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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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direkt mit Jack zu sprechen, verwarf ich; ich war nicht unbedingt ein Ausbund an Selbstbeherrschung, wenn wir uns Auge in Auge gegenüberstanden.
    Er wollte wissen, ob ich mich erinnerte. Also riss ich in der Mittagspause ein kleines Stück Papier aus meinem Heft und schrieb drei Worte darauf.
    Ich erinnere mich.
    Ich steckte den Zettel in seinen Spind, ehe ich zu lange darüber nachdenken konnte. Doch in der Geschichtsstunde tat ich nichts anderes, als darüber nachzudenken. Ich malte mir aus, wie er den Zettel las, und prompt wurden meine Fingerspitzen feucht. Ich versuchte, mir sein Gesicht dabei vorzustellen. Lächelte er?
    In der Mathestunde kamen mir erste Zweifel. War der Zettel für ihn vielleicht bloß eine weitere verwirrende Nachricht, die ihn nur noch mehr frustrierte?
    In der Mittagspause hatte ich Jack noch immer nicht gesehen. Wie war ich überhaupt je auf den Gedanken gekommen, drei kleine Worte würden alles besser machen? Wie bescheuert. Ich ging an seinem Spind vorbei, für den unwahrscheinlichen Fall, dass mein Zettel noch da war und ich ihn durch einen der Schlitze wieder herausziehen konnte.
    Aber Fehlanzeige.
    Der Zettel war klein. Nur drei Worte darauf. Vielleicht hatte er ihn ja gar nicht gefunden, und falls doch, wusste er vielleicht nicht, wer ihn geschrieben hatte. Nicht auszuschließen, dass auch andere Mädchen an der Schule ihm so einen Zettel schreiben konnten. Um ihn in seinen Spind zu stecken.
    Bei Schulschluss hatte ich noch immer nichts von Jack gehört. Nichts, was darauf hindeutete, dass er irgendwas gelesen hatte. In seinem Spind sah es immer aus wie Kraut und Rüben, und ich glaubte allmählich, dass der Zettel in dem Chaos untergegangen war und dass das auch besser so wäre. Ich atmete erleichtert aus, während ich die Bücher in meinen Spind räumte und den Rucksack herausnahm. Als ich die Tür zuknallte, schnappte ich nach Luft.
    Jack stand wartend hinter mir, einen Mundwinkel zu einem nicht ganz überzeugenden Lächeln hochgezogen. »Woran?«, fragte er.
    »Woran was?«, fragte ich.
    Er hielt mir meinen Zettel vors Gesicht. »Woran erinnerst du dich?«
    An alles. Aber das konnte ich ihm nicht sagen. Ich zuckte die Achseln und sagte: »Dies und das.« Dann machte ich Anstalten zu gehen, doch Jacks starker Arm versperrte mir den Weg, eine Hand gegen den Spind hinter mir gestemmt.
    »Nichts da. Du kannst mir nicht einfach so einen Zettel hinlegen« – er wedelte mit dem Stück Papier – »und mich dann mit ›Dies und das‹ abspeisen. Ich will wissen, woran genau du dich erinnerst.«
    Andere auf dem Flur schielten bereits zu uns rüber, und ich konnte spüren, wie mein Gesicht rot wurde. Jack bemerkte das und stemmte auch noch den anderen Arm gegen den Spind, ließ mir keinen Ausweg mehr. Mein Puls raste. Es musste an den Handgelenken zu sehen sein.
    Jacks Gesicht war jetzt nah an meinem. Ich roch Pfefferminz in seinem Atem und den herben Duft seines Aftershaves, und welch starke Emotion er auch empfinden mochte, sie schmeckte süß. Ich sog sie ein, peinlich laut.
    Seine Augen suchten meine. »Das ist der erste Schritt, den du auf mich zumachst, und ich lasse keinen Rückzieher zu.« Er zögerte. »Woran erinnerst du dich?«
    Ich sah an ihm vorbei auf die Gaffer und schloss die Augen, weil ich die neugierigen Blicke nicht länger ertragen konnte.
    »Sag was, Becks. Sag irgendwas.«
    »An dich«, sagte ich. »Ich erinnere mich an dich.« Ich hielt die Augen geschlossen und spürte, wie seine Hände hinabsanken. Aber er trat nicht zurück.
    »An was von mir erinnerst du dich?« Seine Stimme war voller Gefühl, und er versuchte, es mit aller Macht zu unterdrücken.
    Mit geschlossenen Augen konnte ich mich mühelos ein Jahrhundert zurückversetzen.
    »Ich erinnere mich daran, wie deine Hand meine ganze Schulter bedecken konnte. Wie du die Unterlippe vorgeschoben hast, wenn du über ein Problem nachgedacht hast. Und wie du mit Ringfinger und Daumen schnippst, wenn du ungeduldig wirst.«
    Ich öffnete die Augen, und die Worte blieben mir nicht mehr in der Kehle stecken. Sie strömten ungehindert aus mir heraus. »Und wenn du vor Überraschung nicht weißt, was du sagen sollst, hast du eine winzig kleine Falte zwischen den Brauen.« Ich hob die Hand, um die Stelle zu berühren, zögerte dann und ließ sie wieder fallen. »Sie war an dem Tag da, als der Coach dich zum Quarterback ernannt hat. Und jetzt ist sie auch da.«
    Einen Moment lang war der Raum zwischen uns frei von

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