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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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sagte sie.
    Ich öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus.
    »Hi, Mrs Jenkins«, sagte Jack. »Wir würden uns gern kurz mit Ihnen unterhalten.«
    »Worüber denn?«
    Jack warf mir einen Seitenblick zu. »Über Ihre Tochter Meredith.«
    Mrs Jenkins’ Gesicht wurde blass. »Meredith lebt jetzt bei ihrem Vater.« Sie wollte die Tür wieder schließen, doch ich schob den Fuß dazwischen.
    »Bitte, Mrs Jenkins.« Ich hatte meine Stimme wiedergefunden. »Ich weiß, das ist nicht wahr.«
    »Wie bitte?«, sagte sie ungläubig.
    »Ich hab sie gesehen.«
    Mrs Jenkins’ Augen verengten sich, und sie drückte erneut gegen die Tür. »Sie wissen ja nicht, wovon Sie reden.«
    »Ich weiß, dass sie bei der Nährung war!«, platzte ich heraus.
    Mrs Jenkins erstarrte, und sie musterte mich eiskalt. Jack trat schützend neben mich. »Woher wissen Sie das?«
    Ich holte Luft. »Weil ich auch bei der Nährung war.«
    Mrs Jenkins’ Wohnzimmer war schmucklos eingerichtet. Keine Bilder an den Wänden. Kein Nippes in den Regalen. Bis auf ein altertümlich aussehendes Tongefäß auf dem Kaminsims hatte der Raum nicht die geringste persönliche Note.
    Von den Wänden bis zu der Couch, auf der Jack und ich saßen, war alles in verschiedenen Beigetönen gehalten. Das Haus wirkte irgendwie unbewohnt.
    Mrs Jenkins, die in die Küche verschwunden war, kam mit einem Tablett zurück, auf dem eine Teekanne und drei Tassen standen. »Griechischer Bergtee«, erklärte sie. »Unübertroffen.«
    »Danke«, sagte ich. Wir nahmen uns jeder eine Tasse, und sie setzte sich uns gegenüber. Ich konnte nicht länger warten. »Mrs Jenkins, was wissen Sie über die Töchter Persephones?«
    Sie hatte ihre Tasse gerade an die Lippen gehoben und stellte sie jetzt mit hochgezogenen Brauen wieder ab. »Soll das heißen, Sie wissen nichts über sie?«
    »Nein.«
    »Wie sind Sie denn dann –«
    »Keine Ahnung. Cole hat mich einfach mitgenommen.«
    »Und Sie haben überlebt.« Obwohl sie das mit einem Lächeln sagte, klang es wie ein Vorwurf.
    »Ja«, sagte ich.
    »Erzählen Sie uns von den Töchtern«, warf Jack ein.
    Mrs Jenkins sah Jack an. »Die Töchter Persephones haben ein besonderes Interesse an der Nährung. Wir wissen um das Ewigseits, und wenn eine Nährung bevorsteht, bereiten wir unsere Kinder darauf vor, Spender zu werden.« Sie sagte das, als wäre es das Normalste der Welt.
    Jack starrte sie mit offenem Mund an.
    »Wieso?«, fragte er.
    Sie sah ihn an, als wäre er verrückt. »Weil es eine Chance ist. Die nächste Persephone zu werden. Wenn eine von ihnen überlebt und den Thron übernimmt, bedeutet das für ihre ganze Blutlinie das ewige Leben. Selbst für diejenigen, die bereits gestorben sind. Dieses Privileg steht der Königin zu. Ihre Familie wird automatisch im Reich des Ewigseits willkommen geheißen. Das bedeutet ewiges Leben für sie alle.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wollen Sie damit sagen, Sie glauben, die Königin kann Tote wieder ins Leben zurückholen?« So unglaublich ich das auch fand, ich musste unwillkürlich an meine Mom denken und merkte, wie verlockend die Vorstellung sein könnte. Aber Cole hatte nie irgendwas dieser Art erwähnt.
    Sie sah mich forschend an. »Das macht Sie anscheinend wütend, obwohl mir schleierhaft ist, wieso. Seit Tausenden von Jahren suchen die Menschen nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit. Und nur so lässt sie sich garantiert erreichen. Die Ewiglichen haben strenge Regeln, wen sie mitbringen dürfen, und die Schatten achten auf die Einhaltung dieser Regeln. Sie können nicht jedem Einlass gewähren. Für einen ständigen Zustrom von Leuten wäre nicht genug Energie da. Es ist eine ausgesprochen wählerische Gesellschaft.«
    Ich sah Jack an, der die Zähne zusammenpresste. »Das ist verabscheuungswürdig«, sagte er schließlich.
    Mrs Jenkins wandte sich ihm zu. »Wenn Sie das verabscheuungswürdig finden, sollten Sie Ihre Freundin mal fragen, warum sie ins Ewigseits gegangen ist. Sie wusste offenbar nicht, dass es eine Chance war, erhöht zu werden, also welchen Grund hatte sie?«
    Jack blickte weg.
    Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Mrs Jenkins so mitteilsam sein würde, und plötzlich wurde mir etwas bewusst, was ich hätte vorhersehen müssen. Unser Gespräch drohte auf die Erwähnung der Tunnel hinauszulaufen, von denen Jack noch nichts wusste. Ich musste Mrs Jenkins von dem Thema ablenken. Was am Ende meiner sechs Monate auf mich wartete, musste er von mir erfahren, nicht von Mrs

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