Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Si­cher­heits­grün­den ver­zich­tet hat­te.
    Na­tür­lich exis­tier­ten Zu­gän­ge, aber an die ka­men wir na­tür­lich erst her­an, wenn wir uns müh­sam durch­ge­bohrt und durch­ge­sprengt hat­ten. Von au­ßen war da kein Über­blick zu ge­win­nen, zu­mal die Mar­sia­ner Meis­ter der Tar­nung ge­we­sen wa­ren. Wenn man erst ein­mal vor­ge­drun­gen war, lie­ßen sich die se­pa­ra­ten Zu­gän­ge re­la­tiv leicht fin­den. Wir staun­ten je­des­mal von neu­em, wenn wir uns die ge­tarn­ten Zu­gän­ge hin­ter­her von der Ober­flä­che aus an­sa­hen.
    Zur Zeit stan­den wir wie­der dicht vor ei­nem Durch­bruch. Nie­mand konn­te sa­gen, was uns in der neu­en Fels­hal­le er­war­te­te. Sie war groß, das wuß­ten wir. Die Tas­ter­son­den hat­ten dar­über kla­re Aus­kunft ge­ge­ben, doch da­mit wa­ren wir vor­erst am En­de un­se­rer Er­mitt­lun­gen. Nun blieb uns kei­ne an­de­re Wahl, als mit den Ma­schi­nen durch­zu­bre­chen.
    Die Räum­ma­schi­ne schob ih­re bei­den Sau­grüs­sel in das Staub­ge­bir­ge. Tur­bi­nen be­gan­nen zu ra­sen. Ton­nen­wei­se wur­den die Über­res­te der ehe­mals sta­bi­len Wand ab­ge­saugt, im In­nern des Räu­mers auf­ge­fan­gen und in ei­nem ma­gne­ti­schen Schirm­feld kon­zen­triert.
    Es han­del­te sich um ei­ne ener­ge­ti­sche Pres­se. Wenn der vom Kraft­feld um­schlos­se­ne Hohl­raum ver­klei­nert wur­de, ver­wan­del­ten sich die rie­si­gen Staub­mas­sen in Preß­blö­cke, de­ren Ge­wicht pro Stück zwan­zig Ton­nen be­trug. Die­se Ge­wichts­an­ga­be war für die Schwe­re­ver­hält­nis­se des Mon­des gül­tig! Auf der Er­de hät­te ein sol­cher Preß­block et­wa hun­der­und­zwan­zig Ton­nen ge­wo­gen.
    Mit der neu­en Räum­ma­schi­ne hat­ten wir auch un­se­re schwie­ri­gen Trans­port­pro­ble­me ge­löst. Spe­zi­al­wa­gen fuh­ren die Blö­cke ab.
    »Enorm, was?« schrie mir Tronss­kij zu. »Ob wir mit der nächs­ten Spren­gung durch­kom­men?«
    Ich nick­te ihm kurz zu und be­ob­ach­te­te wei­ter die Räu­mungs­ar­bei­ten. Die Ma­schi­ne wur­de von nur ei­nem Mann be­dient. Er saß in sei­ner Pan­zer­druck­kup­pel, die ihn ge­gen Druck­ver­lus­te schütz­te.
    Ein In­ge­nieur gab über Funk­spruch An­wei­sun­gen an die Kli­ma­sta­ti­on. Wir muß­ten da­mit rech­nen, in we­ni­gen Au­gen­bli­cken einen er­heb­li­chen Druck­ver­lust zu er­le­ben, den wir dann so­fort aus­zu­glei­chen hat­ten. Das be­ding­te die Be­reit­stel­lung enor­mer, atem­ba­rer Gas­men­gen.
    Es wa­ren Pro­ble­me, die mich im­mer wie­der be­un­ru­hig­ten. Ich sah den Ar­bei­ten noch ei­ni­ge Au­gen­bli­cke zu. Als ich eben die An­wei­sung zum Schlie­ßen der Druck­hel­me ge­ben woll­te, summ­te der Ru­fer mei­nes klei­nen Funk­sprech­ge­rä­tes. Es war die nor­ma­le Ar­mee­aus­füh­rung und so­mit nicht für den Emp­fang un­se­rer streng ge­hei­men Sup-Ul­tra-Wel­le ge­eig­net.
    Das To­sen der Kraft­feld-Pro­jek­to­ren im stäh­ler­nen Leib des Räu­mers ver­stumm­te. Die vie­len Ton­nen Staub­schutt wa­ren be­sei­tigt. Nun stie­ßen die Bohr­ge­stän­ge in den nack­ten Fels vor. Nach den Be­rech­nun­gen muß­ten wir mit der nächs­ten Zer­mür­bungs­spren­gung durch­sto­ßen.
    Tronss­kij war ner­vös. Je­des­mal, wenn wir dicht vor der Ent­de­ckung ei­ner neu­en Ab­tei­lung die­ser al­ten Mar­s­stadt stan­den, be­gan­nen sei­ne Ner­ven zu vi­brie­ren.
    Was wür­den wir wohl dies­mal fin­den? Einen lee­ren Raum be­stimmt nicht.
    Ich schal­te­te auf Emp­fang und rück­te das Kehl­kopf­mi­kro­phon zu­recht. Der An­ruf kam aus der Ober­welt-Zen­tra­le.
    »Sir, Sie wer­den ge­be­ten, so­fort nach oben zu kom­men«, klang ei­ne Stim­me aus dem Laut­spre­cher des zu­rück­ge­klapp­ten Helms. »Das Ku­rier­boot ist so­eben ge­lan­det. Sie wer­den von ei­nem Leut­nant Mil­ler aus dem Haupt­quar­tier er­war­tet.«
    »Mil­ler?« gab ich be­frem­det zu­rück. Gleich­zei­tig dach­te ich dar­an, daß un­se­re ak­ti­ven Agen­ten al­le »Mil­ler« hie­ßen.
    »Ja­wohl, Sir. Er kommt vom Si­cher­heits­mi­nis­te­ri­um für lu­na­re Fra­gen. An­schei­nend sehr wich­tig, sonst hät­te ich Sie

Weitere Kostenlose Bücher