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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Caitlyn sah ein Pärchen in der Mitte. Ein zartes Mädchen, vielleicht fünfzehn Jahre, das einen engen Body trug. Sie vollführte Sprünge, Flickflacks und andere akrobatische Einlagen. Ein Junge, er konnte schon volljährig sein, fing sie manchmal auf und hielt sie in einer bestimmten Pose fest. Allerdings fesselte Caitlyn im ersten Moment eher das Kostüm, das das Mädchen trug. Sie sah einen Fuchsschwanz in der Höhe ihres Steißbeins und kleine Fuchsohren, die unter dem Haar hervorkamen. Warum trug sie das? Der Junge hatte ebenfalls eine Verkleidung. Unter seinem blonden Haar kamen lange, spitze Ohren zum Vorschein, wie man es von Elfen aus Filmen kannte.
    Ein weiteres Mädchen hüpfte von einer zur anderen Seite und schwang dabei immer einen Umhang vor sich durch die Luft. Immer mal wieder erschien ein kleines … Wesen darin. Caitlyn konnte es nicht anders ausdrücken. Mal sah es aus wie ein Gnom aus einem Fantasy film, dann wurde es zu einem kleinen, grünen Kobold, einer Elfe im Blumenkleid und schließlich zu einem Kind mit Tieraspekten – einer Flosse auf dem Rücken, einem Katzenschwanz, oder es bekam Flügel.
    „Was … ist das?“ Caitlyn konnte den Blick nicht mehr davon abwenden.
    „Ein Zirkus, was sonst?“ Laarni ging weiter, nickte den Schaustellern zu und lief quer durch die Manege. Als Caitlyn ihr folgte, beäugten sie die anderen, wandten sich jedoch schnell wieder ihrem Training zu. Sie verließen das Zelt und kamen dahinter zu dem Bereich, wo sich die Tiere befanden. Einige Pferde trabten in einem abgesperrten Teil, etwas weiter fanden sich Tiger und Löwen in getrennten Gehegen und man sah jede Menge Käfige mit unterschiedlichen Vögeln. Nicht nur Tauben, wie man sie sonst in Shows sah, sondern auch Papageien, Wellensittiche, Adler und Kakadus. Caitlyn staunte über die Vielfalt. Traten sie alle in der Vorstellung auf?
    Laarni hielt nicht an, verließ den Bereich mit den Käfigen und ging durch ein weiteres Tor, das den Platz vom Lager der Schausteller abtrennte.
    Ein weiteres Tor öffnete sich quietschend und ließ die beiden hindurch. Ein Kreis aus Wohnwagen erschien vor ihnen. Viele davon mit bunten Farben bemalt oder mit Stoffen beklebt. Sie wirkten durch diese Aufmachung nicht mehr sonderlich modern.
    Caitlyn hatte diese neue Welt kaum betreten, als sie auch schon zurückzuckte. Eine gewaltige Flamme stieg in die Luft und erfüllte den Raum mit Rauschen und Knistern. Sie spürte die Wärme, die für einen Moment durchs Lager fegte.
    Die Flamme verschwand und ein junger Mann sah mit einem Lächeln in ihre Richtung. In der Hand hielt er eine Fackel. Eigentlich wollte sich Caitlyn wieder von ihm abwenden, aber etwas an ihm faszinierte sie.
    Er kam ihr bekannt vor. Dieser Blick erinnerte sie an jemanden, die Art, wie er die Haare trug, und dieses Lächeln. Er kam näher, Caitlyn blieb die Luft weg. Sie konnte den Blick nicht mehr von ihm wenden. Diese Augen, diese unglaublichen, tiefblauen Augen. Hatte er die Haare gekürzt? Bei ihrem ersten Anblick hätte sie schwören können, dass er mindestens schulterlange Haare hatte. Jetzt wirkten sie kürzer. Hatte er sie mit Gel zurückgekämmt?
    Caitlyn bewegte sich ihm entgegen, sie wollte die Hand heben , als er ganz nah war. In dem Moment prallte sie plötzlich gegen Laarni, die sich zwischen sie und den jungen Mann geschoben hatte.
    „Vergiss es! Sie hat eine Verabredung mit Kassandra.“ Ihre Stimme war hart. Der Mann zuckte nur die Schultern und drehte sich um. Caitlyn warf ihm einen Blick zu.
    Er hatte wirklich schulterlanges Haar und außerdem war es braun und nicht so dunkel, wie sie gedacht hatte.
    Wie war das möglich? Vielleicht war es ein Hippie-Zirkus. Vielleicht lagen einfach ein paar Drogen in der Luft.
    „Sei vorsichtiger und lass dich nicht zu sehr verzaubern.“ Laarni nahm sie an der Hand und zog sie mit.
    „Ich … ich hätte schwören können …“, begann sie und sah noch einmal zurück. Er war nicht mehr zu entdecken.
    „Dass er eben noch anders aussah?“
    „Woher …?“
    „Komm mit .“ Laarni hielt sich nicht mit langen Erklärungen auf, sondern ging auf einen der Wohnwagen zu. Ein Klopfen und sie öffnete die Tür, ohne auf eine Antwort zu warten.
    Caitlyn sah sich um. Keiner schien sich daran zu stören, niemand beäugte sie misstrauisch. Dann wurde sie mit einem Ruck in den Wagen gezerrt. Sie stolperte, fing sich in dem engen Raum an einem Tisch ab und zischte Laarni ein unfreundliches Wort

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