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Expedition Mikro

Expedition Mikro

Titel: Expedition Mikro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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»Wir steigen lieber aus. Mir ist es hier doch nicht ganz geheuer!« sagte sie mit einem Blick in die Umgebung.
    Karl Nilpach nickte.
    Gela sprang als erste aus der Luke – und wäre beinahe ausgeglitten. »Achtung, Karl«, warnte sie. »Gesunde Haut!«
    Sie sahen sich um. Es war alles ruhig, keine Gefahr deutete sich an. Der Untergrund bot sich im ganzen eben, die Furchen bildeten kein ernsthaftes Hindernis.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Karl Nilpach. Dann setzte er hinzu: »Was meinst du, wo wir uns befinden?«
    Gela antwortete nicht, »Wir gehen ein Stück«, sagte sie.
    »Dorthin.« Sie wies mit der Hand zu dem Kegel, der in etwa hundertfünfzig Fuß Entfernung sanft anstieg. »Wir versuchen, uns bemerkbar zu machen, dort, glaube ich, könnte es gehen – wenn mich nicht alles täuscht!« Jetzt lächelte Gela wieder.
    »Fällt dir noch immer nicht auf, wo wir uns befinden könnten?« fragte sie. Sie hatte bereits im Gehen gesprochen.
    Karl blieb stehen. Er sah sich erneut um. Dort stand der Hubschrauber, hinter ihm, in größerer Entfernung, war da nicht ein ganz ähnlicher flacher Hügel mit dem Kegel darauf? Dann dämmerte es ihm. Es schien so unwahrscheinlich, daß er es zunächst nicht glauben wollte. »Was«, sagte er »ist so etwas möglich?« Einen Augenblick schien es, als wolle er verlegen werden. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Das ist kurios – aber auch ein wenig unschicklich, nicht?«
    Gela lachte. »Sie verzeiht es uns bestimmt – und du wirst es schon verwinden!«
    »Na weißt du!« brummte Karl, »ich hätte mir nie träumen lassen, auf so etwas einmal herumzustiefeln… Mit dir erlebt man ja immer etwas, aber der Ritt auf dem Roten ist nichts im Vergleich mit diesem hier!« Er hackte mit dem Absatz kräftig auf den Untergrund.
    Gela stach der Hafer. »Komm dorthin. Siehst du die mannsstarken Halme? Das sind Härchen. Dort sollten wir versuchen auf uns aufmerksam zu machen. Dort ist man kitzlig – ich weiß das!« Sie sah ihn pfiffig an.
    Karl schnitt eine Grimasse und zog es vor, nicht zu antworten.
    Sie hatten das erste Haar erreicht, es stand auf der Linie, an der der weiße Untergrund ins Bräunliche überging.
    »Na los, worauf wartest du?« Gela stemmte sich mit den Füßen gegen den Schaft, dort, wo er aus dem Grund herauswuchs, hing sich förmlich daran und versuchte zu rütteln.
    Karl lief auf die andere Seite, und nach Gelas »Hauruck«
    versuchten sie es gemeinsam.
    Der ungewöhnliche Landeplatz, die Ruhe ringsum, der unernste Disput hatte sie die Gefahr vergessen lassen. Ein gewaltiges Beben des Untergrundes machte sie schlagartig greifbar.
    Sie ließen augenblicklich das Haar los, richteten sich auf. »Der Hubschrauber!« rief Karl Nilpach erschrocken.
    Gela blickte in die Richtung seines ausgestreckten Armes.
    Die Maschine schien zu stürzen, sie kippelte, und noch lief die Bebenwelle. »Los, hin!« schrie Gela, und sie begannen zu rennen.
    Das Beben ließ zwar nach, bevor sie das Flugzeug erreicht hatten, aber nichts bremste die beiden, der Schreck wirkte nachhaltig.
    Erst als sie wieder in der Luft waren, beruhigte sich Gela.
    Karl hatte sich bereits auf den schnellen Start konzentrieren müssen.
    »Zieh noch ein paar Kreise«, sagte Gela. Ihr schien es, als sei Bewegung in dem Weiß unter ihnen.
    »Hast du Hoffnung?« fragte Karl zurück.
    Gela zuckte mit den Schultern. Dann, nach dem dritten Kreis, verständigten sie sich mit einem Blick, wonach Karl Kurs auf Highlife nahm.
    »Aber langsam«, sagte Gela. Sie blickte zurück. Noch immer hatte sie den Eindruck von Bewegung, aber das konnte Täuschung sein, hervorgerufen durch das Schaukeln des Flugzeuges.
    Die gesamte Mannschaft erwartete sie. Zwei vorbereitete Hubschrauber standen abflugbereit – für alle Fälle.
    Chris Noloc half Gela beim Aussteigen. Noch bevor der Rotor stand, rief er: »Gela, Glückspilz, es könnte geklappt haben.
    Es sah jedenfalls so aus. Wir haben Fotos – als hätte einer der beiden euch zugesehen. Seine Haltung hat er auf alle Fälle kurz nach eurer Landung entscheidend verändert und dann beibehalten.«
    Gela lachte erfreut.
    »Auch wenn es nicht geklappt hat«, sagte schmunzelnd Karl Nilpach, »so schnell vergesse ich diesen Ausflug nicht. Es war, als fielen mehrere Feste auf einen Tag!«
    Die Umstehenden blickten verständnislos. Noch bevor Karl deutlicher werden konnte, rief der Dispatcher vom Turm herab:
    »Einer ist aufgestanden, läuft offenbar hin und her.«
    Die gesamte

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