Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Aftershaves. »Es sieht fast so aus, als wäre die schwarze Farbe unter der Haut, nicht in der Haut. Und eine Verbrennung kann es nicht sein, weil die Haut ganz glatt ist.«
»Nein. Stimmt«, flüsterte ich.
»Sie ist nicht so uneben wie bei einer Narbe … Becks? Ist alles in Ordnung? Hab ich was Falsches gesagt?«
Ich merkte, dass ich den Kopf von ihm wegdrehte und die Augen zukniff. Als ich sie wieder öffnete, sah ich, dass Jack forschend mein Gesicht betrachtete. Ich wollte ihn mehr als alles andere. »Nein. Mir geht’s gut. Ich hab bloß … nachgedacht.«
Er lächelte. »Tut nachdenken heutzutage weh?«
»Nein.« Ich trat einen Schritt zurück. Er konnte unmöglich erraten, was das Mal bedeutete, aber ich wollte es nicht drauf ankommen lassen.
Jack beobachtete mich aufmerksam. Ich wich weiter zurück, fuhr dabei mit der Hand an der Wand lang.
»Wo willst du hin?«
Er darf es nicht erfahren. Das kann ich ihm nicht antun. »Ich muss noch wohin … was erledigen. Christopher kann allein klar Schiff machen.«
»Becks?« Er streckte die Hände aus, Handflächen nach unten.
»Du kannst auch gehen, bestimmt. Du hast schon genug getan. Und danke … für deine Hilfe, okay?«
»Du läufst weg.«
Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte die Schwingtüren erreicht, die auf den Flur und nach draußen auf den Parkplatz führten. »Es ist spät. Ich muss los. Bis dann.«
Ehe er etwas einwenden konnte, schlüpfte ich zur Tür hinaus und lief auf meinen Wagen zu. Doch plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen: Cole, in Gestalt seines blonden Selbst, stand an meinen Golf gelehnt, als hätte er genau gewusst, wann ich zu meinem Auto gehen würde.
»Hi, Süße. Wie war die Arbeit?« Er grinste.
Ich überging ihn und wühlte in meiner Handtasche nach den Schlüsseln, ohne Cole aus den Augen zu lassen. Sobald ich sie gefunden hatte, ging ich auf den Wagen zu.
Ich hielt den Autoschlüssel vor mich ausgestreckt, bereit, ihn ins Schloss zu stecken.
Cole beäugte ihn. »O-oh. Ist der Schlüssel geladen?«
»Ich hab’s eilig.« Ich steuerte auf die Fahrertür zu, an der Cole lehnte, doch er wich nicht von der Stelle.
»Wirklich nett, dass Jack jetzt auch den Bodensatz der Gesellschaft füttern will. Er ist gerade hier, nicht?«
»Woher wusstest du das?«
Seine Augen wurden schmal und sein Blick verschlagen. »Jules war bei mir. In Tränen aufgelöst. Sie meinte, Jack komme einfach nicht von dir los. Sie hat mich gebeten, ihr den Schmerz zu nehmen. Hat mich förmlich angefleht. Sie hat gesagt, sie will nichts mehr empfinden.«
Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich ihm, und ich hasste mich dafür, einem anderen Menschen wehzutun, erst recht Jules. Cole wusste, dass ich verletzbar war, was Jules anging. Sie war meine Freundin, und ihm war klar, dass ich wegen meiner Freunde und meiner Familie zurückgekommen war.
»Jules kennt dich doch kaum.«
»Stimmt, wir sind uns nicht oft begegnet. Aber sie leidet. Ich war heute an dem kleinen Duftkerzenstand in der Mall und brauchte bloß ihren Schmerz zu kosten, schon wusste ich, dass Jack bei dir war. Wie du weißt, arbeitet sie ja samstags in dem Kerzenladen.«
»Die beiden sind nicht zusammen. Jack empfindet nicht das Gleiche für sie.«
»Könnte er aber.« Er legte den Kopf schief. »Vielleicht wären sie ja schon ein Paar, wenn du nicht zurückgekehrt wärest. Kannst du das deiner besten Freundin wirklich antun?«
Es war nicht meine Schuld, dass sie nicht zusammen waren. Zumindest versuchte ich, mir das einzureden. »Ich kann nichts dafür, wenn Jack immer noch was für mich empfindet«, sagte ich. Es war die erste faustdicke Lüge, die ich Cole im Hinblick auf Jack auftischte. Ich hatte keine Ahnung mehr, wie Jack gefühlsmäßig zu mir stand.
Cole blickte Richtung Suppenküche, sah dann wieder mich an. »Wenn das wahr ist, warum ist er jetzt nicht hier bei dir? Warum ist er nicht mit dir zusammen gegangen?«
»Weil …« Meine Stimme versagte kurz. »Er muss noch sauber machen.«
Coles Mundwinkel hoben sich. »Er macht lieber unbezahlt sauber, als bei dir zu sein? Autsch.«
»Geh mir aus dem Weg«, sagte ich.
»Becks!« Jack kam lässig angetrabt, ohne Cole auch nur eines Blickes zu würdigen. Er legte beide Hände auf meine Arme und zog mich zu sich. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber ich wusste nicht mehr, wo der Schrubber hinkommt.«
Er schlang einen Arm um mich und zog mich beschützend an sich, weg von Cole.
»Wahnsinn. Ihr zwei
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