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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Lacey.
    Kleine Zylinder erschienen in Hüfthöhe. Als Äm und Lacey die Hände um die nächsten schlossen, vermutete Hamish, dass es Haltegriffe waren, und er folgte ihrem Beispiel.
    »Wie schnell werden wir …«
    Das neu entstandene Transportmittel setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und beschleunigte ständig weiter. Hamish war plötzlich froh, dass er sich festhalten konnte. Das Kontrollzentrum blieb beeindruckend schnell hinter ihm zurück.
    »Nach achtern?«, fragte er. »Wie weit?«
    Lacey lächelte geheimnisvoll.
    »Die ganze Strecke … und dann noch etwas mehr.«

Opazität 92
    Dieses Vehikel, so schloss Hamish bald, war ein zweckdienlicher Kompromiss. Sie waren nur wenige fraktale Schichten von der Außenhülle des Kristalls entfernt – er schätzte seine »aktuelle« Größe auf ein Zehntel Millimeter. Auf diesem Niveau stand ihnen genug Wunschmacht zur Verfügung, um nützliche Dinge entstehen zu lassen, wie zum Beispiel diese Reisescheibe. Gleichzeitig waren die relativen Entfernungen nicht zu groß.
    Weiter oben sah Hamish durch gelegentliche Lücken im Dunst die große schwarze Nacht. Wenn er den Blick nach unten richtete, präsentierte sich ihm eine Welt voller Wolken, die zu dem werden konnten, was er wollte. Schicht um komplexe Schicht reichte nach unten, immer kleiner werdend, was gleichzeitig mehr Potenzial bedeutete. Gelegentlich flackerten bunte Blitze durch den Mikrokosmos.
    Ein Teil von ihm wusste, was gerade geschehen war.
    Sie wollten meine Fragen noch nicht beantworten. Und sie wissen, dass ich noch immer gaffe und glotze wie ein Tourist. Deshalb haben sie mich auf diese Tour mitgenommen, um mich für eine Weile abzulenken.
    Na ja, warum auch nicht?
    Während er nach unten sah, fand er heraus, dass seine Tru-vu-Brille mit ihrem Zoom ferne – oder viel kleinere – Dinge heranbringen konnte, Wolken, die Wünsche in Märchenschlösser, Vergnügungsparks, exotische Landschaften mit violetten Bäumen und so weiter verwandelt hatten. Allerdings waren diese Oasen recht selten und durch weite, ungenutzte Bereiche voneinander getrennt. Was vielleicht daran lag, dass die interstellare Reise gerade erst begonnen hatte.
    Mehrmals hätte er fast Fragen gestellt, hielt sich aber im letzten Moment zurück, als die Brille Erklärungen anbot. Einmal brachte die rasende Fahrt durch das weite Innere des Kristall-Schiffes sie auf parallelen Kurs über etwas, das wie ein Luxusdampfer mit Schwimmbecken, Tennisplätzen und livrierten Bediensteten aussah. Der Zoom zeigte gebräunte Gestalten in Liegestühlen. Mehrere von ihnen sahen auf und winkten, als Laceys ovales Vehikel über sie hinwegsauste. Hamish machte große Augen. Diesmal brauchte er nicht die eingeblendeten Hinweise der Brille, um die Personen zu identifizieren:
    Helena duPont-Vonessen
    Daphne Glaucus-Worthington-Smythe
    Jevgeni Bogolomow
    Wu Chang Xi
    Hamish wandte sich an Lacey. »Bei den Tränen von Sokrates! Was machen diese Leute hier?«
    »Sie meinen meine Peers vom Ersten Stand?«, fragte Lacey und benutzte Ausdrücke, die in den 2040er- und 2050er-Jahren gebräuchlich gewesen waren. »Ich bitte Sie, Hamish. Wer, glauben Sie, hat dabei geholfen, dies alles zu bezahlen?« Sie deutete gen Himmel und meinte ganz offensichtlich das ganze Kristallschiff. »Die Weltraumfabriken. Den großen Laser. Die meisten Mitglieder der oligarchischen Klade glaubten den düsteren Prophezeiungen ihrer Eierköpfe und Seher. Sie wollten Rettungsboote angesichts einer Welt, deren Untergang unabwendbar schien. Viele Rettungsboote.«
    »Aber …« Hamish erinnerte sich an die lange zurückliegenden Tage, als er versucht hatte, ein Freund der Oligarchen zu werden. Anschließend hatte er Jahrzehnte damit verbracht, sie anzuklagen und zu bekämpfen. »Aber es sollten doch nur solche Leute für die Sonden infrage kommen, die …«
    »Die Verdienste erworben haben?« Lacey zuckte die Schultern, auf eine elegante, damenhafte Art und Weise. »Bei den meisten war das auch der Fall. Aber schließlich fand das Institut, dass es noch genug Platz gab.«
    »Genug Platz? Wie viele Personen befinden sich an Bord dieses …«
    Bevor er die Frage beenden konnte, gab ihm seine Tru-vu-Brille die Antwort: 8009.
    »Achttausendund … Aber ich dachte, die Speicherkapazität für vollständige Bewusstseinssphären sei begrenzt!«
    Daraufhin sprach das Älteste Überlebende Mitglied, zum ersten Mal, seit sie das Kontrollzentrum verlassen hatten.
    »Dieses Kristallschiff ist größer

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