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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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zurück. Er stieß sich mit dem Ellenbogen am Türrahmen. Er spürte nichts. Blut tropfte auf den Teppichboden des Wohnzimmers. Er holte die Kamera aus dem Regal und schaltete sie noch im Zurücklaufen ein. Gerade als er wieder auf die Stra ß e trat, befand sich die 767 zum zweiten Mal im Sturzflug, und hielt genau auf ihn zu. Wie ein Kriegsberichterstatter zielte er mit der Kamera stur auf das Objekt.
       Schreie.
       »Sie wird auf das Dorf stürzen!«
       Tim filmte weiter. »Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!«, sagte er trotzig zu sich selbst. »Na komm schon! Komm schon!« Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Die Situation war so intensiv, seine Konzentration so hoch, dass er in diesem Moment alles andere vergessen hatte. Das Kriegsrecht. Die Atomsilos. Josephina.
       Die Kamera war senkrecht nach oben gerichtet, als er sich um seine eigene Achse drehte, und filmte, wie das Flugzeug aus dem Sturzflug abgefangen wurde, und zum zweiten Mal nach links wegkippte und im Canyon verschwand. Mit ihm der Lärm der Triebwerke.
       Zehn, fünfzehn Sekunden später, ein dumpfer Knall. Explosionen. Ein Feuerball stieg in den Himmel. Dann nur noch schwarzer Rauch.
     
    »Und?« Warren grinste. »Im Zielquadrat abgestürzt?«
       »Wie eine Cruise Missile!« Der Airborne Vehicles and Airspace Manager war sichtlich erleichtert.
       »Schön!« Warren griff zum Mikrofon. »Delta Eleven von Alpha Delta!«
       Nach einigen Sekunden. »Delta Eleven, hier ist ein Flugzeug abgestürzt!«
       »Wir haben das Signal des Emergency Locator Transmitters erhalten«, antwortete Warren. Er instruierte die Nationalgarde, den Sheriff und vor allem die Bürger abzuhalten, zur Absturzstelle zu gehen. »Wir haben ein Feuerwehrkontingent in der Nähe. Sie werden sich um die Sache kümmern! Niemand geht zur Absturzstelle. Auch Sie nicht! Haben Sie das verstanden?!«
       »Verstanden ... vielleicht gibt es noch Überlebende?«
       »Keine Überlebenden! Setzen Sie meine Anweisungen mit allen Mitteln durch! Die Präsidentin hat soeben das Kriegsrecht ausgerufen. Die gesamten US-Streitkräfte sind jetzt auf DEFCON 1. Bitte wiederholen Sie!«
       »Oh mein Gott! Alle Streitkräfte auf DEFCON 1.«
       »Sollte sich jemand Ihren Anweisungen widersetzen, können Sie von Ihren Waffen Gebrauch machen!«
       »Verstanden.«
       »Over!«, beendete Warren die Kommunikation.
       Patricia Palmer blickte ungläubig zu Warren. »Finden Sie nicht, dass Sie ein bisschen ...«
       » Übertreiben?! Ist es das, was Sie sagen wollten, Patricia?«, schnitt ihr Warren das Wort ab.
       »Sie sagen den Leuten, sie können von ihren Schusswaffen Gebrauch machen?«
       »Ich habe Ihnen allen vor über einem Jahr gesagt, Sie sollen sich gut überlegen, worauf Sie sich einlassen. Sie haben offenbar immer noch keine Ahnung! Was wir hier machen, ist todernst!«
       Patricia sah Warren fassungslos an und fragte sich, ob er vielleicht geisteskrank war.
       Paul O’Brien sprang von seinem Drehstuhl auf. Der Moment war gekommen, wo er eingreifen musste. »Aber das ist kein Grund, die Situation noch weiter anzuheizen!«
       »Erklären Sie mir nicht, wie ich meinen Job machen soll! Wir sind auf DEFCON 1! Machen Sie Ihren Job und ich meinen!«
       »Trotzdem ist es verantwortungslos ...«
       »MACHEN SIE IHREN JOB UND ICH MEINEN! VERSTANDEN, SOZIOLOGE O’BRIEN?!« Warren hatte nicht im Geringsten die Absicht, die Zivilisten anders zu behandeln als einen subordinierten Rang bei den Marines.
       Paul schüttelte fassungslos den Kopf. Er wurde bleich und setzte sich wieder vor seine Bildschirme. Patricia stapfte beleidigt aus dem SitRoom und ging in den ersten Stock in ihr Zimmer.
       Landler gab den Befehl an seine wartende Crew, mit den vier auf dem Flugplatz von Clarendon stationierten Feuerwehrfahrzeugen zum Absturzort zu fahren. Er tat, als habe er von der Auseinandersetzung nichts mitbekommen.
       Warren atmete tief durch. Nichts als Scherereien mit den Zivilisten. Er wusste, dass die Gardisten in Sandrock nicht die Nerven hatten, auf Menschen zu schießen. Es waren schließlich nur Reservisten. Er setzte sich und nahm Kontakt mit der Leitung des Manövers SC16 auf, um zu bestätigen, dass man keine Hilfe bei Lösch- und Aufräumarbeiten benötige.
       Dann informierte er die FAA. Beim Absturz sei niemand zu Schaden gekommen, weitere Angaben könne er nicht machen. Der Vorgang stehe unter dem Schutz des

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