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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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wie »Ironie«, um die Struktur dieser Glyphe zu interpretieren. Solche menschlichen Begriffe konnten nur grob in die richtige Richtung weisen.
    Jedenfalls, die Delfine brauchten nicht zu verstehen. Ob sie zur veränderten Art zählten oder nicht, reines Verstehen konnte warten. Es genügte, dass sie alle wussten: Etwas Tragisches und zugleich sehr Komisches ging vor. Wie eine Meeräsche, die klagend fragte, ob Gnade möglich sei, während sie in einem Maul zappelte.
    Und so … lachten sie.

To r analyse
    Amsci Barcelona hat einen geheimen Bericht von einem der Stände empfangen und entschlüsselt.
    Offenbar haben Nationen und Konsortien überall auf der Welt unsere Mikrobeben- Korrelation aufgegriffen, die Hypothese dieser Smartgruppe, wonach die kleinen Beben von »anderen« interstellaren Sonden verursacht sein können, möglicherweise von Rivalen des Havanna-Artefakts, die vor langer Zeit eintrafen, tief vergraben lagen und jetzt versuchen, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Vielleicht sind sie ganz versessen darauf, ihre eine Chance zum Kontakt zu nutzen.
    Mehrere Geheimdienste nehmen diese Möglichkeit offenbar sehr ernst und haben Ermittlungsgruppen zu den jeweiligen Epizentren geschickt. Die meisten jener Stellen liegen Hunderte oder gar Tausende von Metern tief in Kalk- oder Sandsteinschichten, aber einige Dutzend sind der Oberfläche offenbar recht nahe. Es werden bald Berichte von den betreffenden Orten erwartet.
    Unsere Smartgruppe hat also bereits Dinge in Bewegung gesetzt! Seid ihr bereit …
    Oh, entschuldigt. Die meisten von euch haben gerade ihren Monozoom auf die Artefakt-Konferenz gerichtet.
    Na schön. Ich folge eurem Beispiel. Um die Aufmerksamkeit heischenden Steine kümmern wir uns später.
    Mal sehen, ob der Astronaut und das Kontaktteam das Rätsel lösen können.

Flügel und Netze 4 5
    Worte des Ältesten Überlebenden Mitglieds leuchteten auf der Oberfläche des Artefakts sowie auf den Schirmen, Brillen und KIntaktlinsen von vier oder fünf Milliarden Erdlingen.
    Unsere Heimatvölker, Zivilisationen und Planeten konnten nie miteinander streiten, weil sie sich nie begegnet sind.
    Als er diese Mitteilung las, spürte Gerald, wie ihm der Mund aufklappte. Er konnte es nicht verhindern, obwohl er wusste, dass er mit seinem verblüfften Starren ziemlich dumm aussah.
    Die vielen virtuellen Mitteilungen am Rand seines Blickfelds flatterten nun wie Herbstblätter im Wind und lösten sich auf, als ihre Autoren das Interesse an ihnen verloren, weil sie ebenfalls erstaunt und verwirrt waren.
    Auf beiden Seiten der Quarantänescheibe herrschte verdutztes Schweigen. Niemand wusste, was von den letzten Worten der Außerirdischen zu halten war. Gerald versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, hörte dabei das Summen der Klimaanlage … und ein leises Brummen von dem schwebenden Display, das noch immer die Worte des Ältesten Überlebenden Mitglieds zeigte. Zahllose Menschen überall auf der Welt lasen sie und fragten sich, was sie bedeuteten.
    In dieser Stille ertönte plötzlich das Signal eines Telefons – ein unverschämtes, freches Pfeifen, das Dringlichkeit zum Ausdruck brachte. Gerald hätte es ignoriert, zusammen mit allem anderen außer der rätselhaften Mitteilung der Außerirdischen … doch dem Signal folgte ein Schrei!
    Er sah zur Beratergalerie und beobachtete, wie eine ältere Frau aufsprang und abwechselnd rief und schluchzte, während sie ein altmodisches Joymaker-Handset hielt. Lacey Donaldson-Sander hieß es in einer ID-Einblendung – eine der reichsten Personen auf der Welt. Sie schien von etwas überwältigt zu sein. Professor Noozone versuchte zuerst, sie zu trösten, begriff dann den Inhalt der Nachricht, die die Frau erhalten hatte, lächelte und umarmte sie. Die anderen in der Nähe fanden offenbar Grund, sich ebenfalls zu freuen.
    Wenn wir etwas brauchten, das uns aus der Trance reißt, aus der Benommenheit kognitiver Dissonanz … Warum nicht ein Freudenschrei?
    Gerald wandte sich wieder den Außerirdischen zu und fand, dass es alles andere als gut war, die Initiative zu verlieren. Es wurde Zeit für ein direktes Vorgehen. Klare Worte waren nötig. Er beugte sich zu dem Objekt vor, das er im All geborgen und davor bewahrt hatte, irgendwann auf die Erde zu stürzen und vielleicht zu zerbrechen.
    »Frage: Existierst du jetzt als ein künstlicher, simulierter Bewohner einer interstellaren Sonde, die über Lichtjahre hinweg ausgeschickt wurde, damit sie einen Kontakt mit anderen

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