Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Augen ein riesengroßes Phänomen. Keine Angst, ich will aus Ihnen keinen Extremsportler und keinen Asketen machen. Das kann ich übrigens auch gar nicht; das müssten Sie schon selbst wollen und umsetzen. Sie sollen auch keine Gesundheitsfanatiker werden, die sich nur noch von Biokost und Wasser ernähren und jeden Tag stundenlang Sport treiben. Ich möchte aufzeigen, dass das Thema Fitness und ein bewusster Umgang mit dem Körper für jeden Menschen wichtig sind. Ohne einen gut funktionierenden Körper kann niemand Leistung erbringen und ein zufriedenes und glückliches Leben führen. Als Extremsportler genauso wie als Führungskraft, als Angestellter genauso wie als Arbeiter. Ein gesunder Körper schlägt auf alle Bereiche des Lebens durch. Ohne körperliche Gesundheit ist mentales Wohlbefinden nicht möglich und ohne dieses funktioniert unser berufliches und soziales Leben nicht. Unser Körperbewusstsein entscheidet über unsere Lebensqualität.

Stimmungsmanagement durch Körpermanagement
    Unser Körper ist unser Kapital − jeder kann daraus das Beste machen. Die Vielfältigkeit unserer physischen und mentalen Vorzüge bedarf allerdings eines richtigen Managements, um alle Aspekte unseres Potenzials gebührend zu beachten.
    Im Kapitel „Alles nur Kopfsache!“ haben Sie erfahren, dass Sie durch Ihre Art zu denken Ihre Gefühle, Ihr Verhalten und letztendlich auch Ihre Ergebnisse in den verschiedensten Bereichen des Lebens beeinflussen können. Es gibt jedoch noch eine weitere Möglichkeit, wie Sie Ihre derzeitige Stimmung ganz schnell ändern können: Indem Sie Ihren Körper einsetzen und Ihren physiologischen Zustand ändern. Als ich an diesem Buch schrieb, ist es häufiger vorgekommen, dass ich nach einiger Zeit einfach keine Ideen mehr hatte. Ich saß an meinem Schreibtisch, wurde müde, mein Kopf „rauchte“ und ich kam in einen Zustand, in dem ich keinen weiteren Satz mehr auf mein Blatt bekam. Ich konnte nicht mehr produktiv am Buch weiter schreiben. Was habe ich dann getan? Meistens ging ich eine Runde laufen oder einfach spazieren − nur ein paar Minuten. Was glauben Sie, was danach passiert ist, als ich wieder zu Hause und am Schreibtisch war? Ich fühlte mich wie ausgewechselt. Aus mir sprudelten die Ideen nur so heraus. Diesen Effekt beobachte ich auch, wenn ich länger laufe. Am Anfang meines Trainings bin ich mit meinen Gedanken noch im Alltag und komme nicht zur Ruhe. Erst nach dreißig Minuten schalte ich langsam ab und ab sechzig Minuten komme ich in einen Zustand, in dem ich sehr gute Einfälle und Ideen entwickle. Ich genieße es, durch den Wald zu laufen und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Von der Anspannung und der Hektik des Alltags ist dann nichts mehr zu spüren. Plötzlich kommt mir eine Idee für ein Thema, an das ich noch überhaupt nicht gedacht hatte. Dieses Brainstorming an der frischen Luft ist eine der zahlreichen positiven Begleiterscheinungen des Laufens.
    Doch Sie müssen nicht stundenlang durch den Wald laufen, um sich gut zu fühlen. Es reicht oftmals schon aus, wenn Sie eine andere Körperhaltung einnehmen und sich einfach nur für ein paar Minuten bewegen. Denn durch Bewegung entstehen Gefühle. Es ist eine Frage, wie wir unseren Körper einsetzen. Jedes Gefühl ist mit einer bestimmten Physiologie verbunden. Wenn wir zum Beispiel unsere Körperhaltung, unsere Atmung oder unsere Bewegung verändern, verändern wir auch unsere Stimmung. In einer anderen Stimmungslage agieren wir auch anders. Ein anderes Verhalten führt wiederum zu einem anderen Ergebnis.
    Was können Sie denn nun konkret tun, um Ihren körperlichen Zustand und somit Ihre Gefühle und Ihr Verhalten zu verändern? Nochmals: Das müssen keine stundenlangen Dauerläufe bei Wind und Wetter sein. Ich habe es mir zum Beispiel angewöhnt, regelmäßig auf einem Trampolin zu springen, genauer gesagt zu schwingen. Das ist eine sehr einfache, effektive und vor allem auch gelenkschonende Bewegungsform, um seinen gegenwärtigen Zustand zu verändern. Als ich zum ersten Mal davon hörte, da dachte ich eher an einen Scherz. „Was soll denn bitte ‚ein bisschen Rumhüpfen‘ für meine Fitness bringen?“, fragte ich mich. Dann habe ich mir selbst ein Trampolin zugelegt und es ausprobiert. Ich war positiv überrascht, um nicht zu sagen begeistert. Nach nur ein paar Minuten auf dem Trampolin spürte ich meine Wadenmuskulatur sehr deutlich und ich fühlte mich deutlich energiegeladener als zuvor. Das nenne ich