Expect nothing!: Die Geschichte einer ungezähmten Frau (German Edition)
Verführerin, Instinkt und Sexualität, Hure und Erde.
Lilith verkörpert in einer Frau die Qualität, die die Bindung in einer Beziehung verweigert. Sie kann sich nur in der Wildnis entwickeln, beziehungslos …
Uschi: Das Lilith-Thema, die Anti-Eva, hat sehr viel mit meinem Leben zu tun. Sie wollte sich nicht unterjochen lassen, wollte ihre Freiheit, wollte auch neben einem Mann stehen, eben Nase an Nase. Ihr Leben hat verdammt viel Ähnlichkeit mit meinem, weil es auf bestimmte Weise auch tragisch war: Alleine mit den Tieren in der Wüste, nicht gebärend, aber auch nicht untergeben …
Jimi Hendrix’ Brief an Uschi
Dearest Uschi,
I hope you still remember me. How are you doing? Fine, I hope. I heard that you were in England not too long ago. I heard about some strange things happening in Berlin.
Maybe I was just thinking about myself, that I should send for you if you want to come to me. I don’t know how you feel about me. I know also that I promised to keep in touch with you but I didn’t.
Uschi, I have been working on my new songs very hard lately. But the main reason I’m writing is because I have been thinking of you ever since I last seen you. You really made me happy then. I wasn’t thinking about too many problems when I was with you. I hardly ever go anywhere anymore or talk to very many people. As I said, I have been working very hard. But the thought of you is very fresh in my mind. And maybe in my heart. It’s very hard for me to trust even in my own feelings. I always get hurt. But then I feel something from you that is very real. I just want to know what it is. I really want to see you again. I may call you soon. I hope you will be there.
We must record in New York for a while, maybe 2 weeks.
I wish I could have spoken to your friends at your House more. But I didn’t know what to say – I like them. I hope I see them again. I must leave now. – Please write me at this address:
Jimi Hendrix
27 E 37th St. N.Y., N.Y.
Personal + Private
Love to you … I must leave now …
Yours Jimi
Berlin, 1969
14. März 1969
Liebste Uschi,
ich hoffe, Du erinnerst Dich noch an mich. Wie geht es Dir? Gut, hoffe ich. Ich habe gehört, dass Du neulich in England warst. Ich habe von ein paar seltsamen Dingen gehört, die in Berlin vor sich gehen.
Ich habe mir gerade überlegt, ob ich Dich einladen soll, zu mir zu kommen, wenn Du willst. Ich weiß nicht, wie Du zu mir stehst. Ich weiß, dass ich Dir versprochen hatte, mich zu melden, was ich aber nicht getan habe.
Uschi, in letzter Zeit habe ich sehr, sehr hart an meinen neuen Songs gearbeitet. Aber eigentlich schreibe ich Dir, weil ich ständig an Dich denken muss, seit wir uns zuletzt gesehen haben. Du hast mich damals sehr glücklich gemacht. Als wir zusammen waren, habe ich nur selten Probleme gewälzt. Ich gehe kaum noch raus und spreche auch kaum noch mit jemandem. Wie ich schon sagte, arbeite ich ziemlich viel. Aber die Gedanken an Dich sind sehr lebendig. Und vielleicht auch die Gefühle. Sogar meinen eigenen Gefühlen zu trauen fällt mir schwer. Ständig werde ich verletzt. Aber bei Dir spüre ich etwas Echtes. Ich will einfach wissen, was es ist. Ich möchte Dich wirklich wiedersehen. Ich rufe Dich vielleicht später an. Ich hoffe, Du bist da.
Wir müssen jetzt nach New York für eine Weile ins Studio, vielleicht 2 Wochen.
Ich wünschte, ich hätte mit Deinen Freunden bei Dir im Haus mehr gesprochen. – Aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. – Ich mag sie. Ich hoffe, dass ich sie wiedersehe. – Muss jetzt los, bitte schreib mir an diese Adresse: …
Alles Liebe … Muss jetzt los …
Dein Jimi
Mein Leben hier in den Bergen …
… von Topanga Canyon, im Hinterland des sogenannten »Weltzentrums der Selbstfindung« – wir sprechen von Kalifornien und Los Angeles im Besonderen –, hat viele Gesichter. Es ist durchaus wild, unberechenbar, also nicht ungefährlich, und jede Kleinigkeit hat Bedeutung. Die Natur hier erdet mich nicht nur, sie macht mich (fast) jeden Tag glücklich und sensibel für alles, was lebt. Und sie macht mich hin und wieder zum (noch) besseren Menschen, bringt mich ins Hier und Jetzt.
Um hierherzukommen, um hier anzukommen, habe ich viel Welt, viel Zeit, gute Freunde, große Lieben und Leiden gebraucht. Und auch ich habe lange gesucht.
Mein erstes Haus, in das ich mit meinem damaligen boyfriend (dem österreichischen Grafiker) Walter Schönauer gezogen bin, war ziemlich wild. Ein Portugiese
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