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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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warst und …«
    »Ja«, schnitt Jack ihm wieder das Wort ab. Unsere Blicke trafen sich, und er grinste mich verlegen an. Ich spürte, wie auch meine Mundwinkel sich nach oben bogen.
    Will blieb wie angewurzelt stehen. »O-oh.« Er gab ein würgendes Geräusch von sich, und Jack konnte ihn gerade noch rechtzeitig zu einem Gebüsch bugsieren, ehe Will sich übergab.
    Ich trat beiseite, während Jack Will den Rücken tätschelte. »Ist ja gut, Will. Ist ja gut.«
    Will richtete sich auf, taumelte ein bisschen und ließ sich dann auf die Erde nieder, knapp neben dem besudelten Busch. »Ich muss mich ausruhen.«
    »Nur noch ein Stückchen weiter – bis zu der Bank da drüben.«
    Ich glaubte nicht, dass Will es schaffen würde, doch einige Minuten später saßen wir drei auf der Bank. Will schloss die Augen, rutschte tiefer und legte den Kopf gegen die Rückenlehne.
    »Er wird wohl ein Weilchen weggetreten bleiben«, sagte Jack.
    »Ist das schon mal passiert?«
    Er verzog das Gesicht. »Allerdings. Er ist vor zwei Monaten aus dem Krankenhaus gekommen. Nach dem dritten oder vierten Mal haben meine Eltern ihn nicht mehr aus der Bar geholt. Manchmal geh ich ihn holen. Manchmal pennt er woanders.«
    Will fing an zu schnarchen.
    »Das war ein hartes Jahr für dich«, sagte ich.
    Ein Grinsen machte sich auf Jacks Gesicht breit. »Das kannst du laut sagen. Mein Bruder wurde angeschossen. Ich hab meinen Wagen zu Schrott gefahren. Meinen Notendurchschnitt versaut. Meinen besten Freund verprügelt und ein paar andere gleich mit«, er stockte, »und dich verloren. Alles in allem nicht gerade das, was ich mir für die Abschlussklasse vorgestellt hatte. Zurzeit bin ich einfach bloß im Rettungsmodus.«
    »Verstehe.« Es war nicht nur so dahergesagt, und das wusste Jack. Er nickte.
    Will wurde schnaufend wach und sah mich verwundert an. Sein Kopf schwenkte zwischen Jack und mir hin und her. »Wow. Haben wir letztes Jahr?«
    Jack und ich lachten beide leise auf. Will hob den rechten Arm über den Kopf und ließ ihn kreisen. »Nee. Tut noch weh.« Er ließ den Arm wieder sinken und die Schultern hängen. »Ich bin angeschossen worden, nicht?«
    »Ja, Will.« Jack legte seinem Bruder einen Arm um die Schultern. »Meinst du, du kannst weitergehen?«
    »Denk schon.«
    Ich half mit, ihn auf die Beine zu ziehen, obwohl ich bezweifelte, dass ich eine große Hilfe war. Will blickte mich wieder lange an. Dann wandte er sich Jack zu und flüsterte laut: »Ich hab gehört, Nikki ist wieder da.«
    »Ja«, brummte Jack, als Will über den Bordstein stolperte. »Ist sie.«
    »Wie kommst du damit klar, kleiner Bruder?«
    Jack sah mich an und antwortete: »Jeden Tag besser.«
    Mein Zimmer.
    Am Abend fühlte ich mich nach meinem Nachmittag mit Jack noch immer seltsam euphorisch, als sich das Fenster meines Zimmers klappernd aufschob und Cole sich in den Raum schwang. Sobald er drin war, schüttelte er sich den eisigen Regen aus den Haaren, und als er näher kam, fühlte sich das Mal an meiner Schulter plötzlich eher an wie eine Verbrennung und schien anzuschwellen. Cole hatte mich gewarnt, dass es stärker werden würde, je weniger Zeit mir blieb.
    »Hallo, Cole«, sagte ich, ohne aufzusehen.
    Er erstarrte. »Du wirkst glücklich.«
    »Würd ich so nicht sagen. Die Hausaufgaben machen einfach nur solchen Spaß.« Ich klopfte mit dem Stift auf das aufgeschlagene Englischbuch. Ich sprach mit bewusst ruhiger Stimme. »Was machst du hier?«
    »Ich wollte dich zum Weihnachtsball diese Woche einladen.«
    Ich verzog das Gesicht. »Nein, danke. Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass du eingeladen bist.«
    »Oh doch, bin ich. Die Angels spielen auf dem Ball, und sie wollten meine Wenigkeit für einen Starauftritt.« Die Angels waren eine heimische Indie-Rock-Band, die wahrscheinlich alles dafür geben würde, sich mit einem von den Dead Elvises zusätzlich Publicity zu verschaffen. Allerdings war mir schleierhaft, wieso Cole sich für so was hergab.
    Ich starrte ihn einen Moment lang an. »Warum machst du das? Warum bist du überhaupt noch da?«
    »Die ganze Band ist jetzt da. Wir bleiben vorläufig.«
    »Aber ihr könntet doch überallhin.«
    »Die Jungs wissen, wie sehr ich dich brauche. Sie unterstützen mich.«
    Ich wandte mich wieder meinem aufgeschlagenen Buch zu und lauschte, als Cole ein paar Akkorde klimperte, die sich nicht wie aus einem Song anhörten. »Ich geh nicht auf den Ball.«
    Plötzlich war Cole neben mir. »Komm mit, Nik. Ich

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