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Fächerkalt

Fächerkalt

Titel: Fächerkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Leix
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Kommissars, als er nach einer kurzen Dusche
und einem noch kürzeren Frühstück im Präsidium ankam.
    »Die Anfrage
läuft, Chef.«
    »Jan, mach’s
dringend. Auch alle Eigentümer von früher – und alle Bewohner.«
    Sternberg
eilte zu seinem Schreibtisch und griff nach dem Hörer.
    »Paul, was
macht unser Gast?«, wollte Lindt als Nächstes wissen.
    »Haftbefehl
ist beantragt.«
    »Gut, hast
du schon nach ihm geschaut?«
    Wellmann
schüttelte den Kopf. »Ich wollte warten, bis du … Soll ich ihn holen lassen?«
    Lindt nickte.
»Vielleicht redet er heute.«
     
    Zehn Minuten später saßen die beiden
Kommissare zusammen mit Konstantin von Villing im Vernehmungszimmer.
    »Diese Irene
Stoll«, begann Lindt, doch er wurde sofort unterbrochen.
    »Was ist
mit ihr? Haben Sie sie gefunden? Lag sie dort im Loch?«
    »Hat sie
noch mehr Angehörige, ich meine, außer Ihnen?«
    »Ich … ich
… Nein … Ich bin … Ich war … Also, sie ist viel älter als ich.«
    »Sie haben
doch zusammen gewohnt.«
    »Ja, im
gleichen Haus, aber …«
    »Wenn sie
nicht Ihre Lebenspartnerin war, was war sie dann?«
    Von Villing
atmete tief ein. »Sie war …«
    Jan Sternberg
lugte zur Tür herein und reichte Lindt einen Zettel.
    Der warf
einen Blick darauf und fixierte anschließend wieder sein Gegenüber. »Wem gehört
dieses Haus eigentlich?«
    »Kann ich
sie sehen? Bitte, ich muss sie sehen.«
    »Wem gehört
dieses Haus?«, fragte der Kommissar in deutlich schärferem Ton.
    »Sie wissen
es doch schon. Es steht bestimmt dort drauf.«
    »Ich möchte
es von Ihnen persönlich hören.«
    Von Villing
senkte den Kopf, aber er antwortete nicht.
    Lindt ließ
ihm Zeit. Er lehnte sich zurück, kramte umständlich Pfeife, Tabak und Feuerzeug
hervor und begann in absolutem Zeitlupentempo zu stopfen. Schließlich gab er Feuer
und blies die erste dicke Wolke direkt ins Gesicht von Konstantin von Villing.
    »Na gut,
ich bin sicher, Sie wissen, wer der Eigentümer ist. Ich weiß es auch und deshalb
kann ich mir denken, warum Sie es uns nicht sagen wollen.«
    »Bitte,
wenn Sie es sowieso schon wissen.«
    »Sagen Sie’s
einfach, oder fällt es Ihnen schwer, den Namen auszusprechen?«
    Von Villing
schlug die Hände vors Gesicht, dann legte er den Kopf auf die Tischplatte.
    Lindt bohrte
weiter: »Irene Stoll steht jedenfalls nicht im Grundbuch, sondern …«
    »Eduard
von Villing«, kam es tonlos von der anderen Tischseite.
    »Was hat
Ihr Vater mit dem Ganzen zu tun? Warum wollen Sie ihn schützen? Ich denke, Sie haben
gar keine Verbindung mehr zu ihm?«
    Keine Reaktion.
    Der Kommissar
nebelte den Verdächtigen weiterhin mit seinem Pfeifenrauch ein, ohne ihm jedoch
zu gestatten, ebenfalls zu rauchen.
    Er setzte
ein gemeines Lächeln auf. »Unser Kollege im Büro nebenan hat immer eine Packung
Camel in der Tasche. Wenn Sie etwas gesprächiger werden, rufe ich ihn gerne herein.«
    Von Villing
ließ seinen Kopf erneut auf den Tisch fallen.
    »Also gut,
Paul«, sagte Lindt zu seinem Kollegen. »Wenn er nichts sagen will, fahren wir als
Erstes mit ihm in die Rechtsmedizin. Ich nehme an, die gute Frau Dr. Salzmann hat
die Leiche inzwischen in einen vorzeigbaren Zustand gebracht.«
    »Ja, bitte,
ich möchte sie sehen.«
    »Hoppla,
er spricht wieder«, kommentierte Lindt trocken.
    »Und als
Zweites?«, wollte Paul Wellmann wissen.
    Lindt nahm
einen tiefen Zug aus seiner Pfeife. »Danach werden wir drei einen kleinen Ausflug
unternehmen.«
    Von Villings
Augen begannen zu flackern. »Aber … aber … nicht etwa …«
    »Bitte,
bitte, was haben Sie denn? Unsere gestrige Fahrt war doch sehr interessant.«
    »Nein, nein.
Wenn Sie wirklich da hochfahren wollen, komm ich nicht mit. Auf gar keinen Fall.
Ausgeschlossen. Ich kann ihm nicht …«
    »Was können
Sie nicht? Ihrem Vater in die Augen sehen?«
    »Nein«,
kam es leise von der anderen Tischseite. »Ich kann ihm nicht unter die Augen treten.
Nie mehr. Jetzt hab’ ich auch meine letzte Chance vertan.«
    »Wollten
Sie deshalb unbedingt ins Gefängnis?«
    »Immer noch
besser, als …«
    Paul Wellmann
beschwichtigte: »Seelische Grausamkeit möchten wir uns natürlich nicht vorhalten
lassen.«
    Lindt erhob
sich und ging zur Tür. »Okay, bevor Sie vor lauter Panik in meinem schönen Dienstwagen
rumrandalieren, lassen wir das halt.«
    Von Villing
atmete erleichtert auf.
    »Wir bitten
Ihren Vater einfach, hierher zu kommen!«
    »Neeeiiinn!«,
hallte ein Schrei durch das Vernehmungszimmer.
     
    Nach einem kurzen

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