EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
Seite. »Okay«, antwortete sie und nickte. Dann blickte sie wieder in die Kamera. »Meine Damen und Herren ... die nicht enden wollende Kette von schlechten Nachrichten reißt nicht ab. Wie die FAA soeben meldet, ist in der Nähe von Amarillo im Norden von Texas heute früh ein Passagierflugzeug von United Airlines abgestürzt. An Bord befanden sich zweiundfünfzig Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder. Nach dem ersten Bericht der FAA ist es wahrscheinlich, dass die Maschine, die von New Orleans nach Denver unterwegs war, entführt wurde. Sie sei, ohne ein Notsignal zu senden, plötzlich steil aus ihrer Reiseflughöhe abgestiegen. Ein Pilot der U.S. Air Force, der den Absturz vom Boden aus beobachtet hat, berichtet von Flugmanövern vor dem Absturz, die auf einen Kampf im Cockpit schließen lassen könnten. Soweit die Meldung der FAA.«
Roberto McIntyre blickte sie nachdenklich an. »Das ist wirklich eine schreckliche Meldung. Judith, zwei Sachen fallen mir sofort auf. Vielleicht ist das Flugzeug aus demselben Grund abgestürzt ist wie United 93 am 11. September 2001 – heute vor fünfzehn Jahren – nämlich durch mutiges Eingreifen der Passagiere. Die FAA hat ja offenbar einen Bericht von einem kompetenten Augenzeugen, der von einem möglichen Kampf um die Kontrolle des Flugzeugs spricht. Und etwas anderes fällt mir auf. Wie Sie wissen komme ich aus Texas, und war schon oft in Amarillo. Ganz in der Nähe befindet sich die Pantex Nuklearwaffenfabrik.« Er blickte Roth vielsagend an.
»Sie meinen ...«
»Das ist natürlich reine Spekulation, ich sage das mit aller gebotenen Vorsicht. Aber vielleicht haben heldenhafte Passagiere verhindert, dass Terroristen das Flugzeug in diese Fabrik gestürzt haben.«
»Ein schrecklicher Gedanke«, seufzte Judith Roth kopfschüttelnd.
»Für mich hat es aber eher ausgesehen, als wollten sie das Flugzeug auf Sandrock stürzen lassen!« Shareef schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte McIntyre recht. Pantex war nur gut fünfunddreißig Meilen entfernt. Und dass ein Kampf im Cockpit stattgefunden haben könnte, fand er sehr plausibel. Wie sonst sollte man die Kamikazemanöver über Sandrock erklären?
»Nun kommt es, wie es kommen musste«, meldete Roth, »die FAA gibt soeben bekannt, dass der zivile Flugverkehr in den USA sofort eingestellt wird. Nur noch militärischer Flugverkehr und Regierungsflüge sind zugelassen.«
»Das ist wohl auch das Beste, was man zur Zeit machen kann«, kommentierte McIntyre. »Wenigstens kann man so eine Gefahrenquelle ausschalten.«
»Meine Damen und Herren«, sagte Roth dann, »wir zeigen in den nächsten dreißig Minuten einen Zusammenschnitt der Ereignisse seit gestern – war es erst gestern?! Sollte in der Zwischenzeit irgendetwas passieren, werden wir Sie selbstverständlich sofort informieren. Ich bin Judith Roth ...« Sie blickte zu ihrem Kollegen.
»... und ich bin Roberto McIntyre in New York City.«
»Und ich bin Rahim Shareef in Sandrock, Texas!«
Eine Stunde später.
»Das ist wirklich ein unglaublicher Zufall«, flüsterte Pit Cooper.
»Ein verdammt unglaublicher Zufall!« Fred Reilly kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Die beiden saßen auf dem sandigen Boden zwischen einigen Wacholderbüschen in der Nähe des Sportplatzes. Reilly meinte, es sei ein abhörsicherer Platz. Außerdem konnte man sie hier nicht sehen. Dass die Nationalgarde die Büsche absuchen würde, war wenig wahrscheinlich.
»Stürzt uns der Vogel doch fast auf den Kopf!«
»Glaubst du, was sie im Fernsehen gesagt haben?« Reilly legte die Stirn in Falten.
»Du meinst das mit den heldenhaften Passagieren?«
Reilly nickte.
»Ja! Aber anders, als sie uns erzählen!«
»Wie – anders?«, fragte Reilly.
»Ich bin überzeugt«, dozierte Cooper, »dass Konträrrevolutionäre wie wir in den Flugverlauf eingegriffen haben!«
»Meinst du wirklich?«
»Aber sicher! Sie haben herausgefunden, dass die Weltverschwörung das Flugzeug auf die Pampers-Fabrik ...«
»Pantex!«
»Sag ich doch. Also sie wussten, dass der Flieger für die Fabrik bestimmt war. Sie konnten den Start aber nicht mehr verhindern. Also haben sie in den Flugverlauf eingegriffen, um das Flugzeug hier abstürzen zu lassen, wo nichts passieren kann!«
»Du meinst ...«
»Sie haben ihr Leben geopfert. Unsere Kameraden von den Weltrevolutionsbekämpfern!«
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