EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
aber sie sind in Wirklichkeit verdammte Krokodile!«
Cooper winkte ab.
»Area Fifty-one.« Reilly verdrehte die Augen. »Fällt jetzt bei dir ein Groschen? Area Fifty-one, dort oben in Nevada – und weißt du, was ich herausgefunden habe?« Nachdem Cooper keine Antwort gab, setzte er seinen Vortrag fort. »Ich habe Folgendes herausgefunden, und jetzt halt dich fest: Im gleichen Jahr als sie das UFO gefunden haben, wurde die UNO gegründet!« Er schlug mit der flachen Hand auf den Tresen, mitten in eine Bierlache, und blickte Cooper mit weit aufgerissenen Augen an. Cooper wischte sich einige Spritzer Bier aus dem Gesicht. Josephina nahm ein Taschentuch und tupfte ihr T-Shirt ab.
»Ich muss mal für kleine Jungs«, antwortete Cooper.
Als er eine Minute später wieder seinen Platz neben Reilly eingenommen hatte, begann dieser gleich wieder zu reden. »Manchmal erledigen sie einen Job, den eigentlich wir machen sollten.« Reilly setzte zu einer neuen Runde politischer Aufklärung an.
»Wirklich?«, fragte Cooper.
»So verrückt sich das anhört. Hast du dir das schon mal überlegt, mit Lincoln und Kennedy, diesen verfluchten Hurensöhnen?«
Cooper blickte Reilly ebenso verständnislos wie gleichgültig an.
Reilly zog ein Stück Papier aus der Hosentasche, faltete es auf und erzählte.
»Jetzt musst du dich wirklich festhalten, das hast du noch nie gehört. Hat jemand ins Web gestellt. Also, es ist so.« Reilly begann vorzulesen. »Lincoln wurde 1846 in den Kongress gewählt. Kennedy 1946. Lincoln wurde 1860 zum Präsidenten gewählt, Kennedy 1960. Beide wurden an einem Freitag erschossen. Beide in den Kopf. Und jetzt wird’s wirklich seltsam. Der Name von Lincolns Sekretärin war Kennedy. Der Name von Kennedys Sekretärin war Lincoln. Auf beide folgte nach ihrer Ermordung ein Präsident aus den Südstaaten mit dem Namen Johnson. Der Mörder von Lincoln wurde 1839 geboren. Der Mörder von Kennedy – der Einzeltäter – 1939. Und jetzt kommt’s: Lincoln wurde in einem Theater namens Ford erschossen. Kennedy wurde in einem Lincoln von Ford erschossen«, lallte Reilly.
Josephina hatte sich inzwischen dem unter der Decke hängenden, stumm flimmernden Fernseher zugewandt. Sie las die Nachrichtenzeile am unteren Bildrand. Sprecher des Kongresses bei Flugzeugabsturz getötet . Thomas Calgary starb bei Rundflug mit seinem Sportflugzeug. Ohne einen Notruf abzusetzen, stürzte die Cessna im Nordwesten des Bundesstaates New York ab. Der Kongress wählt in den nächsten Wochen einen Nachfolger in das Amt des Sprechers. Aussichtsreichster Kandidat ist der Abgeordnete Art Sinshy aus Massachusetts.
11
Montag, 6. Oktober 2015 I-Day – 340
Rotbraune Nebelschwaden umhüllten sie. Ein modriger Geruch stieg ihr in die Nase. Nur wenig Licht erhellte die Szenerie. Langsam folgte sie dem schmalen Weg. Schritt für Schritt tastete sie sich vorwärts. Wenige Meter hinter ihr ein Mann. Er trug eine schwarze Augenmaske. Auf seinem Kopf eine absurd große Krone – sie war dreimal größer als er selbst. Über der Krone formierte sich der Nebel zu einem Ring, wie ein Heiligenschein direkt aus der Hölle. »Fürchte dich nicht, ich bin bei dir«, sagte der Mann. Es war Sinshys Stimme; sie klang merkwürdig verzerrt und entstellt. Zu beiden Seiten des Wegs fiel das Gelände in den Abgrund. Sie war unfähig zu sprechen. Der stete Schritt des Mannes trieb sie vorwärts. Steine und Wurzeln erschwerten das Gehen. Sie bewegte sich wie durch ein Moor. »Hab’ keine Angst, ich bin bei dir. Du tust es für uns, für alle Menschen!« Was meinte er? Was tat sie? Plötzlich tauchte eine unendlich hohe Wand aus dem schmutzigen Nebel auf und versperrte ihr den Weg. Unmöglich, sie zu überwinden. Angestrengt versuchte sie zu erkennen, ob sie links oder rechts vorbeigehen könne. Sie musste stehen bleiben. Der Mann mit Sinshys Stimme kam immer näher. Schon konnte sie seinen Atem im Nacken spüren, er war eiskalt und unangenehm feucht. »Du tust es für uns, für alle Menschen. Es ist gut so«, hörte sie noch, bevor ihr der Mann einen Hieb versetzte. Mit einem lauten Schrei stürzte sie in die Unendlichkeit.
Voller Angst fuhr Jeanne Adams aus dem Schlaf hoch. Das Bett neben ihr war wie so oft leer. Ihr Mann Richard befand sich in Honolulu. Da noch niemand vom Secret Service ins Zimmer gestürmt war, wusste sie, dass sie nicht wirklich geschrieen hatte. Sie blickte auf die
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