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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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Lyraspiel konnte er Hades’ Herz erweichen, sodass dieser ihm die Bitte gewährte und Eurydike freigab. Unter einer Bedingung: Orpheus musste vorangehen und durfte sich nicht nach ihr umschauen.«
    Ich bekam eine Gänsehaut. Diese Geschichte war mir neu, aber Cole hatte gesagt, die meisten Mythen hätten einen wahren Kern. War vielleicht ein sterbliches Mädchen entkommen, das ans Ewigseits gebunden gewesen war? Ich schwieg, wartete gespannt, dass Mrs Stone weitererzählte.
    »Fragen Sie sich doch mal selbst, wer als Erster die Hoffnung verliert. Und wer niemals aufgibt. Es sind nämlich nicht die übernatürlichen Fähigkeiten, durch die mythische Gestalten sich von uns Menschen unterscheiden. Die Entscheidungen, die menschliche Figuren in unmöglichen Situationen treffen, sind der Grund, weshalb wir noch Jahrhunderte später über sie reden. Der Weg, den jemand einschlägt, bestimmt, ob er zum Helden wird; nicht die Kräfte, über die er verfügt.«
    Ich verriet ihr nicht, was ich über die Existenz von Helden dachte. Ich wollte mehr über Eurydike hören.
    »Und diese Eurydike ist der Unterwelt entkommen?«
    »Ja.« Mrs Stone stockte. »Das heißt, fast.«
    »Was ist passiert?«
    »Orpheus konnte sich nicht beherrschen und warf einen Blick über die Schulter zurück, um sich zu vergewissern, dass Eurydike noch hinter ihm war. Daraufhin wurde sie endgültig in die Unterwelt zurückgezogen.« Sie lächelte und klopfte auf die beschriebenen Blätter vor mir, als hätte sie nicht soeben mein kleines Fünkchen Hoffnung ausgelöscht. »Das hier ist eine schöne Arbeit. Klar gegliedert. Guter Stil. Aber ich bin sicher, Sie können noch ein bisschen tiefer schürfen.«
    Ich nickte, hörte nicht mehr so genau hin. Niemand konnte entkommen.
    »Schön. Das wäre es erst mal. Ich bin gespannt auf Ihren nächsten Entwurf, Nikki. Lassen Sie sich nicht entmutigen.«
    Als ich Mrs Stones Klassenraum verließ, ging mir die Geschichte von den zwei Liebenden nicht mehr aus dem Kopf. Weshalb ich zunächst die kleine Gruppe Schüler gar nicht bemerkte, die sich am Rand des Footballfeldes um irgendetwas drängte.
    Auf dem Weg zum Parkplatz warf ich einen Blick auf die Ansammlung und wäre sicher nicht stehen geblieben, wenn ich nicht Jules mittendrin entdeckt hätte. Sie drehte sich um und starrte mich an. Irgendetwas an der Art, wie sie mich ansah, weckte meine Neugier. Ich ging näher ran und merkte, dass mich einige Schüler beobachteten. Als hätten sie mich erwartet.
    Dann klang eine Stimme von irgendwoher aus dem Getümmel. Jacks Stimme.
    »Lass sie in Ruhe!«
    Eine andere Stimme. Eine allzu vertraute Stimme. Cole – als dunkelhaariger Neal. »Sie hat dir den Kopf verdreht, stimmt’s? Und du willst mehr. Das geht allen so.«
    Oh, verdammt. Ich lief los und drängte mich durch die Menge in die Mitte, wo Jack und Cole einander gegenüberstanden. Ich wollte Jack packen, die Arme um ihn schlingen und ihn wegziehen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht das Recht dazu zu haben, weil er wütend auf mich war.
    Also stellte ich mich vor Cole.
    »Hör auf.« Ich legte eine Hand auf seine Brust. Obwohl er unsterblich war, hatte er die Körperkraft eines normalen Jungen in meinem Alter, nicht mehr. Dennoch hätte er mich überwältigen können, aber er gab nach und trat zurück. Und im selben Moment wurde mir mein Fehler klar. So, wie er mir gegenüber klein beigegeben hatte, sah es aus, als wären wir ein Paar.
    Alle sahen uns an. Mir brach der Schweiß aus.
    »Ich kann nichts dafür, Nik«, sagte er mit einem Grinsen. »Er macht’s einem einfach zu leicht.«
    Jack wollte sich auf Cole stürzen, aber ich blieb zwischen ihnen stehen. Ich war drauf und dran, zerquetscht zu werden.
    »Jules!«, rief ich, als Jack mit uns zusammenstieß. Er versuchte, mich beiseitezuschieben, doch dann war Jules da, zerrte an seinem Arm, versuchte, ihn wegzuziehen. Ich fragte mich, warum sie nicht schon vorher eingeschritten war.
    »Komm jetzt, Jack«, sagte sie. »Komm, wir gehen. Bitte.«
    Jack fixierte Cole weiter, ließ sich aber von Jules wegführen. Die Gruppe stieß einen kollektiven Seufzer aus, wahrscheinlich aus Enttäuschung, dass es keine Schlägerei geben würde.
    Cole wandte sich mir zu, als er mit mir wegging, und leckte sich die Lippen. »Oh Mann, es ist echt ein Hochgenuss, ihn zu demütigen.«
    »Hör auf, Neal . Hör einfach auf. So bekommst du mich auch nicht zurück.«
    »Es geht nicht bloß darum, dich zurückzubekommen, Nik. Der

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