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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Raum-Viren zu steuern, halfen sie uns bei der Entwicklung des Heilmittels. Weil wir ihnen etwas anboten, das sie nicht zurückweisen konnten.
    Wovon ließen sie sich überzeugen?
    Von etwas, das wir ohnehin vorhatten. Um die Vielfalt der Menschheit weiter zu erhöhen.
    Das Heilmittel hatte Hamish auch dazu gebracht, seine Version des Abkehrens zu verändern, den Bau der Weltraumfabrik und des großen Lasers zu unterstützen.
    Hamishs Blick glitt zur Seite und erreichte das überaus eindrucksvolle Vogelwesen, dessen Namensschild seine Aufmerksamkeit bemerkte und größer wurde:
    Birdwoman: Repräsentantin des Auti-Bunds, Fünfter Zweig der Menschheit.
    Ah. Jetzt verstand er. Kein außerirdisches Wesen, sondern ein Mensch in neuer Gestalt nach eigener Wahl. Was inzwischen weit verbreitet war bei den Menschen, die zehntausend tragische Jahre auf virtuelle Realität und künstliche Intelligenz gewartet hatten, um frei zu werden.
    Die anderen Passagiere des kristallenen Schiffes drehten sich langsam um und reagierten damit auf Hamishs Ankunft.
    »Mr. Brookeman«, sagte die dunkelhaarige Frau mit einem Lächeln, das ihn willkommen hieß. »Wir haben uns schon gefragt, ob Sie uns jemals mit Ihrem Besuch beehren würden.«
    Als Hamish einen nachdenklichen Blick auf das knapp sitzende T-Shirt richtete, interpretierte die Tru-vu-Brille das Logo.
    Symbol des Quantenauges, des Orakels, von dem die berühmte Prophezeiung stammt, wonach …
    Unterdessen informierte ihn ein anderer eingeblendeter Text:
    Größe 36-D. Biografisch korrekt und unbehandelt …
    Hamish hob den Blick schnell zum Gesicht der Frau. Dies war einer der Gründe, warum er Augmented Reality nie sehr gemocht hatte.
    »Madam Donaldson-Sander.« Er drückte eine warme Hand, die sich völlig real anfühlte. Sein erster persönlicher Kontakt an diesem Ort. »Bitte entschuldigen Sie meine Abwesenheit. Ich habe die Anweisung hinterlassen, mich zu wecken, wenn etwas Bedeutendes geschieht. Vielleicht war das sowohl zurückhaltend als auch unbedacht.«
    »Hm. Nun, Sie haben zumindest den Start verpasst. War ein ziemliches Spektakel!« Die Frau drehte sich um und deutete zur vorderen Hälfte des sternenbesetzten Himmels. »Laserlicht füllte unser Segel, und die Beschleunigung war enorm.«
    »Na so was. Kling eindrucksvoll. Ich verstehe nicht, warum …«
    »Ach, keine Sorge. Wir haben alles aufgezeichnet. Sie können sich das Ereignis aus vielen verschiedenen Blickwinkeln ansehen.«
    Das milderte Hamishs Enttäuschung. »Danke, Madam DonaldsonSander.«
    »Oh, um Himmels willen, nennen Sie mich Lacey.«
    »Gut. Lacey. Und nennen Sie mich Hamish.« Er ging weiter und begrüßte auch die anderen AUPs – Autonome Upload-Persönlichkeiten –, seine Gefährten, mit denen er vielleicht die nächsten Jahrmillionen verbringen würde. Es gelang Hamish, keine Anzeichen von Heldenverehrung zu zeigen, als er die Hand von Emily Tang schüttelte, die ihm ein schelmisches Lächeln schenkte, als wüsste sie über einen geheimen Scherz Bescheid.
    Als Hamish alle begrüßt hatte, kehrte er zu einer seiner früheren Bemerkungen zurück. »Meine Weck-Anweisungen waren schlecht überlegt«, räumte er ein. »Andererseits … Ich nehme an, es ist tatsächlich etwas Bedeutendes geschehen, oder?«
    Lacey hob die Hand. »Könnten Sie sich noch einen Moment gedulden, Hamish? Wir versuchen gerade, eine wichtige Frage zu klären.«
    Sie wandte sich ihren Kollegen zu. Der Mann namens Singh – elegant, mit Spitzbart, weißem Turban und einem Dolch am Gürtel – sagte: »Nach meinen Schätzungen sind es hundertfünfzig AE. Was die Geschwindigkeit betrifft …« Sein Blick ging zu Birdwoman, die ihre gefederten Arme hob und krächzte. Hamish ließ das Geräusch von seiner neuen virtuellen KIware übersetzen.
    Geben Sie mir etwas Zeit, meine Berechnungen zu beenden.
    Emily und M’m por’lock berieten sich kurz mit zwei Menschen an den Kontrollen. Dann sah Emily Lacey an, seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Können Sie mir nicht wenigstens sagen, was …«
    »Bitte begleiten Sie mich, Hamish«, sagte Lacey, berührte seinen Ellenbogen und dirigierte ihn in eine neue Richtung. Dabei zeigte sie die ruhige Leichtigkeit einer Person, die die Kunst der Überzeugung mühelos beherrschte. »Ich muss etwas Wichtiges erledigen. Sie und Äm können mitkommen. Das gibt uns Gelegenheit, unterwegs miteinander zu reden.«
    »Eine wichtige Aufgabe?«
    »Ja, und dazu müssen wir nach achtern«, erwiderte

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