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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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mich, und benutzt mich trotzdem, um dir den Schmerz zu nehmen.«
    Ich blickte auf meine Füße. »Ich dachte, du hast nichts dagegen. Du machst das doch andauernd. Außerdem zeigt das bloß, wie … verkorkst ich bin.«
    Er legte seine Hand unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Sein Gesicht war ernst. »Schon gut, Nik. Wenn du dich dadurch besser fühlst, wenn du mir dadurch nahe bist, tue ich alles für dich.«
    »Aber es ist nicht real .«
    »Und ob es das ist. Das fühlst du doch, oder?«
    »Ja«, flüsterte ich.
    Genau in diesem Moment ertönte Coles Name aus den Lautsprechern. Der Leadsänger der Angels teilte den Leuten im Saal mit, welcher besondere Gaststar sich unter ihnen befand. Das riss mich aus meiner Trance, und ich löste mich von Cole und wich von ihm zurück. Als die meisten ihn schließlich entdeckt hatten, stand ich schon gut fünf Meter von ihm entfernt.
    Aber er sah mich noch immer an.
    Inmitten des Gewühls drehte Jack sich um und blickte ebenfalls zu Cole. Er hatte uns nicht zusammen gesehen. Ich war mir nicht sicher, ob er meine Anwesenheit überhaupt registriert hatte.
    »Nicht so schüchtern, Cole!«, rief der Sänger. Er deutete auf das Publikum. »Los, Leute, feuert ihn an!«
    Donnernder Beifall begleitete Cole, der sich langsam Richtung Bühne bewegte, ohne den Blick von mir abzuwenden. Als er ans Mikro trat, formte er mit den Lippen ein lautloses Wort.
    Pass auf.
    Er stellte das Mikro auf die richtige Höhe ein und neigte es zu sich hin. Schlagartig war der Rockstar in ihm wieder da.
    »Ich spiele jetzt was für alle Verliebten unter uns«, verkündete er.
    Der Song, den er dann anstimmte, wich stark von der üblichen Dead Elvises -Kost ab. Er war sanft und langsam. Nur Cole, seine Gitarre und ein Mikrofon. Ich warf einen Blick zu Jack und Jules hinüber, die einander umschlungen hielten, kaum die Füße bewegten.
    Coles Stimme konnte weich wie Samt sein, wenn er wollte. Er vergewisserte sich, dass ich ihn ansah, und deutete dann mit dem Gitarrenhals in den Raum über meinem Kopf. Ich blickte hoch. Ein seltsamer lila Nebel hatte sich dort gesammelt, fast so wie meine eigene persönliche Regenwolke. Ich richtete die Augen wieder auf die Bühne, auf Cole.
    Er nickte mir aufmunternd zu, und ich runzelte verwirrt die Stirn. Ich verstand nicht, was los war. Er lächelte und schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, dass ich nicht begriff, was er mir sagen wollte. Dann deutete er mit seiner Gitarre auf ein tanzendes Pärchen vor der Bühne. Elftklässler, vermutete ich. Noch während er sie ansah, bildete sich über den Köpfen der beiden eine kleine pinkfarbene Wolke, die er dann mithilfe seiner Gitarre durch die Luft auf mich zudirigierte.
    Seine Bewegungen wirkten dabei, als wären sie Teil seines Bühnenauftritts. Offenbar konnte niemand sonst die farbigen Wolken sehen.
    Die pinkfarbene Wolke verschmolz mit der größeren lilafarbenen über meinem Kopf. Mein Mund klappte entsetzt auf. Cole schöpfte die Emotionen der Schüler ab und leitete sie direkt zu mir. Ich schloss den Mund und hielt die Luft an, entschlossen, nichts davon zu kosten.
    Aber ich war eine Heuchlerin. Wo war der Unterschied, ob ich nun von anderen stahl oder Cole mit einem Trick dazu brachte, von mir zu stehlen, damit ich mich besser fühlte? Ich war nicht besser als er.
    Die lila Wolke symbolisierte alles, was ich inzwischen an mir selbst hasste, daher hielt ich weiter die Luft an und wich langsam zurück. Jemand tippte mir auf die Schulter, und ich zuckte zusammen. Will stand neben mir.
    »Hey, Nikki«, sagte er grinsend. »Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich hab deinen Namen gerufen. Wo starrst du denn so gebannt hin?«
    Ich sah wieder hoch zu der Wolke. Sie war verschwunden. »Ach, nichts. Ich hab mir die Deko angesehen.«
    Will ließ den Blick durch den Saal wandern. »Ähm, ja. Jede Menge Lametta.«
    Ich schielte zu Cole hinüber, der aufgehört hatte zu singen. Er musterte Will mit verkniffener Miene und sah dann nach unten auf seine Finger, die einen Riff auf der Gitarre spielten.
    »Wollen wir tanzen?«, schlug Will vor.
    »Gern«, sagte ich. Hauptsache, ich musste nicht mehr daran denken, was hier gerade passiert war.
    Will führte mich auf die Tanzfläche. Er war nüchtern, anders als beim letzten Mal, als ich ihn gesehen hatte.
    »Was machst du eigentlich hier, Will?«, fragte ich.
    »Ich bin tatsächlich Aufpasser, ob du’s glaubst oder nicht.« Wir schlängelten uns zwischen den

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