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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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kurz vor 3 Uhr nachmittags.
     
    Dreieinhalb Stunden später traf der Hitman am Sky Harbor Airport ein. Er hatte sein Auto auf einem Parkplatz in einem Außenbezirk von Phoenix abgestellt und die letzten Meilen mit dem Taxi zurückgelegt. Nachdem er sich an der Übersichtskarte des Flughafens orientiert hatte, marschierte er zum Bürogebäude, in dem sich die Büros der Millerjet Trading Company befanden. Die Aufgabe war heikel. Er musste sich zuerst ein Bild der Situation machen. Nicht umsonst hatte man einen Profi wie ihn engagiert, und nicht umsonst war die Bezahlung hervorragend.
       In seinem unauffälligen Anzug und mit nicht zu sauber geputzten italienischen Lederschuhen sah er aus wie unzählige andere Geschäftsleute, die täglich die Flughäfen der Welt frequentierten. Mit schwarzer Perücke und Sonnenbrille verbarg er das Gesicht und seine kurzen braunen Haare. Er hatte sich unterwegs umgezogen, nachdem er im Hotel in Jeans, T-Shirt und Sneakers ausgecheckt hatte. Locker und unauffällig bewegte er sich ohne Hektik auf das Gebäude zu.
       In der Lobby angekommen, drückte er auf den Knopf, um den Lift zu bestellen. Millerjet hatte seine Büros im vierten Stock, wie er der Plakette neben der Lifttür entnahm. Trotz aller Routine begann sein Herz schneller zu schlagen. Wenn man ihn erwischte, erwartete ihn die Todesstrafe.
       Im vierten Stock angekommen, schlenderte er den Gang entlang, bis er die Tür der Millerjet Trading Company erreichte.
       Es gab drei Möglichkeiten. Entweder Miller war allein im Büro, dann würde der Hitman den Job sofort erledigen. Oder, falls sich noch andere Personen im Büro befanden, müsste er die Operation abbrechen – vorerst. War niemand da, würde die verfluchte Warterei anfangen.
       Der Hitman klopfte an die Tür, Mike Miller öffnete.
       »Bitte?«, fragte Miller.
       »Mike Miller?«, fragte der Hitman zurück.
       »Ja, der bin ich, und wer sind Sie?«
       »Harris, Steven Harris. Ich interessiere mich für eines Ihrer Flugzeuge.« Noch immer stand der Hitman auf dem Gang. »Darf ich hereinkommen?«
       »Sicher. Ich wollte zwar gerade gehen, aber wenn Sie schon mal hier sind. Sie haben aber keinen Termin vereinbart, oder?«, fragte Miller mürrisch.
       Der Hitman, ein Meister in asiatischen Kampfsportarten, stellte zufrieden fest, dass sein Opfer weder dick noch besonders muskulös war. Beides würde ihm die Arbeit erleichtern. Miller schloss die Tür.
       »Nein, ich bin spontan vorbeigekommen. Sie arbeiten doch nicht etwa allein hier?«, lotete der Hitman die Situation aus.
       »Um diese Zeit schon. Meine Leute sind natürlich schon weg.« Miller blickte auf seine Armbanduhr. Es war kurz vor sieben.
       Der Hitman hatte Glück, die Situation war optimal.
       Miller drehte sich weg, um den Stapel Papier, den er in der Hand hielt, auf seinem Schreibtisch abzulegen. In diesem Moment griff der Hitman mit beiden Händen nach Millers Kopf und verdrehte ihn gezielt und brutal nach rechts. Mit einem lauten Knacken brach das Genick. Sofort sackte Miller leblos zu Boden. Der Hitman legte seine Finger auf Millers Halsschlagader und stellte zufrieden fest, dass das Herz aufgehört hatte zu schlagen. Das Leder der Handschuhe war so fein, dass er den Puls auch durch das Material hindurch fühlen konnte.
       Dann richtete er in kürzester Zeit ein riesiges Chaos in Millers Büro an. Er öffnete alle Schubladen und verstreute den Inhalt auf dem Boden.
       Sekunden später verließ er zügig, aber ohne Hast das Büro. Ihm war bewusst, dass überall Überwachungskameras installiert waren. Die Perücke, die seine Ohren verdeckte, und die Sonnenbrille, die seine Augenbrauen zur Hälfte verbarg, würden es unmöglich machen, ihn anhand der Bilder zu identifizieren.
       Er hielt ein Taxi an und ließ sich die halbe Distanz zu seinem geparkten Auto chauffieren. Er täuschte dem Taxifahrer einen spanischen Akzent vor. Noch immer trug er seine Handschuhe. Neben einem schäbigen Restaurant bedeutete er dem Taxifahrer zu halten. Er bezahlte bar und stieg aus. Als das Taxi abgefahren war, verschwand er hinter einer kleinen Garage. Er blickte sich vorsichtig um und stellte sicher, dass er nicht beobachtet wurde. Blitzschnell zog er die im Aktenkoffer verstauten Jeans, das T-Shirt, die Sneakers und eine andere Sonnenbrille an. Anzug, Halbschuhe, Perücke und Handschuhe verstaute er im Aktenkoffer. Diesen ließ er in einer Plastiktüte verschwinden.

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