Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
Vom Netzwerk:
paarmal in der Suppenküche getragen. Sie hat gesagt, es sei so was wie ein Familienerbstück.«
    Er betastete das Armband in meiner Hand, drehte es hin und her und schüttelte dann verwirrt den Kopf.
    »Ich kapier das nicht. Das war Meredith Jenkins?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wie ist das möglich? Mary hier ist alt. Und verrückt. Ich dachte, Meredith Jenkins wäre weggezogen, zu ihrem Vater.«
    Wie hätte Jack auch wissen sollen, dass Meredith Maxwells Spenderin war. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter nur deshalb erzählt, sie würden wegziehen, damit sich niemand über Meredith’ Verschwinden wunderte. Ich erklärte ihm, was ich vermutete.
    »Ich glaub, jetzt versteh ich langsam, was Cole meint, wenn er sagt, so wie ich hätte noch niemand überlebt.« Der Bus quälte sich die steile Straße hoch und bog dann oben nach rechts. »Die arme Meredith.«
    Ich steckte das Armband weg, unsicher, ob Mary – Meredith – überhaupt vorgehabt hatte, es mir zu geben. In der Suppenküche hatte sie jedenfalls ein wachsames Auge darauf gehabt.
    »Enden sie alle so?«, fragte Jack. »Alle Spender?«
    »Alle, die nicht überleben, ja.«
    »Warum du nicht?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Das ist die große Frage.«
    »Deshalb will Cole dich«, sagte Jack. Ich antwortete nicht, doch mir war der gleiche Gedanke gekommen. »Aber Meredith hat noch was gesagt – von wegen, du hättest einen Anker.«
    Ach ja. Ich hatte nicht groß darauf geachtet, weil ich das für das Gefasel einer senilen alten Frau gehalten hatte. »Ich hab keine Ahnung, was das heißen soll.«
    Ich dachte an all das, was ich nicht wusste. An all die unbeantworteten Fragen. Und ich fing an zu zittern.
    Jack umarmte mich. »Bleib ruhig, Becks. Wir finden es heraus. Fangen wir mit der Orpheus-Geschichte an.«
    »Ich kenne die Geschichte.«
    Wir waren mindestens zwei Meilen mit dem Bus gefahren, und auf dem Rückweg zu meinem Auto erzählte ich Jack, was ich über Orpheus und Eurydike wusste.
    Mein Auto. Auf dem Parkplatz.
    Von der Haltestelle fuhren wir zurück zum Parkplatz der Suppenküche, wo wir in meinem Wagen sitzen blieben und versuchten, aus der ganzen Sache schlau zu werden.
    Ich hatte ihm Mrs Stones Version der Orpheus-Geschichte erzählt. Wie Orpheus Eurydike schon so gut wie gerettet hatte, um sie dann schließlich doch an die Unterwelt zu verlieren. »Aber manchmal geben die Mythen schon mal was verkehrt wieder.«
    »Diese Eurydike ist also in die Unterwelt gegangen, und Orpheus ist ihr nach, um sie zu retten? Was soll das bedeuten?«
    Ich versuchte, mir die Geschichte Stück für Stück vor Augen zu führen. Eurydike ging ins Ewigseits, genau wie ich es getan hatte. Und genau wie ich wurde sie nicht älter. Vielleicht wollte ihr Ewiglicher auch, dass sie an den Obersten Hof ging, doch stattdessen entschied Eurydike sich für die Tunnel. Und wurde von ihnen zurückgeholt. Vielleicht hatte Meredith mit ihrer Bemerkung, Orpheus sei stark gewesen, gemeint, dass er die Kraft besaß, Eurydike an die Tunnel zu verlieren, anstatt mit anzusehen, wie sie selbst zu einer Ewiglichen wurde.
    Ich verriet Jack nichts von meinen Gedanken. Ich konnte es einfach nicht. Er wusste noch immer nicht, dass die Tunnel mich bald holen würden.
    Dann klingelte Jacks Handy. Er sah aufs Display. »Will.«
    Er wollte es wieder in die Tasche stecken, aber ich bremste ihn. »Geh dran. Wahrscheinlich braucht er dich.«
    Jack drückte die Taste, mit der Will auf die Mailbox weiterleitet wurde, und nahm mein Gesicht in beide Hände. »Wir haben einen Plan, Becks. Wir haben Zeit. Wir machen uns im Internet schlau über Orpheus und die Töchter Persephones, und nächsten Samstag sind wir wieder hier und wissen, welche Fragen wir Meredith stellen müssen.«
    Ich nickte. Jetzt wurde es Zeit, Jack von dem Mal zu erzählen und was es bedeutete. Wir sahen uns in die Augen, und der Moment schwebte über uns, auf der Kippe, wartete darauf, dass ich die Wahrheit sagte, doch ich tat es nicht. Jack ging zu seinem Auto, und ich sagte mir, dass sich schon noch eine weitere Gelegenheit ergeben würde, wenn ich ihn wiedersah.
    Doch als ich seinem Wagen nachschaute, der nach dem Unfall noch immer verbeult war, wusste ich, dass eine so perfekte Gelegenheit nicht wiederkommen würde. Wenn Jack die Wahrheit erfuhr, wäre es zu spät.
    Am selben Abend kam Jack zu mir nach Hause, um mit mir zusammen die Töchter Persephones zu recherchieren. Wir fingen bei Google an, da uns nichts Besseres einfiel,

Weitere Kostenlose Bücher