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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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keinerlei Notiz davon. Warum auch? Wer soll es denn bitte wissen, wenn es nirgends steht und keiner darüber berichtet, wenn ich mich und meine sportliche Leistung nicht aktiv vermarkte. Ich benötigte aber eine Berichterstattung und eine Medienpräsenz, weil ich in dieser Zeit schon sukzessive an meiner Selbstständigkeit arbeitete und von meinem Extremsport leben wollte. Deshalb fing ich an, von meinen Laufabenteuern zu erzählen. Ich kontaktierte zunächst die lokale Presse und schrieb das Gemeindeblatt in meinem Heimatort an. Nach kurzer Zeit erschien ein erster Bericht über mich. Ich hätte nicht gedacht, dass dies so einfach geht. Beflügelt von diesem Erfolgserlebnis kontaktierte ich die nächste Zeitung in der Region. Auch diese fand meine Abenteuer interessant und veröffentlichte einen Artikel. Und so machte ich weiter und weiter. Ich fing ganz klein, auf lokaler Ebene, mit meiner Medienarbeit an. Mein gesamtes Selbstmarketing basierte nur auf Eigeninitiative. Ich hatte keine Berater und keine PR-Agentur, die mich unterstützten. Mit der Zeit erweiterte ich den Radius und fragte auch bei überregionalen Medien an. Manchmal erhielt ich Absagen und Anfragen blieben einfach unbeantwortet, doch das Entscheidende war, dass ich mich ins Gespräch brachte.
    Was meinen Sie, wie viele großartige Sportler Vorträge halten? Berühmtheiten wie Franz Beckenbauer, Andreas Brehme oder Reinhold Messner. Wirklich große Namen, die einen „Promi-Bonus“ innehaben. Ich bin also bei Weitem nicht der einzige Sportler, der seine Erfahrungen auf diese Art und Weise weitergibt. Doch warum sollte man ausgerechnet mich buchen? Weil ich weiter laufe als die meisten Menschen? Weil ich immer ein buntes Kopftuch aufhabe und ganz passabel sprechen kann? Kein Journalist und kein Unternehmen werden auf mich aufmerksam, wenn ich „nur“ fleißig trainiere und stundenlang alleine durch den Wald laufe. Kein Medium wird über mich berichten, wenn ich als einer von 1.000 Läufern bei einem renommierten Ultramarathon teilnehme. Wie schafft man es trotzdem, medial beachtet zu werden? Indem man etwas dafür tut. Die drei magischen Buchstaben lauten auch hier wieder: T. U. N. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist mein Freund und Kollege Joey Kelly. Joey hat sich in erster Linie einen Namen als Musiker und Entertainer mit der Kelly Family gemacht. Er nimmt darüber hinaus an den anspruchsvollsten Läufen teil, die es auf diesem Planeten gibt: Badwater Ultra im Tal des Todes, Gobi March, Atacama Crossing, Marathon des Sables oder dem 100-Meilen-Lauf im eiskalten Yukon. Das Bemerkenswerte daran ist, dass Joey keines dieser Rennen gewonnen hat. Er belegte meistens einen Platz im vorderen Drittel des Feldes. Joey ist ohne Zweifel ein überdurchschnittlicher Läufer, aber eben kein Spitzenläufer. Trotzdem liest und hört man von seinen Laufabenteuern, weil er sich und seine sportlichen Abenteuer aktiv verkauft. Er veröffentlicht regelmäßig Artikel in den Laufzeitschriften, er hält Vorträge, tritt häufig im Fernsehen auf und gestaltet medienwirksame Events wie den gemeinsamen Lauf mit Reiner Calmund. Natürlich kann man an dieser Stelle den Einwand bringen: Der hat es ja auch einfach. Er wird immer von einem Team betreut und hat zahlreiche Sponsoren, die ihm all diese werbewirksamen Auftritte ermöglichen. Mir geht es aber um ein wichtiges Prinzip und das lautet: Jeder kann es genauso machen. Eigeninitiative und Tun − das ist alles, worauf es ankommt.
    Es reicht also bei Weitem nicht aus, alleine durch den Wald zu laufen und darauf zu hoffen, dass jemand Sie entdeckt und über Sie berichtet. Wenn Sie Aufmerksamkeit möchten, müssen Sie etwas dafür tun. Und genau das machte ich und mache ich immer noch. Ich achte beispielsweise darauf, dass ich in den Medien regelmäßig präsent bin, verfasse Fachartikel für Magazine, optimiere meine Webseite, halte Vorträge und last but not least: Ich habe ein Buch geschrieben. Dieses Buch, das Sie gerade lesen, ist ein wesentlicher Teil meiner Selbstmarketing-Strategie. Es gibt kaum ein wirkungsvolleres Instrument in Sachen Eigenmarketing als ein eigenes Buch.
    Doch sich selbst zu vermarkten bedeutet vor allem eines: Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Immer wieder werden einem Hindernisse und Hürden in den Weg gelegt. Eine davon ist, dass es sich bei dem Sport, den ich betreibe, um eine Randsportart handelt. Sportarten wie Fußball, Tennis oder Golf genießen ein ganz anderes Medieninteresse. Selbst

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