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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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in einer Regionalzeitung kann man mehr über das Spielgeschehen der Kreisliga A lesen als über eine Wüstendurchquerung eines lokalen Extremsportlers. Ich will mich darüber auch nicht beklagen. Fußball hat eben mehr Fans und zieht mehr Kunden an als ein Ultramarathon. Wie schaffe ich es trotzdem, dass man über mich schreibt oder mich interviewt? Indem ich mich „anders“ verkaufe. Ich verkaufe mich nicht als den schnellsten und besten Ultraläufer, den es auf dieser Welt gibt. Das bin ich nicht und das will ich auch gar nicht sein. Dafür besitze ich eine ganz andere Kompetenz, die mich auszeichnet und durch die ich mich von den allermeisten Wettbewerbern abhebe. Meine Stärke ist es, dass ich meine Erfahrungen aus dem Sport mit meinem betriebswirtschaftlichen Hintergrund kombiniere und dieses Wissen kompetent und leidenschaftlich vermitteln und somit einen Mehrwert für den Kunden bieten kann.
    Auf meiner Visitenkarte steht „Extremläufer und Vortragsredner“. Als weitere Berufsbezeichnung müsste „Ich-AG“ oder „Selbstvermarkter“ darunterstehen, denn ich bestreite meinen Lebensunterhalt durch die Vermarktung meiner Laufabenteuer. Ich benötige das Selbstmarketing für meinen Job als Vortragsredner und für meine Sponsoring-Engagements. Vom Sport alleine kann ich nicht existieren, aber mit Vorträgen, Seminaren und Büchern kann ich meinen Traum leben. Und damit das so bleibt, muss mich eben ein potenzieller Kunde von außen wahrnehmen können.
    Warum erzähle ich Ihnen das alles so genau? Nun, ich bin kein Experte zum Thema Selbstmarketing. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Man muss nicht der Superhero sein, der jede Woche einen neuen Weltrekord aufstellt, um beachtet zu werden und in die Presse zu kommen. Es geht auch nicht darum, ständig in der Zeitung oder in den Medien zu sein. Es kommt einfach darauf an, sich selbst ein wenig besser zu verkaufen. Alles, was Sie dazu benötigen, ist eine Portion Eigeninitiative. Deshalb: Analysieren Sie doch einmal Ihre eigene Situation. Bekommen Sie die Aufmerksamkeit, die Ihnen zusteht? Ist Ihre diesbezügliche Bilanz ausgeglichen? Falls ja, dann ist es wunderbar. Falls nein: Werden auch Sie aktiv. Seien Sie präsent und sprechen Sie über Ihre Leistungen und Erfolge. Damit meine ich nicht, dass Sie angeben sollen und ständig damit prahlen, was für eine tolle Frau oder was für ein toller Kerl Sie sind. Zeigen Sie Ihrem Chef, was Sie konkret in einem Projekt für das Unternehmen getan haben. Melden Sie sich in wichtigen Meetings zu Wort, gehen Sie auf Veranstaltungen und seien Sie kommunikativ. Schon kleine Dinge können große Wirkung erzielen. Entwickeln Sie ein gesundes Bewusstsein für Ihre Leistungen und Erfolge und stellen Sie sich in einem angemessenen Verhältnis nach außen dar.

Alles nur Kopfsache
    Die Beine können, solange der Kopf will
    Das ist das Paradies. Seit über zwei Wochen bin ich schon hier auf diesem traumhaften Fleck Erde. Meine Sinne erfahren fast täglich eine regelrechte Reizüberflutung. Nebelverhangene Regenwälder, weite Lavawüsten, raue Küstenabschnitte und dichter Dschungel − es herrscht hier eine atemberaubende Vielfalt an Landschafts- und Vegetationszonen. Natur pur. Ich bin fast 10.000 Kilometer von meiner Heimat entfernt und befinde mich immer noch in Europa, genauer gesagt in Frankreich. Mitten im Indischen Ozean steigt ein gigantischer Kegel aus dem Meer mit dem Namen „La Réunion“, eine landschaftlich wunderschöne Vulkaninsel. Einmal im Jahr wird die Insel Schauplatz eines der härtesten Ultra-Cross-Rennen der Welt: des „Grand Raid de la Réunion“, besser bekannt als „Diagonale der Verrückten“. Bei diesem Lauf gilt es, 150 Kilometer und über 9.000 Höhenmeter einmal quer über die Insel zurückzulegen. Nonstop.
    Der Untergrund ist schlammig, glitschige Wurzeln und Baumstämme liegen überall im Weg. Ich muss meine Hände zuhilfe nehmen, um überhaupt voranzukommen. An Ästen und Bäumen ziehe ich mich den Hang hoch. Es geht steil, sehr steil durch den Regenwald. Als ich zu Hause zum ersten Mal das Höhenprofil dieses Rennens gesehen habe, bin ich schier aus den Latschen gekippt. Doch was ich jetzt hier im Dschungel erlebe, kann ich einfach nicht glauben. Es geht fast senkrecht den Berg hoch! Gleich nach dem Start wartet ein Mörderanstieg auf die Läufer. Auf einer Strecke von 21 Kilometern sind 2.500 Höhenmeter nonstop zu bewältigen. Und die Finsternis lässt die Situation noch

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