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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mich fie­bernd an. Un­sin­ni­ge Angst stand in sei­nen Au­gen.
    Ich be­gann zu lä­cheln. Mir war ein Ge­dan­ke ge­kom­men.
    »Ihr Vor­schlag ist ab­ge­lehnt, Som­mers. Die Ge­schich­te be­rich­tet nichts von ei­ner to­ta­len Zer­stö­rung der Stadt Bres­lau. Da un­ser Geg­ner noch im An­fangs­sta­di­um sei­ner Pla­nung steht, muß dem­nach et­was an­de­res ge­sche­hen sein. Die Re­la­ti­vi­tät der Zei­tebe­ne scheint in der Tat ei­ne merk­wür­di­ge An­ge­le­gen­heit zu sein. Dok­tor, neh­men Sie sich Fehr­mann vor. Ich ge­be Ih­nen ei­ne Stun­de Zeit. Ge­lingt es Ih­nen nicht, die Hyp­no-Sper­re zu be­sei­ti­gen, wer­den wir an­der­wei­tig ein­grei­fen.«
    »Wie?« frag­te Som­mers knapp. »Ich se­he nur die Ge­walt­lö­sung. Ich be­dau­re es zu­tiefst, was ich Ih­nen an die­ser Stel­le ver­si­chern möch­te.«
    »Ich weiß«, ent­geg­ne­te ich ru­hig. »Wir wer­den se­hen! Mir fiel eben ein, daß wir noch einen Trumpf im Hin­ter­grund ha­ben. Ei­gent­lich so­gar zwei Trümp­fe. War­ten wir die Stun­de ab, mei­ne Her­ren.«
    Han­ni­bal folg­te mir. Die Of­fi­zie­re des mi­li­tä­ri­schen Ein­satz­kom­man­dos blie­ben zu­rück.
    Drau­ßen, dicht ne­ben dem Fer­tig­haus mit der me­di­zi­ni­schen Sta­ti­on, faß­te mich der Klei­ne am Är­mel der his­to­ri­schen Klei­dung.
    »Wie war das mit den Trümp­fen?« forsch­te er. Trotz in­ten­si­ver Be­mü­hun­gen konn­te er sei­ne Ner­vo­si­tät nicht ver­ber­gen.
    Ich sah zu un­se­rem Um­for­mer hin­über. Der mäch­ti­ge Wür­fel stand noch auf dem glei­chen Fleck in­ner­halb des wei­ßen Krei­ses. Wei­ter drü­ben stan­den die vier Spe­zi­al­fahr­zeu­ge mit Ab­schuß­la­fet­ten. Die zwan­zig Me­ter lan­gen Atom­ra­ke­ten wa­ren start­klar. Es fehl­ten nur noch die Ziel­schal­tun­gen und die ent­spre­chen­den Zün­dim­pul­se.
    »Das da möch­te ich nicht als Trumpf be­zeich­nen.« Ich deu­te­te zu den schlan­ken Ge­schos­sen mit den knall­ro­ten Spit­zen hin­über. Dar­un­ter lau­er­ten die ato­ma­ren Was­ser­stoff- und Koh­len­stoff-La­dun­gen.
    »Okay, ich bin so­gar sehr ein­ver­stan­den«, lach­te der Klei­ne ver­krampft. »Einen dei­ner Trümp­fe kann ich er­ra­ten. Du denkst an die­ses Zel­lak­ti­vie­rungs-Plas­ma, nicht wahr?«
    Ich nick­te. Dar­in lag ein Teil mei­ner Hoff­nun­gen.
    »Nicht übel, zu­ge­ge­ben. Und dein zwei­ter Trumpf?« woll­te er wis­sen.
    Ich sah ihn lan­ge an.
    »Klei­ner, das ist et­was, was der so­ge­nann­te ›Große‹ erst be­mer­ken dürf­te, wenn es für ihn zu spät ist. Wir ha­ben jetzt ge­nü­gend von sei­nen Qua­li­tä­ten er­fah­ren, aber un­se­re Fä­hig­kei­ten sind für ihn un­be­kannt.«
    Ich tipp­te be­däch­tig an den Kopf. Han­ni­bal lä­chel­te zag­haft.
    »Ach so, ich ver­ste­he! Du willst al­so in die Höh­le des Lö­wen?«
    »Das Hin­ein­kom­men dürf­te schwie­ri­ger sein als das ab­schlie­ßen­de Han­deln. Schi­cke Man­zo zu mir. Ich bin in der Funk­sta­ti­on.«
    »Okay, Sir. Man­zo wird er­schei­nen.«
    Er dreh­te sich ab­rupt um. Ich fühl­te mich plötz­lich sehr al­lein. Han­ni­bal war am En­de sei­ner nerv­li­chen Wi­der­stands­fä­hig­keit. Das un­heim­li­che Du­ell mit dem ar­ten­frem­den Ge­hirn in ei­nem mensch­li­chen Kör­per kos­te­te Kraft.
    Ich ging zur Funk­sta­ti­on. Cap­tain Lobral er­hielt die An­wei­sung, den mit dem letz­ten Trans­port an­ge­kom­me­nen Flug­schrau­ber start­klar zu ma­chen.
    Für mein Vor­ha­ben war ein Raum­jä­ger un­ge­eig­net. Der De­ne­ber durf­te nicht ah­nen, daß wir über die­se schwer­be­waff­ne­ten Ma­schi­nen ver­füg­ten. Ein je­der­zeit er­werb­ba­rer Flug­schrau­ber mit der zi­vi­len Trieb­werks­ver­si­on war das ein­zig rich­ti­ge Flug­ge­rät.
    Ich gab mich be­tont ru­hig. Nie­mand merk­te et­was von der in mir to­ben­den Er­re­gung.
    Som­mers hat­te es gut! Im Ex­trem­fall hat­te er die Ver­ant­wor­tung auf die Schul­tern ei­nes ak­ti­ven GWA-Agen­ten ab­wäl­zen kön­nen. Han­ni­bal und ich – wir wa­ren es, die in den sau­ren Ap­fel bei­ßen muß­ten.
    We­nig spä­ter traf die von mir er­war­te­te Nach­richt ein. Die bei­den an­de­ren

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