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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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langsamer wurden. Sie näherten sich einigen Gestalten am Ende des kristallenen Schiffes, wo die Wölbung der herabkommenden Decke fast zu einer vertikalen Wand wurde. Wie auch im Bug des Schiffes hatte sich hier eine Gruppe aus Menschen und Außerirdischen eingefunden, vor einigen Holo-Displays und 2D-Schirmen.
    Hamish seufzte und wandte sich wieder an Lacey und Äm.
    »Na schön. Der Behälter steht also in keinem direkten Zusammenhang mit dem Heilmittel. Aber er bedeutet, dass unser Schiff größer und geräumiger ist als eine gewöhnliche Sonde. Es enthält auch Werkzeuge und Möglichkeiten, um mit der Außenwelt zu interagieren. Großartig! Wir sind also nicht hilflos. Dies sollte die Chancen für einen Erfolg unserer Mission erhöhen, nicht wahr?«
    Etwas an Äms Reaktion erschien ihm seltsam. Das Älteste Überlebende Mitglied blieb zu reserviert.
    »Ich nehme an, das stimmt, mein Freund«, sagte der Außerirdische. »Die Erfolgsaussichten könnten größer sein, für diese eine Sonde.«
    »Und auch für zehn Millionen andere?«
    »Auch für sie, wenn sie ebenso ausgerüstet wurden wie wir.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    Hamish sah Lacey an, die kurz die Schultern hob und senkte. »Ich glaube, Äm hält den zusätzlichen Aufwand für dumme Verschwendung.«
    Das Älteste Überlebende Mitglied nickte. »Genau, Verehrteste. Mit der Mühe und den Ressourcen, die für dieses große, üppig ausgestattete Schiff aufgewendet wurden, hätte man zehn oder zwanzig kleinere, billigere Sonden bauen und auf die Reise schicken können.«
    »Aber Sie haben doch gerade bestätigt, dass unsere Erfolgsaussichten größer sind.«
    »Um einen sehr kleinen Faktor. Vielleicht sind sie jetzt doppelt so groß. Eine unbedeutende Vergrößerung unserer Chance.«
    »Sie halten eine Verdoppelung für unbedeutend?«
    »Denken Sie daran, dass jede Sonde wie ein in den Wind geworfenes Blütenstaubkorn ist! Der Erfolg bei unserer Mission – bei der Verbreitung des Heilmittels – hängt weitaus mehr von der Anzahl ab als von einer einzelnen Sonde, Mr. Brookeman.
    Um erfolgreich zu sein, brauchen wir viele Sonden, eine gewaltige Anzahl.«
    Hamish fühlte, wie etwas Sonderbares – vielleicht Taubheit – über sein Gesicht strich.
    Eine gewaltige Anzahl … Oh.
    Äm verstand seinen Gesichtsausdruck falsch, trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit Menschen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, mein Freund. Viele neue intelligente Spezies machen diese Phase durch und treiben besonderen Aufwand bei der ersten Welle ihrer Sonden. Aber sie kommen schnell darüber hinweg und wählen dann eine effizientere Vorgehensweise.«
    Hamish fehlten die Worte, und er wandte sich an Lacey Donaldson, die aber ganz darauf konzentriert zu sein schien, ihr kleines Gefährt zu einem Landeplatz zu steuern, es hinsichtlich der Größe den Personen anzupassen, die vor einigen recht gewöhnlich wirkenden Displays standen, am Heck des Schiffes, wo die vertikale Kristallbarriere direkten Kontakt mit dem rätselhaften Behälter hatte.
    Hamish versuchte, sein Unbehagen abzuschütteln, als er den Blick auf die Leute richtete, die sich nun umdrehten, um sie zu begrüßen, während ihr Fahrzeug mit dem Boden einer glasigen Ebene verschmolz. Die ersten beiden Gestalten waren Menschen, die er nicht kannte und deren Namen ihm nichts sagten. Spezialisten für Optik und Instrumentendesign, vermutete er. Die dritte Person erwies sich als interessanter.
    Der Kurier der Vorsicht, Gesandter eines Planeten namens Turbulenz, gehörte zu einem Volk, das die Falle der Raum-Keime durchschaut und versucht hatte, eine Lösung zu finden, eine eigene, primitive Version des Heilmittels. Es hatte Sonden mit der Absicht ausgeschickt, anderen Spezies zu helfen und sie vor der Gefahr zu warnen.
    Hamish sah das Älteste Überlebende Mitglied an. Während der ersten der Großen Debatten zwischen verschiedenen Artefakten hatten sich diese beiden Außerirdischen (beziehungsweise frühere Versionen von ihnen) gegenseitig voller Zorn als Lügner bezeichnet. Ihr Streit hatte der Menschheit dabei geholfen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Es war ein erster wichtiger Schritt auf dem kurvenreichen Weg durch die Minenfelder gewesen, der (vielleicht) zum Überleben führte.
    Das hatte Hamish zumindest geglaubt … bis eben, bis zum Erwachen eines unheilvollen Verdachts, der nun wie eine Wespe in seinem Hirn summte.
    Jetzt deutete nichts auf irgendwelche Unstimmigkeiten zwischen Kurier und Ältestem

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