Exit to Eden
er hatte einen Moment gezögert, ehe er antwortete. »Und Sie waren sowohl mit Frauen als auch mit Männern zusammen?«
Ich nickte. »Mit zu vielen von beiden.«
»Und sie gehört zu der Phantasie?«
»Ja. Verdammt. Ich weiß nicht, warum ich sie erwähnt habe. Irgendwie erhoffe ich von ihr eine Art von Barmherzigkeit, Zärtlichkeit, und sie interessiert sich immer mehr für mich - den Sklaven ihres Mannes aber dann ist sie noch schlimmer.«
»Inwiefern?«
»Sie ist sanft und liebevoll, aber sie ist gleichzeitig rauher, strenger und grausamer. Die Demütigung ist wie ein Scharfmacher. Wissen Sie, was ich meine? Seltsam.«
»Ja … «
»Sie ist nicht immer da. Aber früher oder später … «
»Ja.«
»Aber es geht völlig an der Sache vorbei.«
»Wirklich?«
»Ich will damit sagen, ich mag männliche Liebhaber, männliche Gebieter, wenn Sie so wollen. Das ist es, was ich sagen will. Deswegen bin ich gekommen. Wegen der Männer. Ich habe gehört, Sie haben wunderbare Männer hier, die besten … «
»Ja«, bestätigte er. »Ich denke, Ihnen wird das Album gefallen, wenn die Zeit gekommen ist, Ihre Wahl zu treffen.«
»Ich soll die Typen auswählen, die mich dominieren?«
»Natürlich. Das heißt, wenn Sie wollen. Sie können die Wahl natürlich auch uns überlassen.«
»Also, es müssen Männer sein«, erklärte ich. »Männer sind für mich das exotische Geschlecht, das heiße Geschlecht. Das Geschlecht für wilde, rauhe Abenteuer ...«
Er nickte lächelnd.
»Es geht nichts über dieses Gefühl, mit jemandem zu sein, der so zäh ist wie man selbst. Wenn Frauen ins Spiel kommen, wird es immer irgendwie sentimental, schrill, romantisch … «
»Wen haben Sie in der Vergangenheit geliebt - wirklich geliebt -, Männer oder Frauen?« wollte er wissen.
Schweigen.
. »Warum ist das wichtig?«
»Na, Sie wissen genau, warum es wichtig ist«, sagte er sehr freundlich.
»Einen Mann. Und eine Frau. Zu verschiedenen Zeiten.« ß das ruhen, bitte.
»Sie haben sie in gleicher Weise geliebt.«
»Zu verschiedenen Zeiten ...«
Drei Monate mußten vergehen, ehe wir uns wieder in demselben Zimmer miteinander unterhielten obgleich ich nach allem, was inzwischen geschehen war, niemals erwartet hatte, je wieder vollständig angekleidet in einem Zimmer zu sitzen und mit ihm zu reden und er sagte: »Es ist nicht nötig, ß du noch für irgend etwas hier zahlst, Elliott; das will ich dir sagen. Ich kann etwas mit drei oder vier interessanten >Gebietern< arrangieren, die für alle Ausgaben aufkommen. Du kommst her wie immer, aber auf ihre Kosten. Wenn du herkommst, gehörst du ihnen.«
»Nein. Geld ist mir in diesem Zusammenhang verdammt unwichtig, und ich bin dafür noch nicht bereit ...« Von einem anderen vollständig dominiert zu werden, der mit seiner Phantasie die meine ersetzt. Nein, noch nicht. Nichts überstürzen. Es ist so schon hart genug.
Aber es war wie eine Wendeltreppe, die sich aus dem Untergeschoß nach oben wand, und ich wollte bis nach ganz oben klettern.
»Ich hätte gern eine Frau«, sagte ich plötzlich. Habe ich das wirklich gesagt? »Nun, ich meine, ich ... Also, eine Frau«, fuhr ich fort. »Ich ... ich glaube, die Zeit dafür ist reif, eine richtig gut aussehende Frau, die weiß, was sie tut. Ich will nichts über sie wissen, und ich will auch nicht ihr Foto aus irgendeinem Album aussuchen. Du suchst sie aus. Sorg dafür, daß sie gut ist, großartig, daß sie die Sache in die Hand nehmen kann. Es ist Zeit... ich meine, ich bin reif, von einer Frau beherrscht zu werden, meinst du nicht?«
Martin lächelte wohlwollend.
»Wie der Geist sagt, der aus der Wunderlampe steigt: >Ja, Herr.< Eine Frau sollst du haben.«
»Sie soll gut aussehen - sie braucht nicht schön zu sein, versteh mich richtig , und sie soll das, was sie tut, richtig tun «
»Natürlich«, nickte er geduldig. »Aber, sag mal ...« Er zog an seiner Pfeife und blies gemächlich den Rauch aus, »glaubst du, du möchtest die Dame in einem viktorianischen Schlafzimmer in einem echt altmodischen Dekor? Einem richtig damenhaften Zimmer mit Spitzenvorhängen, einem Himmelbett und allem Drum und Dran?«
»O Gott. Kann das denn wahr sein?« - Immer weiter die Wendeltreppe hinauf, durch eine Etage wundervoller Träume in die nächste.
Und nun, ein halbes Jahr später, wohin war ich unterwegs? Zum Club.
»Genau das will ich«, hatte ich gesagt. Sobald ich die Regeln und Vorschriften durchgelesen hatte, fuhr ich hin, wartete über
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