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Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Titel: Exil im Kosmos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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manipulierten in verständlicher Neugierde an ihm herum.« Müller blickte plötzlich auf und fragte misstrauisch: »Was ist in den letzten neun Jahren zwischen den Hydranern und uns geschehen? Irgendwelche Kontakte? Krieg?«
    »Nichts«, sagte Rawlins. »Wir haben uns ferngehalten.«
    »Ist das die Wahrheit, oder haben wir sie ausgelöscht? Es würde mir weiß Gott nichts ausmachen, aber man kann ihnen nicht vorwerfen, was sie mit mir gemacht haben. Sie reagierten nicht anders als wir vermutlich auf einen ihrer Abgesandten reagiert haben würden. Sagen Sie mir die Wahrheit, Ned. Hat es Krieg mit ihnen gegeben?«
    »Nein. Ich schwöre es.«
    Müller entspannte sich wieder. Nach kurzer Pause sagte er: »Gut. Ich werde Sie nicht nach Neuigkeiten auf all den anderen Gebieten ausfragen; es ist mir im Grunde völlig gleichgültig. Wie lange wollen Sie und Ihre Leute auf Lemnos bleiben?«
    »Wir wissen es noch nicht. Ein paar Wochen sicherlich. Wir haben kaum angefangen, das Labyrinth zu erforschen. Und dann sind da noch die äußeren Gebiete. Wir müssen die Theorien früherer Archäologen nachprüfen, uns anhand der zu sammelnden Fakten um eine haltbare Gesamthypothese bemühen und …«
    »Und das alles wird eine Weile dauern. Werden die anderen ins Zentrum des Labyrinths kommen?«
    Rawlins befeuchtete nervös seine Lippen, dann antwortete er: »Sie schickten mich voraus, um mit Ihnen zu einer Verständigung zu kommen. Wir haben noch keinen bestimmten Plan. Das Labyrinth ist groß, und im Rahmen einer Expedition nicht annähernd zu erforschen – jedenfalls nicht mit der gebotenen Gründlichkeit. Es wird alles von Ihnen abhängen. Wir wollen uns Ihnen nicht aufdrängen. Wenn Sie also nicht wollen, dass wir hier arbeiten …«
    »Ich will es nicht«, erklärte Müller mit Entschiedenheit. »Sagen Sie das Ihren Kollegen. In fünfzig oder sechzig Jahren werde ich tot sein, und dann können sie hier herumschnüffeln soviel sie wollen. Aber solange ich hier bin, sollen sie mich nicht stören. Sie können in den äußeren vier oder fünf Zonen arbeiten. Wenn einer von ihnen A, B oder C betritt, werde ich ihn töten. Ich bin dazu in der Lage, Ned.«
    »Was ist mit mir? Bin ich – willkommen?«
    »Gelegentlich. Ich kann meine Stimmungen nicht voraussehen. Wenn Sie mit mir sprechen wollen, kommen Sie vorbei und sehen Sie nach. Und wenn ich Ihnen dann sage, Sie sollen sich zum Teufel scheren, Ned, dann verschwinden Sie schnell. Klar?«
    Rawlins lächelte. »Klar.« Er stand auf. Müller erhob sich gleichfalls. Rawlins trat ein paar Schritte auf ihn zu.
    »Wohin gehen Sie?«, fragte Müller.
    »Ich unterhalte mich nicht gern über eine solche Distanz. Man muss jedes Wort rufen. Ich darf doch ein wenig näherkommen?«
    Müller fragte misstrauisch: »Sind Sie eine Art Masochist?«
    »Nein, absolut nicht.«
    »Nun, und ich bin kein Sadist. Ich möchte Sie nicht in meiner Nähe.«
    »So unangenehm ist es wirklich nicht, Mr. Müller.«
    »Sie lügen. Sie ertragen es so wenig wie all die anderen. Ich bin wie ein Leprakranker, und wenn Sie eine perverse Schwäche für Lepra haben, dann tun Sie mir leid, aber kommen Sie nicht näher. Es bringt mich in Verlegenheit, andere Leute für mich leiden zu sehen.«
    Rawlins blieb stehen. »Wie Sie meinen. Ich will Ihnen keine Schwierigkeiten machen. Wenn ich etwas tue, das Sie stört, dann sagen Sie es. Warum sollte ich Ihnen das Leben erschweren?«
    »Sagen Sie mal, Ned, was wollen Sie eigentlich von mir?«
    »Nichts.«
    »Warum lassen Sie mich nicht allein?«
    »Sie sind ein alter Freund meines Vaters, und Sie leben seit vielen Jahren allein hier. Ist es nicht natürlich, wenn ich Ihnen meine Gesellschaft anbiete? Oder klingt das dumm?«
    Müller zuckte die Achseln. »Ich bin kein guter Gesellschafter. Vielleicht sollten Sie alle Ihre schönen menschlichen Regungen einpacken und fortgehen. Es gibt für Sie keine Möglichkeit, mir zu helfen, Ned. Sie können mich nur verletzen, indem Sie mich an alles erinnern, was ich nicht mehr haben kann.« Müller wandte sich halb weg und blickte über den dunklen Platz hinaus. Er war hungrig, und es wurde Zeit, dass er etwas für sein Abendessen jagte. »Ich glaube, meine Geduld ist wieder erschöpft«, sagte er brüsk. »Es wird Zeit, dass Sie gehen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Rawlins schnell. »Darf ich morgen wiederkommen?«
    »Vielleicht.«
    Rawlins lächelte freundlich. »Danke, dass Sie mich mit sich reden ließen, Mister Müller. Ich werde Sie

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