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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ist, als Sie glauben. Vielleicht bleibt ET stumm, weil er etwas weiß, von dem wir keine Ahnung haben!
    Dr. Spearpath: (seufzt) Noch mehr Paranoia.
    Professor Noozone: Keineswegs, Doktor, ich bin nur gründlich. Aber es gibt größere Einwände, mit einem ökonomischen Hintergrund.
    Marcia Khatami: Ich nehme an, dass Sie mit dem »ökonomischen Hintergrund« Geld meinen, Professor?
    Dr. Spearpath: Außerirdische Kapitalisten oder Investmentbanker? Dies wird immer besser. Wie einfallslos anzunehmen, in einer fremden Zivilisation würde es so zugehen wie in unserer.
    Marcia Khatami: (lacht) Doktor, ich schätze, niemand kann Profnoo Einfallslosigkeit vorwerfen. Nach der Pause sind wir wieder für Sie da und sprechen darüber, wie ökonomische Aspekte hoch entwickelte Außerirdische beeinflussen könnten.

Metastabil 1 3
    Wenn ich doch nur mehr als eine Person sein könnte.
    Es war ein häufiger Wunsch. Als das Leben hektischer wurde, delegierte Hamish so viel er konnte, aber trotzdem sammelten sich immer mehr Dinge an. Desto mehr Erfolg er hatte, umso belagerter fühlte er sich.
    Er stand auf einem Balkon, von dem aus er über die Veranda seines Clearwater-Anwesens hinwegsehen konnte, vorbei an Palmen, Villen und Brandungsruinen zum funkelnden Golf von Mexiko. Hinter ihm ertönten die musikalischen Signale von Anrufen, die von zwei Sekretären, drei Assistenten und zahlreichen KIs entgegengenommen wurden.
    Zum Teufel damit, »einflussreich« zu sein und die Welt zu retten! War ich nicht zufriedener, als es nur um mich und meine alte Qwerty-Tastatur ging? Und um meine Figuren. Man gebe mir einen arroganten Schurken und einen Großen Technologischen Fehler. Und eine mutige Heldin und einen großmäuligen Helden. Dann wäre für einige Monate alles geregelt.
    Na schön, ich habe auch gern Filme gemacht. Vor dem Zusammenbruch Hollywoods.
    Und jetzt? Da ist die Sache. Natürlich ist sie wichtig. Aber da sich nun auch die Zillionäre der großen Macht dahinter anschließen … Kann die Bewegung nicht eine Woche auf mich verzichten? Mir die Möglichkeit geben, ein bisschen zu schreiben?
    Hamish schloss die Hände um die eiserne Balustrade und erkannte eine der Telefonmelodien – ein Anruf, den er nicht ignorieren konnte. Nach dem ersten Klingelzeichen vibrierte ein fleischfarbener Stöpsel in seinem Ohr.
    Er weigerte sich, auf einen Zahn zu beißen und sich zu melden. Sollte jemand unten den Anruf entgegennehmen und die Mitteilung aufzeichnen.
    Aber es ging niemand ran. Seine Mitarbeiter erkannten die Melodie ebenfalls und wussten, dass dieser Anruf allein für ihn bestimmt war. Dennoch hielt Hamish den Blick auf den Horizont gerichtet, wo die Reste mehrerer Reihen einst teurer Villen, die früher am Strand gestanden hatten, aus den aufgewühlten Fluten ragten. In der Ferne hörte er ein Grollen, das auch nachts nicht verstummte und von den Maschinen des Bewahrungskorps stammte, die Dünen und Dämme schufen. Die dafür sorgten, dass Florida ein Staat blieb und nicht zu einem verlorenen Paradies wurde.
    Eine neue Flut kommt …
    Nach dem dritten Klingeln – verdammte Technik – ertönte Wriggles’ synthetische Stimme.
    »Es ist Tenskwatawa. Sie sollten sich melden.«
    Hamish gab mit einem kurzen Nicken nach. Es folgte ein leises Klicken …
    … und er zuckte zusammen, als plötzlich ein rhythmisches Pochen sein Trommelfell zu zerreißen drohte. Dämpfer wurden aktiv und filterten den Lärm auf ein erträgliches Niveau. Es war ein Viervierteltakt, mit Betonung auf dem ersten Schlag.
    »Brookeman! Hören Sie mich? Verdammt, warum tragen Sie keine Brille?«
    Hamish hatte es satt, immer wieder zu erklären, warum er KIware nur dann benutzte, wenn es unbedingt sein musste. Das Oberhaupt der Abkehrbewegung hätte ihn eigentlich verstehen sollen.
    »Von wo rufen Sie an, Prophet?«
    »Von Puget Sound. Eine Quinalt-Potlach-Zeremonie. Sie schnitzen ihre Kanus und Speere in Handarbeit, veranstalten eine große Seejagd, bei der sie einen Roboter-Orca erlegen, kehren dann heim und schmausen in Bottichen gewachsenes Walfleisch. In Bottichen gewachsen! Was für ein Haufen von Ökofreaks.
    Wie dem auch sei … Sind Sie in Hinsicht auf die Baskische Chimäre weitergekommen?«
    »Mutter und Kind sind in den Untergrund gegangen. Auf eine sehr geschickte Art und Weise. Ich nehme an, dass sie Hilfe von Elementen des Ersten Stands bekamen.«
    »Wie ich vermutet habe. Es ist nicht so, dass sie sich vor aller Augen verstecken könnten. Ich

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