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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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war der Alte Gelbbauch, begleitet von Süßes Ding und Sturmtrotzer und … fast der ganzen Gemeinschaft! Sie mussten ihm und Dreiton gefolgt sein, ebenfalls angelockt von der Unruhe.
    Die meisten unveränderten Delfine wichen zurück und klickten nervös. Jüngere Männchen sausten umher und überschütteten Lauter Magen und die anderen mit Sonarstrahlen, die tief genug reichten, um ihnen mitzuteilen, was sie zum Frühstück gehabt hatten. Aber es war deutlich zu spüren, dass kein echter Mut hinter dem prahlerischen Draufgängertum steckte.
    Himmelsbeißer näherte sich, in der kräftigen Schnauze eine Stange so lang wie er selbst. Lauter Magen fragte sich, ob er das Ding den ganzen weiten Weg von der Kuppel bis hierher getragen hatte. Oder hatte Himmelsbeißer es in der Nähe gefunden, inmitten des von den Menschen stammenden Mülls, der überall auf dem Meeresgrund lag?
    Wie auch immer, mehrere Angehörige der Gruppe machten sich sofort an die Arbeit. Gelbbauch nahm das eine, spitze Ende der Stange und lenkte es in eine Lücke zwischen den Steinen, aus der das seltsame Licht kam. Als die Spitze fest unter einem großen Stein saß, sauste Gelbbauch nach oben, um Luft zu holen, und Lauter Magen, der plötzlich in Atemnot geriet, folgte ihm. Er tauchte nur ganz kurz auf und kehrte sofort wieder zum Grund zurück.
    Die Tümmler schnatterten lauter als zuvor, schwammen in nervösen Kreisen und plapperten argwöhnisch darüber, wie seltsam und falsch dies sei. Aber Lauter Magen gesellte sich Dreiton und einem halben Dutzend Mitgliedern seines Stammes hinzu, nahm die Stange zwischen die Zähne und drückte sie nach unten.
    Der große Stein bewegte sich, kippte zur einen Seite und sank dann an die ursprüngliche Stelle zurück. Sie versuchten es erneut, ebenfalls ohne Erfolg.
    Dann kam Sturmtrotzer und ging so in Position, dass ein Teil der Stange auf seinem breiten Rücken lag. Daraufhin pumpten sie alle mit ihren Schwanz flossen und drückten auf das Ende der Stange. Sturmtrotzer ächzte … und das Hindernis schwang zur Seite, zusammen mit der Stange. Die meisten unveränderten Delfine stoben erschrocken davon, als das Licht ungehindert aus der freigelegten Grube drang.
    Mitglieder der Gruppe und einige der mutigsten Natürlichen versammelten sich in der Nähe, schickten forschendes Klicken in die Mulde und brachten auch ihre Augen näher heran, um einen Blick auf das zu werfen, was sie freigelegt hatten.
    Das Objekt hatte das akustische Reflexionsvermögen eines großen, alten Kieselsteins, aber es verhielt sich wie eine der Maschinen, mit denen die Kuppel-Menschen auf Angehörige der Gruppe geleuchtet hatten, als Lauter Magen klein gewesen war. Doch etwas daran fühlte sich nicht menschengemacht an. Ein derartiges Licht sah er jetzt zum ersten Mal. Es ähnelte nichts, das er aus der Natur oder von den Werkzeugen der Menschen her kannte.
    Er stellte fest, dass sich unter all den Kratzern und Dellen in der Außenfläche des Objekts vage Bilder formten, dass sich Umrisse bildeten, die zitterten und wackelten, dann wieder auflösten.
    Ein kollektives enttäuschtes Seufzen kam von den Zuschauern. Doch so schnell wollte Lauter Magen nicht aufgeben. Er schwamm näher, überrascht von seiner eigenen Verwegenheit, und richtete einige tadelnde, bedeutungsvolle Töne auf das Steinding.
    # Was? So schnell aufgeben?
    # Komm schon, sei nicht faul.
    # Wir haben einen weiten Weg zurückgelegt und hart für dies gearbeitet.
    # Unterhalte uns!
    Eine Zeit lang geschah nichts. Graues Wogen zog durch das längliche Objekt, das vielleicht einmal so glatt wie Glas gewesen war. Das eine Ende wirkte weich, porös und schwammartig, fast bröckelig, wie ein Knochen, aus dem aller Saft gesaugt war. Während Lauter Magen dieses Ende noch beobachtete, schien es weiter zu zerfallen und gab etwas mehr von seiner festen Essenz auf, damit der Rest des Steins heller leuchten konnte.
    Er spürte, wie einer der unveränderten Delfine – ein Weibchen – sich ihm von der linken Seite näherte, angetrieben von einer Neugier ebenso groß wie seine. Beide warteten und hielten die Luft an, bis sie fast ganz verbraucht war. Dann …
    … reagierte der Stein. Diesmal mit Vibrationen, die sich im Wasser fortpflanzten, die akustische Glyphe, die Lauter Magen zuvor projiziert hatte, wiederholten und zu einer Geräuschskulptur veränderten.
    ** … weiter Weg?
    ** … (IHR ?!?) habt einen weiten Weg hinter euch?
    ** ???
    Lauter Magen benötigte keine Begriffe

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