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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Zuerst hatte sie Hunger auf ein zweites Sandwich gehabt, aber jetzt bezweifelte sie, dass sie es würde aufessen können. »Ich bin fix und fertig«, sagte sie.
    »Ich auch«, erwiderte Seth. Er belegte einen Cracker mit einem Stück Käse und gab noch eine in Senfsoße getränkte Sardine obendrauf. »Meine Augen brennen.«
    »Mein Hals kratzt«, ergänzte Kendra. »Die Sonne ist noch nicht mal untergegangen.«
    »Was machen wir wegen Opa?«
    »Ich denke, wir sollten uns erst mal ausruhen. Das ist das Beste, was wir tun können. Morgen Früh können wir wieder klarer denken.«
    »Wie lange haben wir gestern Nacht geschlafen?«, fragte Seth.
    »Ungefähr eine halbe Stunde«, schätzte Kendra.
    »Wir sind seit fast zwei Tagen auf!«
    »Und jetzt wirst du zwei Tage lang schlafen.«
    »Ach was«, erwiderte Seth.
    »Doch. Deine Drüsen werden einen Kokon um dich spinnen.«
    »So leichtgläubig bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Das ist auch der Grund, warum du solchen Hunger hast. Du lagerst Fett für den Winterschlaf ein.«
    Seth aß den Cracker auf. »Du solltest mal eine Sardine probieren.«
    »Ich esse keine Fische, an denen noch die Köpfe dranhängen.«
    »Die Köpfe sind das Beste! Du kannst spüren, wie die Augen knacken, wenn du...«
    »Das reicht.« Kendra stand auf. »Ich muss ins Bett.«
    Seth erhob sich ebenfalls. »Ich auch.«
    Sie gingen die Treppe hoch, durch den verwüsteten Flur und stiegen dann die Stufen zum Dachboden hinauf. Ihr Zimmer hatte einiges abbekommen, nur die Betten waren unversehrt geblieben. Goldlöckchen stolzierte in einer Ecke umher und gackerte aufgeregt. Ihr Futter lag über den Boden verstreut.
    »Du hast Recht, dass das Salz anscheinend nicht funktioniert hat«, sagte Seth.
    »Vielleicht funktioniert es nur hier drin.«
    »Sie waren zwar Mistkerle, aber diese Ziegentypen waren trotzdem ziemlich witzig.«
    »Man nennt sie Satyre«, korrigierte Kendra.
    »Ich muss ein paar C-Batterien auftreiben. Sie haben gesagt, sie würden uns Gold geben.«
    »Sie haben aber nicht gesagt, wie viel.«
    »Trotzdem, Batterien gegen Gold eintauschen! Ich könnte Millionär werden.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Burschen trauen würde.« Kendra ließ sich auf ihr Bett fallen und drückte das Gesicht auf ihr Kissen. »Weshalb gackert Goldlöckchen die ganze Zeit?«
    »Ich wette, sie vermisst ihren Käfig.« Seth durchquerte den Raum und ging zu der aufgeregten Henne hinüber. »Kendra, du solltest besser herkommen und dir das ansehen.«
    »Kann ich es mir nicht morgen Früh anschauen?«, antwortete sie mit gedämpfter Stimme durch ihr Kissen.
    »Du musst es dir jetzt ansehen.«
    Kendra stemmte sich vom Bett hoch und ging zu Seth hinüber. In der Ecke lagen mehr als hundert Futterkörner auf dem Boden, sie bildeten sieben Buchstaben:
    ICHBN OM
    »Du machst einen Scherz«, sagte Kendra. Sie bedachte Seth mit einem argwöhnischen Blick. »Hast du das geschrieben?«
    »Nein! Wirklich nicht!«
    Kendra hockte sich vor Goldlöckchen hin. »Du bist meine Oma Sørensen?«
    Die Henne nickte mit dem Kopf, wie zur Bestätigung.
    »War das ein Ja?«
    Die Henne nickte abermals.
    »Gib mir ein Nein, damit ich sicher sein kann«, sagte Kendra.
    Goldlöckchen schüttelte den Kopf.
    »Wie ist das passiert?«, fragte Seth. »Hat jemand dich verwandelt?«
    Das Huhn nickte.
    »Wie verwandeln wir dich zurück?«, fragte Kendra.
    Goldlöckchen hielt still.
    »Warum hat Opa sie nicht zurückverwandelt?«, fragte Seth.
    »Hat Opa Sørensen versucht, dich zurückzuverwandeln?« , gab Kendra die Frage weiter.
    Goldlöckchen nickte, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Ja und nein?«
    Die Henne nickte.
    »Er hat es versucht, aber nicht geschafft«, riet Kendra.
    Die Henne bestätigte ihre Worte.
    »Kennst du eine Möglichkeit, wie wir dich zurückverwandeln können?«, fragte Kendra.
    Ein weiteres Nicken.
    »Ist es etwas, das wir im Haus tun können?«, wollte Kendra wissen.
    Kopfschütteln.
    »Müssen wir dich zu der Hexe bringen?«, versuchte Seth es.
    Goldlöckchen nickte. Dann flatterte die Henne mit den Flügeln und hüpfte davon.
    »Warte, Oma!« Kendra wollte nach ihr greifen, aber der Vogel wich ihr verängstigt aus. »Sie dreht durch.«
    Seth bekam sie schließlich zu fassen. »Oma«, sagte er, »kannst du uns noch hören?«
    Die Henne ließ mit nichts erkennen, dass sie ihn verstanden hatte.
    »Oma«, sagte Kendra, »kannst du noch antworten?«
    Das Huhn zappelte. Seth hielt sie fest, aber das Huhn pickte nach

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