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Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Titel: Exil im Kosmos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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und Wind – ich glaube, ich war damals acht Jahre alt, und Sie hoben mich auf und warfen mich hoch, aber Sie hatten das Gefühl für die irdische Schwerkraft noch nicht wiedergewonnen und warfen mich zu stark, und ich flog an die Decke und fing an zu weinen. Dann gaben Sie mir etwas als Trostgeschenk, eine kleine Perle, die ihre Farbe veränderte …«
    Müllers Arme hingen schlaff an seinen Seiten. Der Apfel war in seiner Tasche verschwunden.
    »Richtig«, sagte er fast ohne Lippenbewegung. »Wie wurden Sie genannt – Fred, Ted, Ed? Ed, nicht wahr. Edward Rawlins.«
    »Später nannten sie mich immer Ned. Sie erinnern sich also an mich?«
    »Ein wenig. An Ihren Vater erinnere ich mich viel deutlicher.« Müller wandte sich ab und hustete, und einen Moment leuchtete die untergehende Sonne auf seinem Gesicht und färbte es tieforange. Er machte eine rasche Handbewegung und sagte, sich wieder zurückwendend: »Gehen Sie fort, Ned. Sagen Sie Ihren Freunden, dass ich nicht gestört werden möchte. Ich bin ein sehr kranker Mann, und ich möchte allein sein.«
    »Krank?«
    »Krank von seelischer Fäulnis. Sehen Sie, Ned, Sie sind ein stattlicher junger Mann, und ich schätze Ihren Vater als einen aufrichtigen Freund, aber ich möchte Sie nicht zum Zeugen meines Lebens hier machen. Sie würden es nur bedauern, wenn Sie in meiner Nähe blieben. Das ist die Feststellung einer Tatsache. Gehen Sie fort.«
    »Nicht nachgeben«, kam Boardmans Stimme. »Gehen Sie näher heran, wenn es auch schwerfällt.«
    Rawlins tat einen zögernden Schritt vorwärts, dachte an die Kugel in Müllers Tasche und glaubte seinen Augen anzusehen, dass er sich auf die Rationalität des Mannes nicht allzu fest verlassen dürfe. Er war nun sieben oder acht Schritte von Müller entfernt. Die unheimliche Ausstrahlung schien in ihrer Intensität verdoppelt.
    »Bitte jagen Sie mich nicht fort, Mister Müller«, sagte er. »Ich möchte bloß freundlich sein. Wenn mein Vater noch erfahren könnte, dass ich Ihnen hier so begegnete und überhaupt nicht versuchte, Ihnen zu helfen, würde er mir das nie verzeihen.«
    »Noch erfahren könnte? Was ist mit Ihrem Vater?«
    »Er ist tot.«
    »Ach. Wann ist er gestorben? Wo?«
    »Vor vier Jahren, auf Rigel Zweiundzwanzig. Es war ein Arbeitsunfall.«
    »Schrecklich. Er war noch jung!«
    »Dieses Jahr wäre er sechzig geworden. Als ich die Nachricht bekam, flog ich hin und brachte seinen Leichnam zur Erde zurück.«
    Müllers Züge entspannten sich. Ablehnung und Härte wichen aus seinen Augen. Es war, als ob der Kummer eines anderen ihn vorübergehend von seinem eigenen ablenkte.
    »Gehen Sie näher heran!«, befahl Boardman.
    Ein weiterer Schritt; und dann, weil Müller es nicht zu bemerken schien, noch einer. Rawlins fühlte Hitze, keine wirkliche, sondern psychische Hitze, eine richtungslose, flackernde Hölle von Emotionen. Ihn fröstelte plötzlich. Er hatte sich nie vorstellen können, in welchem Sinne die Geschichte von den Hydranern und was sie Richard Müller angetan hatten, zutreffend sein mochte. Der Pragmatismus seines Vaters war auf ihn übergegangen und setzte ihm Grenzen. Was man nicht empirisch nachweisen kann, ist nicht wahr. Was man nicht physikalisch erklären kann, ist nicht wahr. Wie könnte ein Mensch so verändert werden, dass er seine eigenen Emotionen aussendet, direkt von Gehirn zu Gehirn? Keine Schaltung vermochte das. Aber Rawlins spürte die Ausstrahlungskraft dieser Sendung.
    Müller sagte: »Was tun Sie auf Lemnos, Ned?«
    »Ich bin Archäologe.« Die Lüge kam zögernd heraus. »Dies ist meine erste größere Felduntersuchung. Wir haben uns eine gründliche Erforschung des Labyrinths vorgenommen.«
    »Das Labyrinth ist meine Wohnung. Sie erweisen sich als ein ungebetener Eindringling.«
    Rawlins wusste nichts zu erwidern.
    »Sagen Sie ihm, Sie hätten nicht gewusst, dass er hier ist«, flüsterte Boardmans Stimme.
    »Wir wussten nicht, dass jemand hier ist«, sagte Rawlins gehorsam. »Wir hatten keine Ahnung, dass …«
    »Sie haben Ihre verdammten Roboter hereingeschickt, nicht wahr? Seit Sie erfuhren, dass jemand hier ist, wussten Sie auch, dass der Betreffende keine Gesellschaft will.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Rawlins. »Wir hatten den Eindruck, Sie seien hier gestrandet. Wir wollten Ihnen unsere Hilfe anbieten.«
    Wie leicht fallen mir diese Lügen!, dachte er.
    Müller sah ihn misstrauisch an. »Sie wissen nicht, warum ich hier bin?«
    »Ich fürchte, nicht.«
    »Ihr Roboter

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