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Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Titel: Exil im Kosmos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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unbekannten Rasse, ein späterer Erweiterungsraum, zu dem diese Zone E gehören mochte, und dann drei nacheinander entstandene äußere Verteidigungsringe, gespickt mit Fallen gegen einen immer machtvoller andrängenden Feind. Es war eine Überlegung, wie ein Archäologe sie anstellen mochte, und er merkte sie sich zum späteren Gebrauch.
    Nach ungefähr zwei Kilometern sah er Walter auf sich zukommen. Walter war hager, kühl und wortkarg. Er behauptete, das dritte Mal mit derselben Frau verheiratet zu sein. Er war ungefähr Vierzig.
    »Freut mich, dass Sie es geschafft haben, Rawlins«, sagte er. »Nicht zu weit nach links; diese Wand ist beweglich.« Er sah niedergeschlagen aus.
    »Alles in Ordnung hier?«, fragte Rawlins.
    »Kann man nicht gut sagen. Vor einer Stunde hat es Petrocelli erwischt.«
    Rawlins erstarrte. »Diese Zone soll so gut wie sicher sein!«
    »Ist sie nicht. Sie ist riskanter als F, beinahe so schlimm wie G. Wir haben sie unterschätzt, als wir die Sonden hereinschickten. Es gibt keinen Grund, warum die Zonen zur Mitte hin ungefährlicher werden sollten, nicht? Dies ist eine der übelsten.«
    »Um uns in ein Gefühl falscher Sicherheit einzulullen«, sagte Rawlins nachdenklich.
    »Genau«, sagte Walter. »Ich habe Meldung gemacht. Davis und Ottavio sollen von draußen hereinkommen, aber es ist fraglich, ob sie es heute noch bis hierher schaffen. Kommen Sie jetzt. Folgen Sie mir und denken Sie nicht zuviel nach. Originalität hat hier nicht viel Wert. Man bleibt auf dem Weg, wenn man ans Ziel kommen will.«
    Rawlins folgte ihm. Er sah keine ersichtlichen Gefahren, aber er sprang, wo Walter sprang, und umging Stellen, die Walter umging. Nach einer Viertelstunde erreichten sie das vorgeschobene Lager. Petrocellis obere Hälfte lag neben dem kleinen Zelt. Unterhalb der Gürtellinie war nichts.
    »Decken Sie ihn wenigstens zu«, sagte Rawlins. »Was soll mit ihm geschehen?«
    »Ich warte noch auf eine Anweisung«, sagte der andere. »Vielleicht schickt Hosteen noch ein paar Leute, dass sie ihn hinausbringen. Wollen Sie heute nach D hinein?«
    »Ich denke.«
    »Ich werde Ihnen sagen, wo Sie aufpassen müssen. Es ist eine neue Falle, ganz nahe am Eingang zu D, vielleicht fünf Meter auf dieser Seite. Dort hat es Petrocelli erwischt. Man aktiviert eine Art von Feld, und es schneidet einen entzwei.«
    »Angenommen, es schneidet jedes lebende Wesen entzwei, das durchgehen will?«, fragte Rawlins. »Nur mechanische Sonden nicht?«
    »Müller ist heil durchgekommen«, sagte Walter trocken. »Sie werden es auch schaffen, wenn Sie es umgehen. Ich werde Ihnen zeigen, wie.«
    »Und dahinter?«
    »Das ist Ihre Sache.«

Kapitel 25
     
    Boardman sagte: »Wenn Sie müde sind, bleiben Sie für die Nacht im Lager.«
    »Ich gehe lieber weiter.«
    »Sie werden ganz allein gehen, Ned. Warum ruhen Sie sich nicht aus?«
    »Lassen Sie sich vom Computer eine Ablesung geben. Er weiß besser als ich, wie es um meine Müdigkeit bestellt ist. Ich fühle mich frisch.«
    Boardman vergewisserte sich. Rawlins wurde genau überwacht. Der Computer wusste seine Pulszahl, die Atmungsgeschwindigkeit, den Stand des Hormonspiegels und anderes mehr. Er sah keinen Grund, warum Rawlins nicht ohne Ruhepause weitergehen sollte.
    »Einverstanden«, sagte Boardman. »Gehen Sie.«
    »Ich bin an der Grenze zu Zone D. Hier ist die Stelle, wo Petrocelli getötet wurde. Das Feld wird beim Überschreiten einer Fuge zwischen den Pflasterplatten aktiviert; ich kann sie sehen, sehr fein, kaum breiter als alle anderen, gut versteckt.«
    »Sprühen Sie eine Gefahrenmarkierung«, sagte Boardman.
    Rawlins tat es, dann trat er vorsichtig zurück und umkreiste die tödliche Falle. »Ich bin vorbei«, meldete er. »Jetzt betrete ich Zone D. Ich bleibe stehen und erwarte die Anweisungen des Computers. Zone D sieht etwas freundlicher aus als E. Die Durchquerung sollte nicht allzu lange dauern.«

Kapitel 26
     
    Müller war oft für längere Zeit allein gewesen. Als er seinen ersten Ehevertrag geschlossen hatte, hatte er auf einer Unterbrechungsklausel bestanden; und Lorain war einverstanden gewesen, denn sie wusste, dass seine Arbeit ihn zuweilen in Gegenden führte, wohin sie nicht gehen konnte oder wollte. Während der acht Jahre dieser Ehe hatte er die Klausel zweimal in Anspruch genommen, für eine Spanne von zusammen drei Jahren.
    Als sie den Ehevertrag dann auslaufen ließen, ohne ihn zu erneuern, waren Müllers Abwesenheiten kein wirklich bestimmender

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