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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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seit Bestehen des Systems sei die Verteidigungsbereitschaft auf DEFCON 1 erhöht worden. Es bestehe die akute Gefahr eines Angriffs. Das strategisch Arsenal – die Nuklearwaffen – sei auf relevante Ziele programmiert worden und bereit zum Abschuss. Sie wünsche keinen Krieg, werde aber nicht zögern, von allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln Gebrauch zu machen, sollte dies erforderlich sein. Obwohl die neue russische Regierung nicht legitim sei, bemühe sie sich um die Herstellung eines Dialogs. Sie sei gezwungen, das Land jetzt mit harter Hand zu führen. Über Terroristen und alle, die die Wehrbereitschaft der USA schwächten, würde im Eilverfahren gerichtet werden. Das Regierungskontinuitätsprogramm sei aktiviert, der Vizepräsident unterwegs an einen sicheren Ort. Sie selbst werde Washington verlassen und ebenfalls einen sicheren Ort aufsuchen. Sie bitte alle Amerikaner, für das Land und die Welt zu beten. Dann entschwand sie mit ihrer Entourage aus dem Bild.
       Tim hatte keine Zeit, nachzudenken. Die Übertragung aus dem Weißen Haus war gerade beendet, als er ein Heulen am Himmel hörte.
     
    »Dann hoffen wir mal, dass die Automatik hält, was man uns versprochen hat.« Oberst Warren grinste amüsiert, als die 767 das Excess Headquarter mit Kurs auf das vier Meilen westliche gelegene Sandrock überflog. In fünfundvierzig Sekunden würde das Flugzeug über der Main Street sein. Jetzt war es ein bisschen wie Krieg. Nervenkitzel. Gro ß e Maschinen. Zerstörung. Der verrückteste Akt des Excess-Szenarios hatte begonnen. Man hatte den Zeitpunkt für den Absturz so gewählt, dass es möglichst wenige Augenzeugen außerhalb der Experimentzone geben würde – Sonntagfrüh, kurz nach acht. Die 287 war nur sehr schwach befahren. Der Jet flog jetzt schon so tief, dass er von der Stra ß e aus nicht mehr gesehen werden konnte. Den Abstieg aus der Reiseflughöhe hatte die 767, im Sturzflug von Südosten kommend hinter sich gebracht. Nur ein paar Rinder hatten sich beim Wiederkäuen verschluckt, als sie sahen, wie der United Jet Richtung Sandrock gerast war.
       Oberst Warren hatte den Flug des Jets geschickt in das Manöver Southern Countdown integriert. Da Excess dem Informationszugangsgesetz unterstand, hatte er selbst innerhalb des Pentagons keine weiteren Erklärungen abgeben müssen. Er hatte in Aussicht gestellt, dass das menschenleere Flugzeug aufgrund ›ungewöhnlicher Flugmanöver‹ im schlimmsten Fall auf freiem Feld abstürzen könne. Eine Untersuchung eines möglichen Unfalls sei nicht notwendig. Damit verhinderte er, dass nach dem Absturz militärische Ermittler in Sandrock aufkreuzen würden. Die DAPOR sei im Fall eines Absturzes mit dem notwendigen Löschgerät vor Ort. Jetzt musste nur noch alles funktionieren wie geplant.
     
    Das Heulen wurde lauter. Ein Flugzeug! Tim sprang auf und rannte auf die Stra ß e. Einen Moment glaubte er zu träumen. Ein riesiger Passagierjet raste im Sturzflug auf ihn zu. Bild füllend. Menschen kamen aus ihren Häusern. Frauen hielten die Hände vor den Mund. Männer schrieen Namen von Flugzeugtypen durcheinander. Viele warfen sich auf den Boden, als der Jet im Tiefflug und mit ohrenbetäubendem Lärm über die Main Street hinwegdonnerte.
       Tim drehte sich um und sah, wie das Flugzeug ruckartig nach links abkippte, Richtung Canyon drehte und im Sinkflug in seiner Schlucht verschwand. Der Lärm ebbte ab.
       Alle redeten durcheinander.
       »United. United Airlines!«
       »Eine 737!«
       »Quatsch, eine 787!«
       »Sie wurde sicher entführt!«
       »Heute ist der 11. September!«
       Tim stand da und schüttelte den Kopf. Langsam war er sich nicht mehr sicher, ob er all das wirklich erlebte oder irgendwo in einer Intensivstation lag und wild träumte. Aber doch – alles war echt. Es passiert wirklich!
       »Sie kommt zurück!« Ein Mann schrie panisch. Er stand weiter östlich in der Main Street und hatte zwischen Häusern hindurch freien Blick zum Canyon. Menschen stoben nach allen Seiten weg. Andere blieben wie angewurzelt stehen.
       Die 767 stieg steil nach oben. Ihre Triebwerke liefen auf Volllast. Sie setzte zum zweiten Sturzflug auf Sandrock an. Immer noch mit gro ß er Schräglage nach links kurvend peilte sie die Achse der Main Street an. Metergenau steuerte das Flugführungssystem den Jet innerhalb des dreidimensionalen Korridors, den seine Auftraggeber programmiert hatten.
       Die Kamera! Tim hastete ins Haus

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