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Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Titel: Exil im Kosmos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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hat mein Gesicht übertragen, nicht wahr? Sie wussten also, wer hier wohnt. Wenn Sie den Grund meines Hierseins nicht kannten, dann müssen einige Ihrer Kollegen ihn gekannt haben. Und sie haben Ihnen nichts gesagt?«
    »Ich verstehe wirklich nicht …«
    »Kommen Sie näher!«, schrie Müller.
    Rawlins fühlte sich nähergleiten, ohne sich einzelner Schritte bewusst zu werden. Dann stand er Müller auf Armeslänge gegenüber, hatte das gefurchte Gesicht und die zornig starrenden Augen bedrohlich nahe vor sich. Müllers Hand packte sein Handgelenk. Rawlins wankte, benommen von der Gewalt der Ausstrahlung, überwältigt von einer Verzweiflung, die das ganze Universum zu verschlingen drohte. Er versuchte ruhig stehenzubleiben.
    »Und nun gehen Sie!«, rief Müller heiser. »Gehen Sie fort! Weg von hier! Hinaus!«
    Rawlins bewegte sich nicht.
    Müller lief fluchend in ein niedriges Gebäude mit undurchsichtigen Fenstern, die wie blinde Augen waren. Die Tür schloss sich hinter ihm, ohne einen erkennbaren Spalt zu hinterlassen. Rawlins keuchte. Sein Kopf schmerzte, als wolle etwas mit Gewalt hinter seiner Stirn heraus.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Boardman in sein Ohr. »Lassen Sie ihm Zeit, seinen Anfall zu überwinden. Für den Anfang können wir zufrieden sein.«

Kapitel 28
     
    Müller kauerte hinter der Tür. Schweiß rann ihm die Seiten herab. Ein Frösteln schüttelte seinen Körper.
    So hatte er den Eindringling nicht behandeln wollen. Ganz und gar nicht.
    Ein kurzes Gespräch. Eine barsche Aufforderung, man solle sein Bedürfnis nach Zurückgezogenheit respektieren. Dann, falls der Mann nicht gehen würde, die Waffe. So hatte Müller es geplant. Aber er hatte gezögert. Es war anders abgelaufen. Er hatte zuviel geredet und zuviel erfahren. Stephen Rawlins' Sohn? Eine Forschungsexpedition von Archäologen? Der junge Mann hatte sich gegen seine Ausstrahlung fast unempfindlich gezeigt, außer in Körpernähe. Ließ ihre abstoßende Kraft mit den Jahren nach?
    Müller versuchte sich zu sammeln und seine Feindseligkeit zu analysieren. Warum so furchtsam? Warum dieses gierige Festhalten an der Einsamkeit? Er hatte von den Menschen nichts zu befürchten; sie waren die Leidtragenden eines jeden Kontakts zwischen ihnen und ihm. Es war verständlich, dass sie vor ihm zurückschreckten. Aber er hatte keinen Grund, sich so zurückzuziehen und zu verkriechen, es sei denn, er ließ die verkrustete Unbeweglichkeit von neun Jahren Isolation als einen echten Grund gelten. War es dahin gekommen, dass er die Einsamkeit um ihrer selbst willen liebte? War er ein Eremit aus Neigung? Er pflegte sich zu sagen, dass er aus Rücksicht auf seine Mitmenschen hergekommen sei, dass er ihnen den Schmerz und den Abscheu einer Konfrontation mit ihm ersparen wollte. Aber Stephens Sohn hatte freundlich und hilfsbereit sein wollen. Warum dann fliehen? Warum diese schroffe Reaktion?
    Er stand langsam auf und öffnete die Tür. Er trat hinaus. Es war fast dunkel. Der größte Mond, Clotho, zog langsam über den graugrünen Himmel, und sein gelber Schein mischte sich mit dem trüben Zwielicht. Ned Rawlins stand noch auf dem Platz, etwas benommen und anscheinend unschlüssig, was er tun solle. Sein Gesicht sah sehr blass aus.
    Müller ging langsam auf ihn zu, ohne recht zu wissen, welche Taktik er nun verfolgen solle. Er fühlte sich wie eine rostige Maschine, die nach vielen Jahren der Vernachlässigung wieder angeworfen wird.
    »Ned?«, sagte er. »Hören Sie, Ned, ich möchte Ihnen sagen, dass es mir leid tut. Sie müssen verstehen, ich bin Menschen nicht gewöhnt.«
    »Es ist schon gut, Mister Müller. Ich verstehe das vollkommen.«
    Müller sagte: »Ich habe meine Zurückgezogenheit und Einsamkeit schätzen gelernt. So wie es Leute gibt, die nicht eine Stunde allein mit sich auskommen können, gibt es andere, die sich in völliger Einsamkeit wohl fühlen. Wenn Sie mich verstehen wollen, müssen Sie begreifen, dass ich aus freien Stücken hierhergekommen bin. Es war kein Schiffbruch. Ich suchte mir im ganzen bekannten Universum den Ort aus, wo ich am wenigsten mit Störungen durch Besucher und Neugierige zu rechnen brauchte. Lange Jahre hindurch sah ich mich in meinen Erwartungen nicht getäuscht. Aber dann mussten Sie mit Ihren Robotern kommen und den Weg ins Labyrinth finden.«
    »Wenn Sie mich hier nicht wollen, werde ich gehen«, sagte Rawlins.
    »Vielleicht wäre das für uns beide die beste Lösung. Nein, nicht sofort. So war es

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