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Facetten der Lust

Facetten der Lust

Titel: Facetten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marcuse
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gehallt war.
    Daniel reichte ihr eine Flasche Wasser und setzte sich neben sie.
    »Erkläre mir, was hier mit uns geschehen ist«, flüsterte Teresa und hatte das Gefühl, sie hörte die Worte einer anderen.
    »Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte, ohne dass du an meiner Zuneigung für dich zweifelst, und ich wollte dich nicht betrügen.«
    »Bist du schwul?«
    »Ich bin bisexuell. Du musst mir glauben, dass es meiner Liebe zu dir in keiner Weise abträglich ist. Du bist die einzige Frau in meinem Leben.«
    »Und die beiden Männer?«
    »Tom und Colin. Wir sind seit Jahren befreundet.«
    »Ich mag Colin nicht«, gab sie zu und entspannte sich allmählich.
    »Deine Unsicherheit hat ihn erregt. Das lässt ihn manchmal über die Stränge schlagen.«
    Teresa sah ihn aufmerksam an. Er war immer noch Daniel, ihr Daniel. Es hatte sich nichts zwischen ihnen geändert.
    »Ich hatte Angst um dich. Das will ich nie wieder erleben.«
    Erleichtert nahm er sie in seine Arme. »Und die Angst um dich selbst?«
    »War besser zu ertragen.« Sie legte eine Hand an seine Wange. »Ich liebe dich. Du hättest mit mir reden können.«
    »Danke!«
    »Wofür?«
    »Dass du mich so akzeptierst, wie ich bin.«
    Teresa lächelte und schmiegte sich an seine Brust. »Wie könnte ich es nicht akzeptieren? Ich will es kaum zugeben, aber Toms Schwanz in deinem Mund hat mich total scharfgemacht.« Daniel lachte erleichtert.
    »Wie lange schlaft ihr schon miteinander?«, wollte sie wissen.
    »Wir kennen uns seit dem Studium. Dann bin ich nach Afrika gegangen und wir haben uns aus den Augen verloren. Vor ein paar Monaten traf ich Tom in der Stadt.«
    Teresa schluckte krampfhaft. »Und ihr …«
    »Nein!« Daniel streichelte sanft ihre Wange. »Ich würde dich nie hintergehen. Wenn du es nicht akzeptiert hättest, wäre nichts geschehen.«
    »Du hast das sehr genossen. Könntest du überhaupt auf Dauer darauf verzichten?«
    »Diese Neigung ist fest mit den beiden verbunden. Ohne sie habe ich nicht das Bedürfnis danach.«
    Teresa kam allmählich zur Ruhe. Die Erschöpfung griff nun übermächtig nach ihr. Seufzend kuschelte sie sich an ihn.
    »Lass uns heimfahren«, flüsterte er und küsste ihr Haar.
    »Oh ja. In der Küche wartet eine Tupperschüssel mit Erdbeeren auf uns.«
    Daniel zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
    »Nun guck nicht so. Ich habe sie vergessen.«
    »Du wolltest allen Ernstes mit einer Tupperschüssel zur Session kommen?«
    »Woher hätte ich wissen sollen, was mich hier erwartet?«
    Er krümmte sich vor Lachen. Erbost boxte Teresa auf seinen Oberarm, nur mühsam das eigene Grinsen zurückhaltend.
    »Sag mal: Hat Tom eventuell die Peitsche hiergelassen?«

Nathaniels Gnade
    Unter ihm brodelte die Menschenmasse im Dröhnen der Bässe. Der Club war brechend voll. Er sollte Zufriedenheit empfinden, wenigstens Genugtuung. Sein Geschäft warf ein ansehnliches Sümmchen ab, doch es interessierte ihn nicht. Er hatte den Club nur aus einem einzigen Grund gegründet: Um seine eigene Gier zu stillen. Sein Hunger war maßlos, unstillbar. In der vergangenen Nacht hatte er sieben Orgasmen und keine Erfüllung gefunden.
    Er stand nun schon eine halbe Stunde in seinem Büro, spähte durch den halbdurchlässigen Spiegel in den Clubbereich und suchte nach einem willigen Opfer. Dabei war es ihm völlig gleich, ob Mann oder Frau. Einzig der Akt zählte, um wenigstens für ein paar Minuten Frieden zu finden, bis die Lüsternheit erneut nach ihm griff.
    Nathan beugte sich näher an die Scheibe. Eine Frau erregte seine Aufmerksamkeit. Sie war klein und zierlich, mit kinnlangem, braunen Haar. Ihre Rundungen betonte sie zurückhaltend, aber gekonnt. Sie trug ein schlichtes schwarzes Shirt, einen schwarzen Rock und Stiefel. Der runde Po und die vollen Brüste zeichneten sich deutlich ab. Hunger regte sich in ihm. Der Club war nicht ihre Welt, das sah er sofort. Außerdem hätte er sich an ihren scheuen Blick erinnert, wenn sie schon einmal hier gewesen wäre. Sie faszinierte ihn, wobei er nicht sagen konnte, was es war. Er war nicht fähig, sich ihrer Anziehungskraft zu erwehren. Wozu auch? Wollust pulsierte in seinen Adern. Er war auf dieser Welt, um ihr zu frönen. Warum nicht mit ihr?
    Sara drängte sich an den wabernden Menschen vorbei. Die hämmernde Musik jagte durch ihren ganzen Leib. Was tat sie hier? Warum war sie in diesem Club? Sie erinnerte sich nicht, wusste nur, dass sie keine andere Wahl hatte. Verlangen erhitzte ihren Körper. Der

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