Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
und bohrten sich mit voller Stärke durch den Helm. Der Getroffene hieß Sander Mantzon. Er wurde getroffen, während er in der Luft schwebte. Das Graserfeuer war so konzentriert, dass es den Kopf des Marines regelrecht kochte und den Mann tötete, noch ehe die Panzerung durchdrungen war.
    In diesem Punkt gab es noch einige offene Wünsche, was die Qualität der Panzeranzüge anging.
    Sander Mantzons Antigrav fiel aus, nachdem die Graserstrahlen das aufschnallbare Modul getroffen hatten. Er sackte einfach zu Boden und sank wie ein vom Baum gewehtes Blatt mit einer Langsamkeit, die der weit unter Erdnorm liegenden Schwerkraft geschuldet war, zu Boden.
    »Mantzon?«, dröhnte Darrens Stimme durch den Helmfunk.
    Es war sinnlos. Da war nichts mehr zu machen. Die Ortungsanzeige im Helmdisplay zeigte deutlich, dass die Biozeichen erloschen waren. Mantzons Anzug hatte seine Standardfunktionen ebenfalls eingestellt.
    Insbesondere produzierte er keine Wärme mehr.
    Innerhalb weniger Augenblicke war Mantzons Körper schockgefroren, obwohl der Anzug äußerlich unbeschädigt war. Im Infrarot-Modus war das genau zu verfolgen.
    »Verdammt!«, murmelte Deng Sinclair in das Helmmikro.
    Obwohl der kridanische Schütze bereits durch ein halbes Dutzend Gauss-Gewehre unter Feuer genommen worden war, richtete Sinclair jetzt auch noch seine Waffe in diese Richtung.
    Der Kridan hatte keinerlei Überlebenschance.
     
     
    Darrens Marines sicherten das Gebiet ab. Sie trafen nirgends mehr auf Widerstand. Es war kein Tanjaj mehr am Leben. Darren gab Tantor den Befehl, mit seiner Gruppe aufzurücken.
    »Zwei Kilometer von hier entfernt befindet sich ein Schacht, der durch das Eis führt«, stellte Troy Nascimento, ein anderer Marineinfanterist fest. Er hatte den vermutlichen Eingang zur Station mit seinem Ortungsgerät angepeilt.
    Etwa fünfzig Meter von Nascimento entfernt hatte Marineinfanterist Macco Lastor ebenfalls eine genaue Ortung vorgenommen. »Sieht so aus, als wäre da nichts als ein schlauchartiges Etwas, das in die Tiefe führt«, sagte er.
    »Ist doch genial«, meinte Houseman.
    »Ich wusste gar nicht, dass du kridanische Technik bewunderst!«, spottete Deng Sinclair.
    »In diesem Fall schon!«, sagte Houseman. »Weil sie so einfach und effektiv ist. Man kann nur mit einem Raumanzug und aufgeschnalltem Antigrav-Pak in die Tiefe gelangen, sonst geht es nicht. Aber diese mangelnde Bequemlichkeit werden die Kridan gerne in Kauf genommen haben, weil ihre Station damit aus weiterer Entfernung kaum zu entdecken ist. Der Schlauch in die Tiefe ist schließlich unbeheizt, es gibt keinerlei Abstrahlungen und der Eispanzer ist außerdem zu dick, um die Passage bis zum Ende scannen zu können.«
    »Dann haben wir ja jetzt die Mission so gut wie erfüllt!«, murmelte Darren.
    In diesen schlauchartigen Fortsatz, der gut einen Kilometer tief durch das Eis führte und anschließend noch durch einen verborgenen, eiskalten, zusammengepressten Vulkansee, so groß wie ein Binnenmeer, verlief, musste jetzt nur noch eine anständige Sprengladung gebracht werden.
    Die Schwerkraft von Theramenes A war zweifellos gering – aber immer noch stark genug, um diese tödliche Fracht in die Tiefe rutschen zu lassen.
    Darren versuchte sich erst gar nicht vorzustellen, wie die Sprengladung langsam hinab sank. Genauso versuchte er nicht an den grausamen Tod zu denken, den die Kridan-Besatzung der Station sterben würde. Er hatte verschiedene Argumentationstechniken benutzt, um solche inneren Zweifel fort zu wischen, denn er konnte so etwas nicht gebrauchen.
    Nicht als Sergeant des Marine-Teams an Bord der STERNENFAUST und schon gar nicht während eines Einsatzes, bei dem es in erster Linie darauf ankam, dass jeder im Team seinen Job machte, so gut er konnte.
     
     
    Es war nur wenige Minuten später, als Darren und sein kompletter Zug bereits auf die Stelle zu schwebte, an der der Ausgang des Schlauchs war, der in Wahrheit natürlich aus einem hochelastischen Hightech-Gewebe bestand, wie die Analysewerte bewiesen.
    Es waren keine Lenkwaffen aus der Tiefe mehr abgeschossen worden. Die Stellen, an denen sie das Eis durchbohrt hatten, waren inzwischen auch längst wieder zugefroren.
    Die ersten Marines erreichten den Eingang des Schlauchs, der wie ein kilometerlanger Aufzug in die Tiefe wirkte.
    Es waren Houseman und Lastor, die als erste dort eintrafen. Darren war der dritte. Er hatte auch die Sprengladung dabei. Sie befand sich neben dem Antigrav-Pak auf seinem

Weitere Kostenlose Bücher