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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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behauptet hatte, Saddam Hussein hätte versucht, in Afrika Uran zu kaufen. Alle wussten, dass die Sache nicht stimmte. Sie hatte sich schon Monate vorher als Desinformation entpuppt. Die Regierung Bush hatte trotzdem darauf bestanden, den Satz in der Rede zu belassen. Der unheimliche Vizepräsident Dick ›Darth Vader‹ Cheney war so oft in die CIA-Zentrale nach Langley gefahren, bis CIA-Direktor George Tenet schließlich eingeknickt war. Von diesem Moment an war der Bruch zwischen den Besatzern des Weißen Hauses und den Fachleuten in Washingtons Geheimdienstwelt nicht mehr überbrückbar.
       Bei Präsidentin Adams ging es nicht nur um einen Satz, sondern um eine ganze Rede. Sie brach alle Regeln – trotzdem war sie überzeugt, das Richtige zu tun. Sie ahnte aber auch, dass sie dafür einen hohen Preis würde bezahlen müssen. Vielleicht den ultimativen Preis, den ein Mensch zahlen kann! Wer aus der Reihe tanzt ... Ihr war bewusst, dass Menschen wegen viel weniger eliminiert wurden. Von kriminellen Netzwerken in der CIA. Dem JIS-2. Dem SISDE. Vom FSB. Vom Mossad. Von x anderen Diensten. Im Namen einer Perversion der Raison d’État. Im Auftrag nie ins Licht tretender Sugardaddies. Ausgeführt durch vorgeschobene Tarnfirmen – Anwaltskanzleien, Unternehmensberatungen, Umzugsfirmen und was sonst noch. Durch lokale Mafias. Oder durch freischaffende Asteroiden: Männer, deren Beruf Hitman war.
       Kampagnen. Attentate. ›Einzeltäter‹.
       Aber so einfach war die Welt nicht. Nicht nur bei den Diensten gab es auch die ›Guten‹, welche die Krieg-und-Terror-Chaoten bekämpften.
       Adams wollte zu den ›Guten‹ gehören. Zu der heterogenen, alle politischen Klischees als oberflächlich und untauglich entlarvenden Gruppe, die angesichts der Attacken auf die Menschlichkeit nicht resignierten. Die sich nicht korrumpieren ließen. Die die Angriffe der Medienwalze mit stoischer Gelassenheit hinnahmen. Thomas Calgary, der Adams politische Orientierung verschafft hatte, war nicht ihr einziges Vorbild. Sie bewunderte den ihr persönlich bekannten William Rodriguez, den Hausmeister des World Trade Centers, der eine Karriere als Kongressabgeordneter ausgeschlagen hatte. Weil er nicht bereit war, über seine Erlebnisse am 11. September zu schweigen. Erlebnisse, die nicht in die offizielle Geschichtsschreibung passten. Sie bewunderte den ehemaligen britischen Außenminister Robin Cook, der den Mut hatte, öffentlich darauf hinzuweisen, dass ›Al Kaida‹ nichts anderes bedeutete als ›die Datenbank‹. Die Datenbank der CIA, in der die Namen der Mudschaheddin-Kämpfer standen, die in den achtziger Jahren in Afghanistan gegen die Sowjetunion gekämpft hatten. Einen Monat nach dieser Veröffentlichung war Cook tot – angeblich erlag er einem Herzinfarkt. Sie bewunderte den Mikrobiologen David Kelly, der die Kriegshysterie der Blair-Bush-Fraktion gekontert hatte, indem er darauf hinwies, dass die britischen Geheimdienstberichte die Gefahr, die der Irak angeblich darstellte, unverantwortbar aufgebauscht hatten. Wenig später fand man Kelly tot im Wald – es hieß, er habe Selbstmord begangen. Sie bewunderte John O’Neill, FBI-Terrorismusexperte und später Sicherheitschef des World Trade Centers. Für seine Bemühungen, Attentatsvorbereitungen zu unterbinden, fand er in der FBI-Zentrale keine Unterstützung. O’Neill starb am 11. September 2001. Oder O’Neills persönlicher Freund, der CIA-Agent Roland Carnaby, der 2008 von der Polizei in Houston erschossen wurde. Adams hatte vor Jahren von einem journalistischen Einzelkämpfer erfahren, dass Carnaby Opfer einer Geheimdienstintrige geworden war. Carnaby hatte sich große Sorgen um die Verletzbarkeit des Großraums Houston gemacht. Ein Anschlag in diesem mit petrochemischen Anlagen gespickten Gebiet hätte albtraumartiges Zerstörungspotenzial. Beim Ministerium für die Sicherheit des Heimatlands hatte Carnaby kein Gehör gefunden. Er war auch ein persönlicher Freund ihres Vorgängers George H. W. Bush. Selbst diesem zollte Adams Respekt. Weil er versucht hatte, seinem Sohn George W. Bush den Irak-Krieg auszureden, und ihn – wenn auch spät – aus den Klauen der neokonservativen Berater zu retten.
       Sei’s drum. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie legte die Rede beiseite und telefonierte mit ihrem Mann Richard und ihrer Tochter Barbara. Die Ermutigung ihrer Tochter, die Situation zu genießen, eine Stunde reden zu können, ohne dass sie jemand

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