Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
intelligenten Spezies wie uns Menschen herstellt?«
    Ich bin, wie du es beschreibst. Und ja, das ist ein großer Teil unserer Mission.
    »Ist dies die übliche Methode, durch die technologische Spezies voneinander erfahren?«
    Ja, dem ist so.
    »Habt ihr öfter Einladungen ausgesprochen, eurer interstellaren Vielvöl kergemeinschaft beizutreten?«
    Das haben wir. Ihr seid bei uns sehr willkommen.
    Ben Flannery klopfte verärgert auf den Tisch. Dann beugte er sich wie Gerald zum Artefakt vor und verstieß gegen die vereinbarten Regeln, indem er ungeduldig rief:
    »Du redest dauernd von ›uns‹, verrätst aber nicht, wer damit ge meint ist!
    Na schön, es gibt also keinen Krieg . Wunderbar! Wie viele intelligente Völker gehören zu eurer Föderation? Wie wird sie regiert? Was sind die Vorteile einer Mitgliedschaft? Von welchem Planeten stammt diese Sonde? Wie gelangte sie hierher, und wie lange hat der Flug gedauert? Und …«
    Gennadi und Ramesh packten Ben an den Schultern und zogen ihn zu seinem Sessel zurück. Ihren Gesichtern war allerdings zu entnehmen, dass sie sein Verhalten verstanden.
    »Oh, Mist«, murmelte Gerald, als Buchstaben, Glyphen und Ideogramme durchs Artefakt schwebten. Offenbar hatte Flannery laut genug gesprochen, um das Übersetzungssystem reagieren zu lassen. Akana begegnete seinem Blick und zuckte die Schultern. Es hatte keinen Sinn zu versuchen, die Fragen zurückzunehmen. Immerhin drückten sie etwas aus, über das alle Bescheid wissen wollten.
    Das Älteste Überlebende Mitglied drehte seinen rundlichen Leib zu einer kurzen Beratung mit den anderen Außerirdischen, bevor er sich wieder Gerald zuwandte.
    Wir haben bereits geantwortet, dass zweiundneunzig Völker zu unserer Gemeinschaft gehören.
    Die Regierungsform passt sich den jeweiligen Umständen an, wie du bereits früher bemerkt hast.
    Gerald war wütend auf Ben. Die Antworten lagen auf der Hand und waren bereits bekannt, betrafen außerdem nebensächliche Angelegenheiten. Was die ganze Welt interessierte, war eine Erklärung in Hinsicht auf die seltsame Bemerkung mit dem »nie begegnet«. Konnte es wörtlich gemeint sein? Hatten nie »physische« beziehungsweise »persönliche« Begegnungen stattgefunden? Aus irgendeinem Grund erschien Gerald diese Erklärung nicht richtig.
    Was die Vorteile der Mitgliedschaft betrifft: Zu ihnen gehört das Potenzial für eine enorme Verlängerung der Existenz, weit jenseits normaler Möglichkeiten. Faktisch – ewiges Leben.
    Gerald blinzelte.
    Okay … der letzte Hinweis weckte die Aufmerksamkeit aller Zuschauer.
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten wurde es mucksmäuschenstill auf beiden Seiten der gläsernen Barriere, und Gerald stellte sich vor, wie sich dieses verblüffte Schweigen auf der ganzen Welt ausbreitete. Es mochte seit Beginn der industriellen Revolution einer der stillsten Momente auf der Erde sein.
    Ich schätze … Die Leute möchten vermutlich, dass ich über diesen speziellen Punkt etwas mehr herausfinde.
    Doch das Buddha-Wesen fuhr fort und beantwortete Flannerys Fragen in der Reihenfolge, in der er sie gestellt hatte.
    Für die Erklärung des Ursprungs dieser Sonde und der Reisemethode gebe ich an Tief Schnappender Fischtöter weiter, dessen Volk diese besondere Kontakt-Sonde schuf, die du vor dir siehst.
    Das Wesen – eine Art Fledermaus mit Hubschrauber-Flügeln – sprang, flog ein kurzes Stück und landete neben dem Ältesten Überlebenden Mitglied. Es verzog das Gesicht, zeigte karnivore Zähne, brachte zwei fühlerartige Gliedmaßen zusammen und breitete sie dann aus. Dunkelheit wuchs in der linken Hälfte des Artefakts.
    Eine Szene bildete sich vor den menschlichen Beobachtern und zeigte im Vordergrund einen Planeten, der sich langsam im All drehte. Meere, die wie Öllachen in allen Regenbogenfarben schimmerten, schickten ihre Wellen an die Küsten von korkenzieherartigen Kontinenten, auf denen sich grüne Bereiche zwischen grauen Bergen und lehmbraunen Ebenen erstreckten. Auf der Nachtseite glänzten die Lichter hell erleuchteter Städte, angelegt in perfekt konzentrischen Kreisen, die sich nicht an das Diktat der Geografie hielten.
    Zusammen mit Milliarden anderen Menschen betrachtete Gerald das Bild und fand es faszinierend. Ramesh wies auf seine eigenen Prioritäten hin, als er sagte: »Ich versuche, möglichst viele Sterne aufzuzeichnen, um Ort und Zeit festzustellen. Wenn bloß der verdammte Planet nicht im Weg wäre …«
    Der hypothetische Beobachter

Weitere Kostenlose Bücher