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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Schwanzflosse, jagte nach oben und aus dem Wasser, um Luft zu holen, kehrte dann in perfekter Synchronisation mit Dreiton nach unten zurück. Zusammen näherten sie sich einer der Stellen, wo sich Grundbewohner auf eine seltsame Weise verhielten.
    Mindestens drei weitere Orte dieser Art befanden sich nicht weiter als ein Tagesschwimmen entfernt, und etwas sagte ihm, dass es noch viel mehr gab, jenseits des Horizonts seiner Wahrnehmung.
    Sie schwammen zu einem Ort, der mehr als eine Stunde von der Kuppel entfernt war, und das weckte Besorgnis in Lauter Magen. Würde er die Jagd versäumen? Wenn er zur Gruppe zurückkehrte … Würde er dann im Netz nur einige Fischskelette vorfinden? Riskierten sie beide Hunger wegen irgendwelcher KRABBENGERÜCHTE? Schließlich waren Krabben nicht intelligenter als die Steine, unter denen sie sich verkrochen?
    Andererseits … Es geschah an so vielen Orten … Selbst die Wale schienen es bemerkt zu haben, denn sie unterbrachen ihre grüblerischen Gesänge und richteten ihre träge Neugier auf neue Ziele.
    Lauter Magen wusste, dass sie näher kamen, denn die Aufregung breitete sich in anderen akustischen Schichten aus, in klügeren und mit kürzeren Reichweiten. Zum Beispiel hörte er weiter vorn das Quieken und Bellen erregter Flossenfüßer, die von einer nahen Inselkolonie gekommen wa ren. Hauptsächlich Seelöwen und Mönchsrobben. Und dann … schnelles Sonar-Klicken, das nur bedeuten konnte …
    Er hielt inne.
    Weitere Delfine. Große Tümmler erreichten den Ort, eine ganze Schar.
    Fremde. Natürliche. Unverändert und mit ziemlicher Sicherheit voller Argwohn der Gruppe gegenüber, der Lauter Magen angehörte und die ihre manchmal schmerzliche Andersartigkeit den Menschen verdankte. Ab und zu waren solche Tümmler grob unfreundlich und schnappten sogar nach den Delfinen-die-anders-waren.
    Dreiton scherte sich nicht darum und schwamm weiter, der Landzunge einer Insel entgegen, einer Klippenwand, die aus dem aufgewühlten Meer ragte. Kein sicherer Ort, nicht einmal unter guten Bedingungen. Doch es hatten sich bereits Seelöwen und Tümmler dort versammelt und schnatterten aufgeregt.
    Lauter Magen näherte sich vorsichtig.
    Diesmal schien es keine offene Feindseligkeit zu geben. Drei attraktive Weibchen, zwei von ihnen paarungsbereit, musterten ihn, als er vorbeikam. Es war kein Männchen aus ihrer Gruppe anwesend, um über sie zu wachen. Allein das erschien Lauter Magen seltsam genug.
    Er fühlte sich versucht, bei den Weibchen zu verweilen, entschied sich dann aber dagegen, schlug erneut mit der Schwanzflosse und folgte Dreiton dorthin, wo Delfine und Seelöwen nervös einander umkreisten. Gelegent lich sausten sie nach oben, um Luft zu holen, und tauchten dann wieder zum Grund. Ihr Interesse galt offenbar etwas, das dort im Schlamm lag.
    Es schienen nur einige Steine zu sein, vielleicht von einem kürzlich erfolgten Erdrutsch stammendes Geröll. Möglicherweise einige Felsbrocken, die vor wenigen Tagen von der Klippenwand abgebrochen waren. Die Tümmler stocherten mit ihren Schnauzen zwischen den Steinen und schoben kleinere wie auf der Suche nach Krustentieren beiseite. Aber ihre Geräusche deuteten nicht auf Jagdeifer hin, sondern kündeten von … Neugier.
    Lauter Magen hielt sich neben Dreiton bereit, für den Fall, dass sie sich verteidigen mussten. Diese Gruppe hatte paarungswillige Weibchen. Und all die Aufregung …
    Dann sah er das Leuchten. Es hatte seinen Ursprung unter einem Steinhaufen und erhellte die Unterseite eines Delfinschnabels. Die Tümmler bemerkten es ebenfalls und verstärkten ihre Bemühungen, gruben noch schneller. Mehrere Seelöwen und auch Dreiton beschlossen, ihnen zu helfen. Obwohl er es eigentlich besser wissen sollte, ließ sich Lauter Magen mitreißen und begann ebenfalls, Steine und Schlamm beiseite zu räumen …
    … bis nur noch ein einzelner Felsbrocken auf der Lichtquelle lag, so schwer, dass er sich nicht von ihren Schnauzen bewegen ließ. Mehrere Delfine der anderen Gruppe klickten enttäuscht und verärgert, ebenso wie Lauter Magen, der bedauerte, dass er den Stein nicht allein mit seinem wütenden Geschnatter fortschieben konnte.
    # Zur Seite. Zur Seite mit euch.
    # Wir zeigen euch, wie man es macht.
    Lauter Magen drehte sich um, überrascht darüber, dass Neuankömmlinge eingetroffen waren, ohne dass er sie bemerkt hatte. Insbesondere Mitglieder seiner eigenen Gruppe. Die einzigen Stimmen auf der Erde, die in dieser Weise sprachen.
    Es

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