilfe beim Verkauf der T-Shirts.« Er nahm sich eines von den kleinsten, die auf der Arbeitsplatte zum Trocknen lagen, hielt es mir an und taxierte verspielt, ob es mir stand. »Nik, wenn du das heute Abend anziehst, gehen die Dinger weg wie nix.«
    Ich blickte an mir hinunter auf das Shirt und dann wieder hoch in Coles Gesicht. »Ja klar, das ist bestimmt genau der Look, der dir vorgeschwebt hat.«
    »An dir sieht alles toll aus«, sagte er leise.
    Als ich nach Hause kam, rief ich Jules an und überredete sie, mit mir zu dem Konzert zu gehen. Ich war mir noch immer nicht ganz sicher, ob sie uns reinlassen würden, bis unser Bus vor dem Dead Goat Saloon hielt und wir etliche Schüler von der Park City High sahen. Jeder ab

Weitere Kostenlose Bücher