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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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ihre Arbeit bekommen, nicht mehr als für andere große Aufträge. Sie wundere sich rückblickend über ihre große Naivität. Erst als ein älterer Bewohner von Sandrock an einem Herzinfarkt gestorben sei, habe sie zum ersten Mal Zweifel an der Richtigkeit ihrer Entscheidung gehabt. Über den Tod der Menschen sei sie endlos bestürzt. Von einer zweiten Ebene des Experiments habe sie nie etwas geahnt. Warren habe sie auch nach dem Absturz des Airbus über dem Pazifik ermutigt, an Excess weiterzuarbeiten. Dass der Absturz wahrscheinlich absichtlich herbeigeführt worden sei, habe ihr Warren erst während der Flucht erzählt.
       Nach der Landung in Andrews Air Force Base wurden die beiden in zwei verschiedene Bundesgefängnisse im Großraum Washington gebracht.
     
    Noch hatte niemand bemerkt, dass das Schloss an der Kapelle kaputt war. Beim Frühstück mit den anderen sah Isler die Bilder von Luce Brencis, wie er in die Redaktion der Texas Times zurückkehrte. Es fiel Isler schwer, nicht auf den Teller zu kotzen. Judith Roth, Starmoderatorin von NBC, war noch in der Nacht nach Houston gereist und berichtete live von Brencis’ Freilassung.
       Die heimlichen Blicke von Hausdame Rachel versuchte Isler zu ignorieren. Sie hatte ihn gestern Abend im Gewächshaus erwartet, als er von der Kapelle zurückgekehrt war, und versucht, ihn in ein Gespräch über die Sezession zu verwickeln. Ihre Andeutungen ließen Isler darauf schließen, dass sie den Verdacht hatte, Sinshy könne etwas mit der Sache zu tun haben. Sie arbeite seit zehn Jahren im Wynth Estate und kenne ihren Chef sehr gut. Sie habe beobachtet, dass er in den letzten Wochen förmlich aufgeblüht sei und sich wenig um die Entwicklung in Texas zu kümmern scheine. Isler stellte sich dumm und betonte, dass er sich noch nie für Politik interessiert habe. Er zweifelte daran, dass sie ihm glaubte. Trotzdem ging er nicht auf das Gespräch ein. Vielleicht hatte der Secret Service Verdacht geschöpft und Rachel dazu veranlasst, Isler zu testen.
       Bevor er ins Gewächshaus ging, warf er einen Blick in seine Mailbox. Darin fand er eine Mitteilung eines schweizerischen Absenders.
     
    Lieber Patrick!
    Bitte melde dich bis spätestens 2. November bei mir, da ich am Donnerstag ins Krankenhaus muss. Eine schwere Operation steht mir bevor und ich werde nachher wohl für einige Tage nicht mehr erreichbar sein.
    Liebe Grü ß e
    Adam
     
    Die Präsidentin! Sie gab ihm noch vier Tage Zeit. Einhundert Stunden. Nur einhundert Stunden. Trotzdem bewunderte er sie für das Vertrauen, das sie in ihn setzte. Immer noch. Obwohl er bis jetzt keinerlei Resultat erzielt hatte. Er antwortete:
     
    Lieber Adam!
    Ich habe Deine Nachricht erhalten. Werde mich in den nächsten Tagen telefonisch melden. Die Arbeit hier ist schwer, aber erfüllend. Ich habe einen Vertrag mit Probezeit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die hohen Anforderungen erfüllen kann, aber ich gebe mein Bestes!
    Patrick
     
    Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen. Vielleicht war seine einzige Chance, Rachel ins Vertrauen zu ziehen. Sie könnte ihm ermöglichen, Sinshys Büro und die andere Zimmer zu durchsuchen. Aber er kannte sie zu wenig. Er entschied, sie als allerletzte Option zu betrachten, und ging ins Gewächshaus zu seinen Rosen.

 
    69
    Montag, 31. Oktober 2016
     
    Eine gute Woche bis zum Wahltag. Die Situation in Texas wurde immer hitziger. Von den neunundzwanzig Millionen Texanern gaben jetzt sechzig Prozent an, für die Sezession zu sein. Damit waren aber über elf Millionen dagegen. Jetzt, wo die Wahl in greifbare Nähe rückte, gab es keine andere Frage mehr, mit der man sich in Texas beschäftigte. Wüste Auseinandersetzungen zwischen Unionisten und Sezessionisten führten täglich zu vielen Verletzten und einigen Toten. Verschlimmert wurden die Straßenkämpfe durch die zahlreichen Militias, die sich auf die Seite der Sezessionisten geschlagen hatten und eine historische Chance witterten. Die Einrichtungen des Bundes waren mit Betonblöcken und Stacheldraht verbarrikadiert und von schwer bewaffneten Soldaten bewacht, wie amerikanische Botschaften in Krisengebieten. Täglich trafen Journalisten aus der ganzen Welt ein. Bei dieser Wahl wurden mehr Presseleute in Austin erwartet als in Washington D.C. In den großen Städten wie Dallas und Houston fanden jeden Tag Demonstrationen von Gegnern und Befürwortern der Sezession statt. Die Immobilienpreise in angrenzenden Staaten wie Oklahoma und New

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