Fähigkeiten unbekannt
Sicherheitsgründen verzichtet hatte.
Natürlich existierten Zugänge, aber an die kamen wir natürlich erst heran, wenn wir uns mühsam durchgebohrt und durchgesprengt hatten. Von außen war da kein Überblick zu gewinnen, zumal die Marsianer Meister der Tarnung gewesen waren. Wenn man erst einmal vorgedrungen war, ließen sich die separaten Zugänge relativ leicht finden. Wir staunten jedesmal von neuem, wenn wir uns die getarnten Zugänge hinterher von der Oberfläche aus ansahen.
Zur Zeit standen wir wieder dicht vor einem Durchbruch. Niemand konnte sagen, was uns in der neuen Felshalle erwartete. Sie war groß, das wußten wir. Die Tastersonden hatten darüber klare Auskunft gegeben, doch damit waren wir vorerst am Ende unserer Ermittlungen. Nun blieb uns keine andere Wahl, als mit den Maschinen durchzubrechen.
Die Räummaschine schob ihre beiden Saugrüssel in das Staubgebirge. Turbinen begannen zu rasen. Tonnenweise wurden die Überreste der ehemals stabilen Wand abgesaugt, im Innern des Räumers aufgefangen und in einem magnetischen Schirmfeld konzentriert.
Es handelte sich um eine energetische Presse. Wenn der vom Kraftfeld umschlossene Hohlraum verkleinert wurde, verwandelten sich die riesigen Staubmassen in Preßblöcke, deren Gewicht pro Stück zwanzig Tonnen betrug. Diese Gewichtsangabe war für die Schwereverhältnisse des Mondes gültig! Auf der Erde hätte ein solcher Preßblock etwa hunderundzwanzig Tonnen gewogen.
Mit der neuen Räummaschine hatten wir auch unsere schwierigen Transportprobleme gelöst. Spezialwagen fuhren die Blöcke ab.
»Enorm, was?« schrie mir Tronsskij zu. »Ob wir mit der nächsten Sprengung durchkommen?«
Ich nickte ihm kurz zu und beobachtete weiter die Räumungsarbeiten. Die Maschine wurde von nur einem Mann bedient. Er saß in seiner Panzerdruckkuppel, die ihn gegen Druckverluste schützte.
Ein Ingenieur gab über Funkspruch Anweisungen an die Klimastation. Wir mußten damit rechnen, in wenigen Augenblicken einen erheblichen Druckverlust zu erleben, den wir dann sofort auszugleichen hatten. Das bedingte die Bereitstellung enormer, atembarer Gasmengen.
Es waren Probleme, die mich immer wieder beunruhigten. Ich sah den Arbeiten noch einige Augenblicke zu. Als ich eben die Anweisung zum Schließen der Druckhelme geben wollte, summte der Rufer meines kleinen Funksprechgerätes. Es war die normale Armeeausführung und somit nicht für den Empfang unserer streng geheimen Sup-Ultra-Welle geeignet.
Das Tosen der Kraftfeld-Projektoren im stählernen Leib des Räumers verstummte. Die vielen Tonnen Staubschutt waren beseitigt. Nun stießen die Bohrgestänge in den nackten Fels vor. Nach den Berechnungen mußten wir mit der nächsten Zermürbungssprengung durchstoßen.
Tronsskij war nervös. Jedesmal, wenn wir dicht vor der Entdeckung einer neuen Abteilung dieser alten Marsstadt standen, begannen seine Nerven zu vibrieren.
Was würden wir wohl diesmal finden? Einen leeren Raum bestimmt nicht.
Ich schaltete auf Empfang und rückte das Kehlkopfmikrophon zurecht. Der Anruf kam aus der Oberwelt-Zentrale.
»Sir, Sie werden gebeten, sofort nach oben zu kommen«, klang eine Stimme aus dem Lautsprecher des zurückgeklappten Helms. »Das Kurierboot ist soeben gelandet. Sie werden von einem Leutnant Miller aus dem Hauptquartier erwartet.«
»Miller?« gab ich befremdet zurück. Gleichzeitig dachte ich daran, daß unsere aktiven Agenten alle »Miller« hießen.
»Jawohl, Sir. Er kommt vom Sicherheitsministerium für lunare Fragen. Anscheinend sehr wichtig, sonst hätte ich Sie
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