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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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der Hexe aushandeln konnten, um dann ihre endgültige Entscheidung zu treffen. Sie hatten Essen, Kleider, Werkzeuge und andere Gerätschaften in die Schubkarre geladen, für den Fall,
dass Muriel sich auf einen Tauschhandel einlassen würde. Die meisten Kleidungstücke ihrer Großeltern waren in der Mittsommernacht zerstört worden, aber sie hatten einige unversehrte Sachen für Oma gefunden, die sie tragen konnte, falls es ihnen gelang, sie zurückzuverwandeln. Außerdem hatten sie dem Huhn in der Früh Milch gegeben und auch selbst welche getrunken.
    Der Weg zu dem Schuppen war nicht schwer wiederzufinden, und schon bald sahen sie den efeuüberwucherten Schuppen, in dem die Hexe lebte. Seth ließ die Schubkarre stehen und trug das Huhn, Kendra raffte einen Arm voll Tauschware zusammen. Sie hatte Seth bereits ermahnt, ruhig zu bleiben und höflich zu sein, ganz gleich, was geschah, aber sie wiederholte ihre Worte lieber noch einmal.
    Als sie sich dem Schuppen näherten, hörten sie eigenartige Musik, als würde jemand auf einem Gummiband spielen und dazu mit Kastagnetten klappern. Als sie die Vordertür erreichten, sahen sie, dass die schmuddelige alte Hexe mit der einen Hand eine Maultrommel spielte, während sie mit der anderen ihre Stockpuppe tanzen ließ.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich so bald schon wieder Besuch bekommen würde«, lachte die Hexe, nachdem sie ihr Lied beendet hatte. »Ein Jammer, das mit Stanley.«
    »Was wissen Sie über unseren Opa?«, fragte Seth.
    »Der Wald summt nur so von der Nachricht über seine Entführung«, antwortete Muriel. »Die najadische Haushälterin ebenfalls, wenn man den Gerüchten glauben darf. Ein ziemlicher Skandal.«
    »Wissen Sie, wo sie sind?«
    »Man sehe sich nur die hübschen Geschenke an, die ihr mir mitgebracht habt«, schwärmte die Hexe und klatschte
in die Hände. »Die Decke ist entzückend, aber sie würde in meinem bescheidenen Heim nur vor die Hunde gehen. Ich werde nicht zulassen, dass ihr eure Großzügigkeit auf mich verschwendet; ich wüsste gar nicht, was ich mit so hübschen Dingen anfangen soll.«
    »Wir haben diese Dinge mitgebracht, um einen Tausch auszuhandeln«, warf Kendra ein.
    »Einen Tausch?«, fragte die Hexe theatralisch und schmatzte mit den Lippen. »Für meinen Tee? Unsinn, Kind, ich würde nicht im Traum daran denken, ein Entgelt für meine Gastfreundschaft zu verlangen. Kommt herein, und wir drei werden zusammen etwas trinken.«
    »Wir wollen nicht gegen Tee tauschen«, sagte Seth und hielt Goldlöckchen hoch. »Wir wollen, dass Sie unsere Oma zurückverwandeln.«
    »Im Austausch für ein Huhn?«
    »Sie ist das Huhn«, erklärte Kendra.
    Die Hexe grinste und strich sich übers Kinn. »Kam mir auch irgendwie bekannt vor, das Tier«, meinte sie. »Ihr armen Kleinen, ein Beschützer in die Nacht davongetragen, der andere in Federvieh verwandelt.«
    »Wir können Ihnen eine Decke anbieten, einen Bademantel, eine Zahnbürste und jede Menge selbstgemachtes Essen«, sagte Kendra.
    »So zauberhaft das wäre«, erwiderte Muriel, »ich brauche die Energie des Knotens, um einen Zauber zu wirken, der eurer Großmutter ihre ehemalige Gestalt zurückgeben könnte.«
    »Wir können Ihren letzten Knoten nicht lösen«, wandte Seth ein. »Opa wäre fuchsteufelswild.«
    Die Hexe zuckte die Achseln. »Ich kann’s nicht ändern. Eingesperrt in diesen Schuppen, sind meine Fähigkeiten beschränkt. Das hat nichts mit mangelnder Kompromissbereitschaft
zu tun – das Dilemma ist, dass ich nur diese eine Lösung anbieten kann, um eure Bitte zu erfüllen: Ich muss dazu die Macht freisetzen, die in dem letzten Knoten liegt. Die Entscheidung liegt in euren Händen. Ich habe keine anderen Alternativen.«
    »Wenn wir den letzten Knoten aufbinden, werden Sie uns dann auch sagen, wo Opa hingebracht worden ist?«, fragte Kendra.
    »Kind, ich würde nichts lieber tun, als euch mit eurem verschwundenen Großvater wiederzuvereinen. Aber die Wahrheit ist, dass ich nicht die leiseste Ahnung habe, wo er hingebracht wurde. Auch das würde das Lösen eines Knotens erfordern, um ausreichende Macht heraufzubeschwören, damit ich seinen Aufenthaltsort bestimmen kann.«
    »Könnten Sie Opa finden und Oma zurückverwandeln, und das mit der Macht nur eines Knotens?«,fragte Kendra.
    »Beklagenswerterweise kann ich nur das eine oder das andere vollbringen. Beides lässt sich nicht machen.«
    »Wenn Sie keinen Weg finden, werden Sie auch keine Gelegenheit bekommen, nur eins

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