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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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von beidem zu tun«, sagte Seth.
    »Dann haben wir anscheinend eine Pattsituation«, meinte die Hexe entschuldigend. »Wenn du mir damit sagen willst, dass wir nur ins Geschäft kommen, wenn ich das Unmögliche möglich mache, dann gibt es eben kein Geschäft. Ich kann eine von euren Bitten erfüllen, aber nicht beide.«
    »Wenn wir Oma von Ihnen zurückverwandeln lassen«, fragte Kendra, »könnten Sie uns dann helfen, Opa zu finden, sobald Sie frei sind?«
    »Vielleicht«, überlegte die Hexe, »wenn auch ohne Garantie.
Aber sobald ich frei wäre, könnte ich wahrscheinlich meine Fähigkeiten nutzen, um Licht in das Rätsel um den Aufenthaltsort eures Großvaters zu bringen.«
    »Woher wissen wir, dass Sie nicht auf uns losgehen, wenn wir Sie freilassen?«, fragte Seth.
    »Eine angemessene Frage«, sagte Muriel. »Ich mag durch lange Jahre der Gefangenschaft verbittert sein und eifrig darauf bedacht, Unheil zu stiften, sobald ich wieder frei bin. Ich gebe euch jedoch mein Wort als Ausübende der alten Kunst, dass ich nach meiner Befreiung aus der Gefangenschaft weder euch noch eurer Großmutter Schaden zufügen werde. Wenn ich irgendwelchen Groll hege, dann gegen die, die meine Gefangenschaft initiiert haben; gegen Feinde, die schon vor Jahrzehnten aus diesem Leben geschieden sind, und nicht gegen jene, die mich befreit haben. Wenn überhaupt, würde ich mich meinen Befreiern verpflichtet fühlen.«
    »Und Sie würden versprechen, uns zu helfen, Opa Sørensen zu finden?«, hakte Kendra nach.
    »Eure Großmutter wird meine Hilfe vielleicht zurückweisen. Sie und euer Großvater haben nie viel von mir gehalten. Aber wenn sie meine Unterstützung bei der Suche nach Stan annimmt, werde ich sie nicht verwehren.«
    »Wir müssen uns unter vier Augen besprechen«, sagte Kendra.
    »Meinetwegen gern«, erwiderte Muriel.
    Sie gingen zum Pfad zurück, und Kendra ließ ihre Tauschwaren in die Schubkarre fallen. Sie sprach in einem leisen Flüsterton. »Ich glaube nicht, dass wir eine andere Wahl haben.«
    »Mir gefällt nicht, dass sie so nett ist«, meinte Seth. »Es ist fast noch beängstigender als zuvor. Ich glaube, sie ist ziemlich heiß darauf, freizukommen.«
    »Ich weiß. Aber wir sind genauso heiß darauf, Oma wiederzubekommen und vielleicht Opa zu finden.«
    »Sie ist eine Lügnerin«, warnte Seth. »Ich glaube nicht, dass wir uns auf ihre Versprechungen verlassen können.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Wir sollten darauf gefasst sein, dass sie uns angreifen wird, sobald sie frei ist. Wenn nicht, wunderbar. Aber ich habe Salz mitgebracht, was auch immer das nützen mag.«
    »Wenn Oma zurückverwandelt ist, kann sie uns helfen, mit ihr fertigzuwerden«,meinte Kendra.
    »Oma weiß vielleicht gar nicht, wie man gegen Hexen kämpft.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie den einen oder anderen Trick beherrscht. Lass uns versuchen, sie zu fragen.«
    Seth hielt die Henne hoch. Kendra strich ihr sanft über den Kopf. »Oma Sørensen«, begann Kendra. »Ruth. Du musst mir jetzt gut zuhören. Wenn du mich verstehen kannst, musst du uns antworten. Das ist sehr wichtig.« Die Henne schien zuzuhören. »Sollen wir den letzten Knoten lösen, damit Muriel Taggart dich zurückverwandeln kann?«
    Der Kopf nickte.
    »War das ein Ja?«
    Der Kopf nickte abermals.
    »Kannst du uns ein Nein geben?«
    Die Henne reagierte nicht.
    »Oma, Ruth. Kannst du den Kopf schütteln, damit wir sicher sein können, dass du uns verstehst?«
    Auch diesmal regte das Huhn sich nicht.
    »Vielleicht hat sie all ihre Kraft gebraucht, um deine erste Frage zu beantworten«, spekulierte Seth.
    »Es sah tatsächlich so aus, als hätte sie genickt«, erwiderte Kendra. »Und ich weiß nicht, was wir sonst tun
könnten. Die Hexe zu befreien ist ein hoher Preis, aber es wäre wahrscheinlich noch schlimmer, keine Hoffnung zu haben, Opa zu finden, und mit ansehen zu müssen, wie Oma für immer in der Gestalt eines Huhns gefangen bleibt.«
    »Wir sollten sie befreien.«
    Kendra dacht nach. War das wirklich ihre einzige Möglichkeit? Es sah ganz so aus. »Lass uns zurückgehen«, stimmte sie zu.
    Sie gingen wieder zu dem Schuppen. »Wir wollen, dass Sie Oma zurückverwandeln«,sagte Kendra.
    »Ihr werdet aus freien Stücken meinen letzten Knoten lösen, meine letzte Fessel, wenn ich eurer Großmutter ihre menschliche Gestalt wiedergebe?«
    »Ja. Was müssen wir tun?«
    »Sagt einfach: ›Aus freiem Willen löse ich diesen Knoten‹ und dann müsst ihr daraufblasen. Ihr

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