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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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an Bord der STERNENFAUST stationierten Zuges waren in Deckung gegangen. Der Dauerbeschuss hatte den Trupp kaum in Mitleidenschaft gezogen.
    Sie hatten einen Infanteristen verloren. Eine Frau. Ihr Name war Carry Wang-Yaschrawili und Darren hatte ihren langen Namen mehr als einmal verflucht, vor allem weil sie sich auf keine Abkürzung hatte einlassen wollen.
    Sie hatte keinen Fehler gemacht, sondern einfach nur das Pech gehabt, dass das Trümmerstück einer der explodierenden Lenkwaffen sie so unglücklich getroffen hatte, dass es sich durch das bewegliche Schulterstück ihres Anzugs gebohrt hatte. Das Blut war in einer Fontäne aus der undichten Stelle heraus geschossen, zusammen mit der kondensierenden Atemluft. Als schockgefrorener, rötlich eingefärbter Schnee war das Gemisch jetzt in der unmittelbaren Umgebung der Leiche zu finden.
    Bei unter zweihundert Grad Minus war jeder Treffer, der den Anzug durchdrang, absolut tödlich.
    Immerhin hatte sie nicht gelitten. Soviel war sicher.
    Aber das war für niemanden in Darrens Zug auch nur der Hauch eines Trostes.
    Sie hatten eine Soldatin verloren und das erinnerte jeden von ihnen daran, dass er selbst womöglich der Nächste sein konnte.
     
     
    Schütze Kwamo Houseman nahm mit seinem Gauss-Gewehr die zu Boden sinkenden Elite-Tanjaj ins Visier.
    Noch hatte Darren den Feuerbefehl nicht gegeben. Und das mit gutem Grund, wie er meinte. Die Kridan in der Luft abzuschießen war keineswegs leichter als am Boden. Im Gegenteil.
    Darren wartete, bis der ganze Trupp gelandet war.
    Dreißig Tanjaj waren es.
    Sobald keiner von ihnen mehr in der Luft war, gab Saul Darren das Signal zum Beschuss.
    Noch bevor die Kridan ihre Handgraser einzusetzen vermochten, wurden sie mit einem wahren Geschosshagel aus den Gauss-Gewehren der Marines eingedeckt. Dazu stiegen einzelne Schützen mithilfe ihrer Antigrav-Aggregate ein paar Meter empor, um von einer höher gelegenen Position aus schießen zu können. Die Antigrav-Aggregate mussten dabei den Rückstoß der Gauss-Gewehre ausgleichen.
    Die Projektile schlugen schräg von oben in dem Gebiet ein, in dem die Kridan niedergegangen waren. Es kam nicht darauf an, einen einzelnen Tanjaj zu treffen, obwohl Gauss-Gewehre mit einer hoch empfindlichen Zielerfassungsoptik ausgestattet waren und dies durchaus möglich gewesen wäre.
    Aber genauso groß war die Wirkung der Geschosse, wenn sie nicht trafen, sondern stattdessen in den eisigen Boden einschlugen und ihn explosionsartig aufrissen.
    Die entstehenden Spalten waren tödlich. Selbst mit einem Panzeranzug konnte es sein, dass der Betreffende nicht mehr aus den klaffenden Tiefen heraus konnte.
    Einige Graserstrahlen wurden zurückgeschickt.
    Sie zuckten auf die Marines zu. Nur wenn konzentrierte Graser verwendet wurden, hatten sie eine Chance, die Panzerung der Anzüge zu durchdringen.
    Das Feuer der Gauss-Gewehre hielt an. Das Eis wurde mehr oder minder auseinander gesprengt und bis in eine Tiefe von dreißig, vierzig Metern auseinander gerissen. Die Marines des Star Corps wechselten sich dabei ab, schnell per Antigrav empor zu steigen und dann von oben zu schießen.
    Als schließlich kein Graserfeuer mehr zurückgegeben wurde, rückte Darren mit seiner Gruppe vor.
    Jason Tantor mit seiner Abteilung blieb zunächst aus Sicherheitsgründen zurück.
    Mit angelegtem Gauss-Gewehr schwebte Sergeant Darren auf das durchpflügte Eis zu.
    Schroffe Bruchstücke ragten empor. Das Eis begann bereits wieder zusammen zu frieren. Hier und da waren die Überreste zerfetzter Kridan-Körper zu sehen. Zumindest musste es sich dem Fein-Scan nach darum handeln, erkennbar war das keineswegs.
    Ein Volltreffer mit einem Gauss-Geschoss war in jedem Fall tödlich. Die Geschosse hatten eine derartige Wucht, wenn sie mit voller Geschwindigkeit abgefeuert wurden, dass sie die Panzerungen der Kridan glatt durchschlugen. Von dem Getroffenen blieb dann so gut wie nichts übrig. Er wurde regelrecht zerrissen, wozu dann auch noch die hiesigen klimatischen und atmosphärischen Bedingungen beitrugen.
    Die Kridan waren mehr oder weniger auseinander geplatzt – aber da hatte keiner von ihnen noch gelebt.
    »Eins steht fest, für den Kampf auf so einem Schneeball sind wir besser gerüstet«, zeigte sich Marineinfanterist Deng Sinclair überzeugt.
    »Unglücklicherweise ist das hier nicht das übliche Schlachtfeld, auf dem wir ihnen begegnen«, antwortete Kwamo Houseman.
     
     
    Ein paar Graser-Strahlen erfassten einen der Marines

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