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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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aber er ließ Trust gerne spüren, wer der Chef war.
       »Der Absturz des Jets von United Airlines um ... 8.20 Uhr Texas-Zeit.« Trust tat, als würde er Maîtres arrogantes Verhalten nicht bemerken.
       »Ist das Flugzeug pünktlich gestartet?« Maître blickte Trust nicht in die Augen, als er die Frage stellte, sondern auf einen der Bildschirme. So kam er darum herum, zum viel größeren Trust aufblicken zu müssen.
       »Auf die Minute.«
       »Gut. Sehr gut!« Maître lächelte zufrieden. »Das wird einen richtig schönen Knall geben!«
     
    Larry Monk und Alberto Suarez saßen bei der Mahlzeit, die vom Gefängnismanagement als ›Frühstück‹ bezeichnet wurde. Im Gegensatz zu Mittag- und Abendessen konnte man zum Frühstück keine Alternative kaufen. Der Fernseher war auf NBC geschaltet.
       »Verdammte Scheiße!«, schüttelte Monk den Kopf. »Machen die Russen die Atomraketen scharf! Das darf doch nicht wahr sein! In zwei Jahren würde ich hier rauskommen. Aber wenn das so weitergeht ...«
    »Mucho gefährlich!«, pflichtete Suarez bei und löffelte die als ›Rührei‹ ausgegebene gelb-graue Masse in sich hinein. Die brisante internationale Situation ließ sie ihre Animositäten vorübergehend vergessen.
       »Roberto, wir haben in der letzten Stunde ein Kamerateam nach Manhattan geschickt«, fuhr Roth fort, »um die Meinung der Bevölkerung zu hören.«
       Kameraschwenk über den Times Square. Nur wenige Menschen auf den Stra ß en. Auf dem NASDAQ-Display im Telegrammstil Nachrichtenmeldungen. Schnitt auf zwei Passanten, ein junges Paar. Frage aus dem Off: »Was sind Ihre Gefühle, wenn Sie an die Nachrichten der letzten vierundzwanzig Stunden denken?« Schnitt auf die Frau. Besorgtes Gesicht. »Ich hatte nie in meinem Leben so große Angst. Es ist unglaublich, wie die Situation so schnell eskalieren konnte.« Bildausschnitt wird vergrößert, zeigt jetzt ihren Freund, der zustimmend nickt.
       »Ich war am 11. September – also ich meine den vor fünfzehn Jahren, mein Gott, heute ist ja wieder der 11. September! – sieben Jahre alt, und hatte damals große Angst. Aber jetzt ist es wirklich schlimm. Terroristen, die unsere Freiheit angreifen und gleichzeitig ein Putsch in Moskau von einem verrückten General. Vielleicht stecken sie unter einer Decke. Ich bete, dass wir das überleben.«
       Dann eine ältere Dame, grell geschminkt, auf dem Kopf ein Hut mit bunten Federn. »Ich habe schon so viele Krisen überlebt. Stellen Sie sich vor, ich war vier Mal verheiratet! Mich kann nichts umbringen!«
       Ein junger Schwarzer im Hip-Hop-Look, Kaugummi kauend. »Sie werden uns alle umbringen«, Schimpfwort weggepiept, »das sage ich«, Schimpfwort weggepiept, »das ist das«, Schimpfwort weggepiept, »Ende der« Schimpfwort weggepiept, »Welt!«
       Ein älterer Herr. »Die Strafe Gottes! Alles wird in Flammen aufgehen!«
       Eine Gruppe Jugendlicher. »Das Schlimmste ist, dass man nirgendwo mehr ausgehen kann wegen dieser – Piep – Ausgangssperre!« – »Das stimmt!« – »Dad, ich bin im Fernsehen!«
       »Die Schnecke regt sich auf wegen der Ausgangsperre!« Monk schnaubte verächtlich. »Soll sie mal zu uns in die Zelle kommen, dann will sie sowieso keinen Ausgang mehr!«
       Suarez nickte zustimmend. »Wo du recht hast, hast du recht, Monk.«
       Als der nächste Passant ins Bild kam, wurde die Reportage unterbrochen.
       Roberto McIntyre. »Soeben erhalten wir aus Russland folgende Meldung. Das so genannte Komitee der russischen Auferstehung unter Führung von General Leonid Schdanow hat jetzt die Generalmobilmachung aller russischen Truppen angeordnet. Ich wiederhole.« McIntyre blickte aufgeregt in die Kamera. »Russland hat die sofortige Mobilmachung aller Truppen angeordnet.«

 
    39
    Sonntag, 11. September 2016     08.00 CDT / 15.00 MESZ
     
    Tim Lewis hatte um 7.30 Uhr sein Haus verlassen und war einmal um Sandrock gejoggt. Pünktlich zur erwarteten Pressekonferenz der Präsidentin saß er verschwitzt vor dem Fernseher. Als er einschaltete, sah er Adams am Rednerpult ankommen. Sie war flankiert von einigen Kabinettsmitgliedern, dem Generalstabschef und anderen Uniformierten. Finstere Mienen, in Falten gelegte Stirne.
       Tim nickte die nächsten fünfzehn Minuten. Adams’ Auftritt erfüllte die allgemeine Erwartungshaltung – unter den neuen Umständen. Sie erklärte, dass sie aufgrund der internationalen Lage das Kriegrecht ausrufe. Zum ersten Mal

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