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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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haben keine Hinweise mehr«, erwiderte Kendra. »Wenn wir diese Kuh nicht melken, haben wir am Ende womöglich noch eine weitere Katastrophe am Hals.«
    In den Schränken fanden sie eine Vielzahl von Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen, aber nichts, was sich offenkundig dazu eignete, Riesenkühe zu melken. Überall standen leere Fässer, und Kendra vermutete, dass sie wohl für die Milch da waren. In einem Schrank entdeckte
Kendra zwei Stehleitern. »Die da sind vielleicht alles, was wir brauchen«, sagte sie.
    »Wie sollen wir mit unseren Händen überhaupt um diese Dinger rumkommen?«
    »Gar nicht.«
    »Es muss hier irgendwo eine gigantische Melkmaschine geben«, meinte Seth.
    »Ich sehe aber nichts in der Art. Vielleicht könnten wir einfach die Arme um die Zitzen legen und uns fallen lassen.«
    »Bist du verrückt geworden?«
    »Warum nicht?«, fragte Kendra und deutete auf das Euter. »Es ist nicht allzu weit von den Zitzen bis zum Boden.«
    »Sollten wir keine Fässer benutzen?«
    »Nein, wir können die Milch ruhig versickern lassen. Fässer wären nur im Weg. Wir müssen lediglich den Druck lindern.«
    »Was ist, wenn sie auf uns draufsteigt?«
    »Sie hat kaum Platz, um sich zu bewegen. Wenn wir unter dem Euter bleiben, wird uns nichts passieren.«
    Sie brachten die beiden Leitern in die richtige Position, eine links und die andere rechts von dem Rieseneuter. Dann kletterten sie hinauf. Sie mussten sich auf die vorletzte Sprosse stellen, damit sie die Zitzen möglichst weit oben packen konnten.
    Seth stand wartend da, während Kendra versuchte, sich in Position zu bringen. »Fühlt sich ganz schön wackelig an«, sagte sie.
    »Du musst balancieren.«
    Zögernd stellte sie sich aufrecht hin. Es kam ihr viel höher vor, als es vom Boden aus ausgesehen hatte. »Bist du bereit?«
    »Nein. Du etwa?«
    »Wir müssen es zumindest versuchen.«
    »Die Arme um das Ding legen und runterrutschen?«, fragte Seth.
    »Wir werden uns abwechseln, erst du, dann ich, dann du, dann ich. Dann machen wir das Gleiche bei den anderen Zitzen.«
    »Wie wär’s, wenn du anfangen würdest?«
    »Du bist besser in solchen Sachen«, antwortete Kendra.
    »Stimmt, ich melke oft Riesenkühe. Ich werd dir irgendwann mal meine Pokale zeigen.«
    »Im Ernst, du fängst an«, drängte Kendra.
    »Was machen wir, wenn es ihr weh tut?« zu
    »Ich glaube nicht, dass wir groß genug sind, um ihr weh zu tun. Ich mache mir eher Sorgen, dass wir keine Milch herausbekommen werden.«
    »Also sollte ich so fest pressen, wie ich kann«, folgerte Seth.
    »Klar.«
    »Sobald ich angefangen hab, kommst du dran, und dann machen wir weiter, so schnell wir können.«
    »Und wenn ich jemals einen Pokal für das Melken einer Riesenkuh sehe, werde ich ihn dir kaufen«, meinte Kendra.
    »Mir wäre es lieber, wenn das unser kleines Geheimnis bleiben würde. Bist du so weit?«
    »Leg los.«
    Zögernd drückte Seth eine Hand auf die gewaltige Zitze. Die Kuh muhte, und er zuckte zurück. Seth musste sich mit beiden Händen an der Leiter festhalten, um nicht herunterzupurzeln. Kendra fiel vor Lachen fast von der Leiter. Schließlich verebbte das Nebelhornmuhen.
    »Ich hab’s mir anders überlegt«, sagte Seth.
    »Ich werde bis drei zählen«, erwiderte Kendra.
    »Du zuerst, oder ich mache nicht mit. Ich wäre fast von der Leiter gefallen und hab mir dabei gleichzeitig beinah in die Hose gemacht.«
    »Eins ... zwei... drei!«
    Seth nahm all seinen Mut zusammen und umarmte die Zitze. Er rutschte daran entlang und fiel auf den Boden, begleitet von einem beeindruckenden Strahl Milch. Kendra machte es ihm nach und legte ebenfalls die Arme um die Zitze. Obwohl sie fest zudrückte, rutschte sie schneller ab, als sie erwartet hatte. Als sie auf dem Boden landete, war ihre Jeans bereits von warmer Milch durchnässt.
    Seth war wieder auf dem Weg die Leiter hinauf. »Mich ekelt’s jetzt schon«, sagte er, trat von der Leiter und rutschte wieder hinunter. Diesmal kam er auf den Füßen auf. Kendra kletterte ebenfalls wieder hinauf, umklammerte die Zitze, so fest sie konnte, und glitt ein wenig langsamer zu Boden, fiel aber dennoch abermals der Länge nach hin. Alles war voll mit Milch.
    Schon bald fanden sie in einen gewissen Rhythmus, und beide landeten sie meistens auf den Füßen. Das pralle Euter hing tief herunter, und mittlerweile hatten sie ihre Klammertechnik so weit verfeinert, dass sie ihren Fall gut abbremsen konnten. Die Milch floss in Strömen, und die Zitzen

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