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Facetten der Lust

Facetten der Lust

Titel: Facetten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marcuse
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Duschgel auf ihrer Haut. Ihre Hände verweilten lange auf ihren Brüsten. Gierig stellten sich ihre Nippel auf.
    Christin seufzte resigniert. Sie sollte aufhören, diese erotischen Bücher zu lesen. Was brachte ihr die ganze Lust, wenn Daniel nicht zu Hause war?
    Krampfhaft versuchte sie, den Gedanken an Sex mit ihm zu verdrängen, doch es gelang ihr nicht. Es war nicht seine Schuld. Seit Monaten blockte sie jede zärtliche Annäherung ab.
    Ihre Hände glitten zu ihrem Bauch. Diese Berührung hatte nichts Sinnliches mehr. Geschäftig wusch sie die kleine Wölbung und ihren dicken Hintern. Sie hasste sich. Acht Kilo hatte sie in den letzten Jahren zugenommen und natürlich alles am Bauch und am Hintern.
    Du bist keine zwanzig mehr, verteidigte sie sich selbst, doch das Gefühl der Unzulänglichkeit blieb.
    Kurzerhand beendete sie die Dusche, trocknete sich ab und schenkte ihrem Körper keinerlei Beachtung. Routiniert cremte sie sich ein, putzte sich die Zähne und föhnte ihr Haar. Die roten Strähnchen leuchteten im Licht der Deckenlampe. Er hatte es nicht einmal bemerkt, als sie sich eine neue Frisur hatte schneiden und färben lassen. Sie konnte ihm nicht verdenken, dass er ihr keine Aufmerksamkeit widmete. Sie mochte sich ja selbst nicht mehr ansehen.
    Stoisch zog sie die Jogginghose und das weite Sweatshirt an, um ihren Körper darin zu verstecken. So lag es wenigstens an den Klamotten, dass sie fett aussah.
    In der Küche goss sie sich ein Glas Wasser ein, trank es aus und stellte es in den Geschirrspüler. Prüfend sah sie sich um. Es war alles sauber und aufgeräumt.
    Schöne heile Welt.
    Sie konnte sich ohne schlechtes Gewissen ihrem liebsten Hobby widmen: dem Eintauchen in Fantasiewelten.
    Wie jeden Abend schaltete sie den Fernseher ein, um das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Dann nahm sie das Buch, das heute in der Post gelegen hatte. Ein Hoch auf die Anonymität des Internets. In einer Buchhandlung würde sie sich nie trauen, ein solches Buch zu kaufen.
    Auf dem Cover war eine bildschöne junge Frau zu sehen. Ihr langes, dunkles Haar bedeckte geheimnisvoll und zugleich lüstern ihr halbes Gesicht. Die blassrosa geschminkten Lippen waren leicht geöffnet. War sie wirklich so sinnlich, oder lag der Eindruck an den Spitzenmanschetten, die um ihre Handgelenke lagen und mit einer zarten, silbernen Kette verbunden waren?
    Christin seufzte leise und klappte das Buch auf. Nach wenigen Minuten war sie in die lüsterne Welt des Erotikromans vertieft. Es dauerte nicht lange und ihre Scham schwoll an. Ihr Herz klopfte schneller in ihrer Brust. Wie gern würde sie sich auch in den Armen eines Mannes winden, der ihr keine Wahl ließ, der sie zwang, sich ihrer Lust zu stellen.
    Ob sie vielleicht doch mal mit Daniel darüber sprechen sollte? Aber vorher musste sie diese lästigen Kilos loswerden. Ihr Magen knurrte protestierend.
    »Sei ruhig«, schimpfte sie. »Nimm das Fett vom Bauch, wenn du der Meinung bist, was zu brauchen.«
    Mit Daniel reden … Was sie sich da wieder zusammenreimte. Sie wusste genau, dass sie sich nicht trauen würde, ihm das zu sagen. Wahrscheinlich ließ er sie postwendend in die Klapse einweisen, wenn er erfuhr, dass sie von Fesseln und Peitschen träumte.
    Ihre Augen brannten mittlerweile. Es war bereits halb elf und er war noch immer nicht zu Hause. Christin versteckte das Buch in der kleinen Anrichte neben ihrem Lesesessel und legte den Kopf auf ihren Arm. Im Fernsehen kam irgendein Mist, der keinen Menschen interessierte. Lustlos zappte sie durch die Programme, bis ihr die Augen zufielen.
    Stimmen holten sie ins Hier und Jetzt zurück. Jemand erzählte etwas von Erderwärmung und Klimakatastrophen. Christin bekam kaum Luft, so sehr schmerzte ihr Nacken. Gequält seufzte sie und drehte vorsichtig den Kopf. Verflucht, tat das weh.
    Sie blinzelte, gähnte laut und streckte die Arme aus. Dann bewegte sie ein paar Mal den Kopf von links nach rechts. Es wurde besser.
    »Auf der Couch ist noch Platz«, hörte sie plötzlich Daniels Stimme.
    Erschrocken riss sie den Kopf hoch. Natürlich nahm die verspannte Muskulatur ihr diese ruckartige Bewegung übel. Blödmann, dachte sie und massierte ihren Nacken.
    Er sah erschöpft aus. Bestimmt hatte er Stress im Büro. Die Ausschreibungsphase für die Bauaufträge hatte begonnen. Diese Zeit war für die Auftragslage des gesamten Jahres entscheidend und anstrengend. Er hatte dunkle Augenringe und einen Bartschatten, aber trotz der offensichtlichen

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